Februar 2011 »

Die Webcam als Barcode-Scanner

Katalogisierung in der Medienpädagogik

Medienpädagogen haben es an sich, viele Medien zu besitzen, seien es nun DVDs, CDs, Bücher oder Programme. Ein feines Programm für den Mac, das bei der Katalogisierung dieser Medien hilft, ist Delicious Library – eines der wenigen Programme, zu dem es quasi keine Alternative gibt; Grund dafür ist die Art der Datenerfassung: Während man bei vergleichbaren Programmen jeden Titel mit der Hand eingeben muss, was – je nach Umfang der eigenen Bibliothek – lange bzw. unendlich lange dauern kann, nutzt Delicious Library einen genialen Trick: Es verwendet die in (fast) jedem Mac vorhandene iSight-Kamera als Barcode-Scanner. Das funktioniert so reibungslos und schnell wie beim Supermarkt an der Kasse. Film in die Hand nehmen, vor den Computer halten – PIEP – fertig! Schon ist der Film mit allen Meta-Daten und einer Kurzzusammenfassung (die Daten stammen von Amazon) in der Bibliothek.

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Verfasst am 28.02.2011
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Computerspielsucht – eine Mär?

Still aus dem klicksafe-Spot "Wo lebts Du?"

Teilzeitthema Nummer eins, die Computerspielsucht, derzeit etwas ins Hintertreffen geraten. Im Zentrum des Interesses steht die geplante, dann unterbrochene und jetzt neu in Angriff genommene Novellierung des JMStV. Eine gute Gelegenheit sich in Ruhe und entspannt mit der Computerspielsucht auseinanderzusetzten – die nächste aufgeregte Phase kommt bestimmt.

Eine gute Basis für die Meinungsbildung ist die Studie „Computerspielsucht – Befunde der Forschung„. Und sie gibt einen Überblick über den Ist-Zustand in der Forschung. Vom BMFSJ in Auftrag gegeben wird anfangs sehr anschaulich die Problematik in der Begrifflichkeit der Computerspielsucht dargelegt. Dann geht es geht um Zahlen, klar. Und um einen Vergleich der verschiedenen Studienergebnisse.

Mario von Wantoch-Rekowski Kurzbio
Mario von Wantoch-Rekowski zog es von Berlin nach Rheinland-Pfalz und er arbeitet hauptberuflich beim Landesfilmdienst RLP e.V.. Er studierte Medienkommunikation und kam über seine Studienschwerpunkte Medienpsychologie und -ethik zur Medienpädagogik. Neben seiner praktischen Arbeit versucht er sich auch immer wieder an neuen medialen Entwicklungen und deren möglichen medienpädagogischen Nutzen. Seine Schwerpunkte im Blog sind Medienpsychologie, Jugendschutz und (freie) Spiele.
Verfasst am 25.02.2011
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Material für die Erinnerungsarbeit

Videoarchive für Geschichtsprojekte in der Medienpädagogik

Still aus dem Spielberg Film and Video Archive

Video-, Audio und andere medienpädagogische Projekte zur Geschichte und insbesondere zum Holocaust sind wichtig, um bei Jugendlichen das Bewusstsein für die vergangenen Geschehnisse zu stärken. Erinnerungsprojekte insbesondere im Audio- und Videobereich können aber  daran kranken, dass (aus verständlichen Gründen) kein Videomaterial vorhanden ist.

Das gelungene Hörspiel-Projekt „Memory Loops“ hat mich nach Archiven für historisches Material suchen lassen, das in Audio-, Video- oder Webprojekten Verwendung finden kann – oder einfach nur Lerngegenstand ist:

  • Memory Loops Audiotracks: Reine, nachgesprochene ZeitzeugInneninterviews zur NS-Zeit in München. Zum Download, aber wegen Klavieruntermalung nur bedingt verwendbar.
  • Voices of the Holocaust: ZeitzeugInneninterviews mit Holocaust-Überlebenden, bequem durchsuchbar und unter CC-Lizenz
  • Spielberg Film and Video Archive: Historische Aufnahmen rund um Holocaust und den 2. Weltkrieg, teilweise unter PublicDomain
  • European Resistance Archive: WiderstandskämpferInnen gegen den Faschismus aus ganz Europa berichten in Videointerviews – unter CC-Lizenz
  • Yad Vashem Photo Archive: Fotos aus der Sammlung der Shoah-Erinnerungsstätte, zur freien Benutzung für Bildungszwecke

Sehr schade ist, dass die umfangreichen Archive der Shoah-Foundation und vom Archiv Zwangsarbeit nur sehr restriktiv zugänglich bzw. copyrightgeschützt sind.

Welche Quellen kennen Sie noch? Ergänzen Sie einfach mit einem Kommentar.

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 23.02.2011
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“Die guten ins Töpfchen…”

Typografie in der Medienpädagogik

Screenshot aus dem Film

Typografie ist das Aschenputtel des 21. Jahrhunderts: Sie bringt eine immense Leistung und macht Informationsaufnahme erst so richtig möglich – das alles aber als Mauerblümchen im Hintergrund. Und wer genau hinsieht, dem/der verschlägt es die Sprache vor Entzückung.

Ok, ich bin (wieder) entzückt – und dazu beigetragen haben zwei Quellen, die mir jüngst begegnet sind: Die NZZ singt in einem Artikel ein Hohelied auf die Typografie und macht deutlich, wie wichtig Schrift auch in Zeiten des Internets, von iPad, eBooks&Co. ist und weiter sein wird. gestalten.tv zeigt in einem sehr guten Video ein Interview mit Erik Spiekermann, einer der lebenden Legenden der Typografie mit vielen Beispielen seiner Arbeit.

Was das mit Medienpädagogik zu tun hat? Meiner Meinung nach sind die beiden Quellen ein hervorragender Input für die persönliche Medienkompetenz von MedienpädagogInnen. Sie entzücken nicht nur, sondern machen deutlich, wie wichtig auch (oder gerade) im Web- und iPad-Zeitalter gute Typografie ist – und erinnern daran, dass auch bei einer SchülerInnenzeitung oder in einer Publikation Arial, ComicSans und Co. nicht unbedingt die erste Wahl sind.

PS: Ein Tipp im Detail: SkeptikerInnen sollten sich im Video bei 5:55 die Gegenüberstellung von Arial und BoschSans anschauen. Beeindruckend!

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 21.02.2011
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Kollaborativ, frei, fundiert: ein Lehrbuch unter CreativeCommons

CreativeCommons-Lehrbuch für eLearning

„Buch“ von Scoobay auf flickr.com

Es wird immer bunter. CreativeCommons bzw. OpenAccess und die Bildungsarbeit sind ein tolles Gespann, ihr Zusammenwirken treibt immer wieder bunte Blüten. Die allerneueste ist allerdings besonders schillernd: Das „l3t“ – Lehrbuch zum Lehren und Lernen mit Technologien.

Auf Initiative von Martin Ebner und Sandra Schön hat sich ein sowas wie ein „who-is-who der Szene“ zusammengefunden, das im Team ein inhaltlich sehr umfassendes Werk geschaffen hat, das technologische, medienpädagogische und psychologische Aspekte gleichermaßen abdeckt und für Theorie und Praxis geeignet ist. Das Lehrbuch ist ab sofort frei zum Download verfügbar, eine Printversion ist in Vorbereitung.

Das Projekt liefert damit nicht nur ein tolles Werkzeug auch für die Medienpädagogik, sondern strahlt sicher auch als gelungenes kooperatives OpenAccess-Projekt auf Bildung und Medienpädagogik aus.

Noch eins obendrauf setzt das Buch „E-Learning 2.0 im Einsatz“ von Thomas Bernhardt und Marcel Kirchner, das ebenfalls frei zum Download zur Verfügung steht.

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 16.02.2011
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JMStV reloaded – Strategien für einen akzeptablen Jugendmedienschutz (Teil 3)

JMStV und Jugendmedienschutz in der Medienpädagogik

"sea-horse inflatably" von twicepix auf flickr.com

Reitet das Netzpferdchen!

Internetführerscheine sind die offline-Variante von Quiz-Spielen auf Webseiten der Jugendschutz-Agenturen.

Medienführerscheine haben Konjunktur als Verschulungsversuch der Medienerziehung. Statt Medienkompetenz in Kritik und Praxis selbst aneignend zu erarbeiten, soll der „Stoff“ zwischen Buchdeckeln gepackt, klassisch gelehrt und abgeprüft werden. Gerade die sonst beispielhaften Medienkompetenz-Initiativen in Rheinland-Pfalz (zB. diese und diese) werden gekontert mit einem verpflichtenden (!) Surf-Führerschein, mit dem Schüler ihre Fähigkeiten unter Beweis (!) stellen sollen. Ein Curriculum gibt es freilich noch nicht. Wohl aber Verleger-Interessen um das „richtige“ Medienbild zu vermitteln – nicht nur in Bayern. Auch in NRW klopfen bereits die Schulbuchverlage an der Tür der Staatskanzlei, die von Marc Jan Eumann versprochene Einbeziehung von medienpädagogischen Institutionen in der Ausgestaltung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Netzpferdchen-Initiative steht weiterhin aus. Den ganzen Beitrag lesen

JMStV reloaded – Strategien für einen akzeptablen Jugendmedienschutz (Teil 2)

Der JMStV und die Medienpädagogik

"322/365: Montownia Theatre" von Magic Madzik auf flickr.com

Schnittchen in Sicht – Veranstaltungen zum JMStV

Derzeit ist der “alte” Jugendmedienschutz-Staatsvertrag in Kraft. Deshalb gelten auch Sendezeiten für Alter eingeschränkte TV-Inhalte oder Film-Trailer in den Mediatheken und auf Kino-Webseiten. Es gilt also weiterhin konstruktiv den JMStV in die Kritik zu nehmen und Alternativen zu diskutieren. Nach der gescheiterten Novellierung sind natürlich die mit dem JMStV verbundenen Lobby-Interessen oder Regulierungsansprüche nicht zwingend anders.

Leider ist zu beklagen, dass offenbar die Befürworter nichts ernsthaft von der bisher ausgeführten Kritik in ihren weiteren Diskussionen reflektiert aufnehmen oder thematisieren. Die KJM titelte ihre Veranstaltung am 28.1.11 als Fachgespräch zu Lösungsansätzen für Jugendschutzprogramme.  Eine andere Sicht war nicht erwünscht, allein Alvar Freude war als Alibi-Vertreter der „Netzaktivisten“ aufs Podium geladen um auf ihn den Frust über den gescheiterten JMStV-E zu projizieren. Parteipolitische Vertreter sind auch nicht auf den KJM-Podien erwünscht, obwohl gerade jetzt ein politischer Aushandlungsprozess um den Jugendschutz stattfinden müsste. Die magere Einbindung der Kritiker und der Politik lassen jetzt schon einen „JMStV reloaded“-Prozess für 2011 befürchten. Den ganzen Beitrag lesen

Klarer Blick in den Rechtedschungel

Hausrecht, Urheberrecht und Persönlichkeitsrecht in der MedienpädagogikMit dieser Broschüre gehen bei Radio-, Zeitungs-, Video- oder WebseitenmacherInnen in der Medienpädagogik und darüber hinaus sicher ein Dutzend Wünsche auf einmal in Erfüllung: „Alles geklärt – Medienproduktion und Recht“ der Medienanstalt Berlin-Brandenburg führt (verständlich) in grundlegende rechtliche Begriffe ein, die bei der Medienproduktion aufkommen.

Aber Klassiker wie Urheberrecht, Nutzungsrecht, Persönlichkeitsrecht, Hausrecht, Geschmacksmusterrecht und Markenrecht werden nicht nur allgemein besprochen, sondern die rechtlichen Situationen für die Bereiche Musik, Text, Foto, Video, Grafik im Detail geklärt. Alles mit vielen Beispielen und Praxistipps von ExpertInnen und gespickt mit Hinweisen zum Weiterlesen. Danach ist dann in der Tat alles geklärt.

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 09.02.2011
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Jugendmedienschutz-Staatsvertrag – ein Ungetüm stolpert über die Internet-Evolution

Strategien für einen akzeptablen Jugendmedienschutz (Teil 1)

Eine kurze Zusammenfassung von Jürgen @Ertelt

Der JMStV und die Medienpädagogik

"untitled" von "/<" auf flickr.com

Der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) sollte zum 1. Januar 2011 novelliert werden. Die entsprechende Entwurfsfassung wurde durch die Ministerpräsidentenkonferenz ausgehandelt und lag als intraföderaler Staatsvertrag den einzelnen Länderparlamenten im Laufe des Jahres 2010 zur Abstimmung vor.

Die Novellierung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages [1] ist kurz vor Ablauf der Ratifizierungsfrist im Dezember 2010 gescheitert. Gut so. Das aktuelle Interesse an dem Thema und die damit verbundene Möglichkeit zur breiten Diskussion sollte nun genutzt werden, um alle Betroffenen an einer grundsätzlichen Reformierung des Jugendmedienschutzes zu beteiligen. Den ganzen Beitrag lesen

Verfasst am 08.02.2011
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Screencasting Software im Überblick

Screencasts oder Videotutorials sind toll. Mal eben auf „Record“ gedrückt und das, was mensch einem anderen zeigen möchte ist als Videodatei gesichert.Aber auch im medienpädagogischen Arbeitsfeld finden Videotutorials immer mehr ihren Platz.

So unterschiedlich die Methoden und Möglichkeiten der Screencaster aber auch sind – eins brauchen alle: die richtige Software. Die Zeiten, in denen es nur das kostenpflichtige Camtasia gab sind längst vorbei. Es gibt eine Vielzahl kostenloser Programme und Web-Anwendungen, die qualitativ gute Aufnahmen ermöglichen.

Ein unter Windows sehr beliebtes Open Source Tool ist Camstudio. Das Programm ist recht klein und übersichtlich gehalten. Nach der Installation muss unter „Region“ lediglich der Aufnahmebereich definiert werden (Region, fixed Region, Full Screen) und schon kanns losgehen. Nach Beendigung der Aufnahme steht dem User eine Avi-Videodatei zur Verfügung.

Ebenso bekannt, jedoch auch für Mac-User nutzbar ist Jing aus dem Hause des Camtasia Herstellers Techsmith. Dieses Tool ermöglicht in der kostenlosen Variante Aufnahmen bis 5 Minuten Laufzeit. Das ist nicht viel, reicht aber locker für kurze Aufnahmen.

Wer mit kleineren Einschränkungen, wie z.B. einem Wasserzeichen in der Export Datei leben kann, ist sehr gut mit Screencast-O-Matic bedient. Diese Java-Anwendung läuft diret im Browser und ist somit vom Betriebssystem unabhängig. Die Aufnahmezeit in der kostenlosen Variante liegt bei 15 Minuten. Eine sehr gute Alternative hierzu, sogar ohne Wasserzeichen, ist Screencastle. Dieses Angebot wurde von uns bereits in einem Screencast vorgestellt. Beide Tools bieten verschiedene Export oder Einbindungsmöglichkeiten.

Wer sich allerdings vorstellen kann, etwas Geld zu investieren, dem sei für Mac-OS das Programm Screenium nahegelegt. Für einmalig knapp 24 EUR steht eine Software zur Verfügung, die alle Wünsche in diesem Bereich sehr gut erfüllt.

Natürlich interessiert es mich, mit welchen Programmen unsere Leser arbeiten? Welche Tools sind (warum) Ihre Favoriten?

Tobias Albers-Heinemann Kurzbio
Hat 2006 mit Eike Rösch das Praxis-Blog gegründet und 10 Jahre lang als Herausgeber gearbeitet. Pressereferent und Medienpädagoge mit den Schwerpunkten: Eltern- und Lehrerbildung, Jugendbeteiligung, Erwachsenenbildung, digitale Kommunikation, Webvideo, Social Media und Öffentlichkeitsarbeit.
Verfasst am 07.02.2011
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