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20 Impulse für (mehr-) sprachliche Bildung mit digitalen Medien
Das sprachliche Verständnis und Ausdrucksvermögen von Kindern wird vor allem gefördert, indem vielfältige Sprachanlässe geschaffen werden – sei es durch das gemeinsame Anschauen von Bilderbüchern in der Familie, ein Lied zum Start in den Kindergartentag oder die Beschäftigung mit digitalen Spielsachen, beispielsweise im Bereich der Hörspielmedien. Die Digitalisierung hat das Spektrum dabei in den vergangenen Jahren deutlich erweitert. Im Rahmen des zweijährigen Qualifizierungsprogramms „Sprachschatz- Bibliothek und Kita Hand in Hand“ der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW wurden zahlreiche medienpädagogische Methoden zur Förderung der Sprach- und Medienkompetenz unter der Berücksichtigung von Vielfalt und Mehrsprachigkeit entwickelt, getestet und zu Veranstaltungsangeboten in Form von Impulskarten zusammengefasst.
Medienkompetenz in KiTas
Viele Leserinnen und Leser werden sich bestimmt fragen, ob und in wie weit Medien bereits eine Rolle im Kindergarten und in Kindertagesstätten spielen sollten. Viele Kritiker plädieren ja immer noch dafür, das Thema Medien bis zu einem bestimmten Alter von Kindern fern zu halten. Das ist meiner Meinung nach ein schwieriges Vorhaben, denn Medien sind nunmal Bestandteil unserer Gesellschaft und es ist weder sinnvoll noch umsetzbar, Kinder hiervon komplett zu isolieren. Wie soll nun aber das Thema Medienkompetenz in dieser Altersgruppe von den Erzieher_innen und Lehrer_innen bearbeitet werden?
Unterstützen kann hier das Portal „Medienkompetenz KiTas NRW„, ein Angebot der Landesanstalt für Medien NRW und der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur. Das Konzept hierfür wurde über einen Zeitraum von 18 Monaten mit 12 KiTas entwickelt und erprobt. Hier findet mensch nicht nur umsetzbare Projektideen, sondern auch Hilfestellungen rund um das Thema Medien, Ansätze für Elterngespräche, hilfreiche Links und vieles mehr.
JMStV reloaded – Strategien für einen akzeptablen Jugendmedienschutz (Teil 3)
"sea-horse inflatably" von twicepix auf flickr.com

"sea-horse inflatably" von twicepix auf flickr.com
Reitet das Netzpferdchen!
Internetführerscheine sind die offline-Variante von Quiz-Spielen auf Webseiten der Jugendschutz-Agenturen.
Medienführerscheine haben Konjunktur als Verschulungsversuch der Medienerziehung. Statt Medienkompetenz in Kritik und Praxis selbst aneignend zu erarbeiten, soll der „Stoff“ zwischen Buchdeckeln gepackt, klassisch gelehrt und abgeprüft werden. Gerade die sonst beispielhaften Medienkompetenz-Initiativen in Rheinland-Pfalz (zB. diese und diese) werden gekontert mit einem verpflichtenden (!) Surf-Führerschein, mit dem Schüler ihre Fähigkeiten unter Beweis (!) stellen sollen. Ein Curriculum gibt es freilich noch nicht. Wohl aber Verleger-Interessen um das „richtige“ Medienbild zu vermitteln – nicht nur in Bayern. Auch in NRW klopfen bereits die Schulbuchverlage an der Tür der Staatskanzlei, die von Marc Jan Eumann versprochene Einbeziehung von medienpädagogischen Institutionen in der Ausgestaltung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Netzpferdchen-Initiative steht weiterhin aus. Den ganzen Beitrag lesen
Gut zugehört ist halb gesprochen
Anspruchsvoll mit Audio zu arbeiten setzt gutes Zuhören voraus. Das ist der Ansatz, den die medienpädagogische Lern-CD „Auditorix“ der Landesanstalt für Medien NRW verfolgt: Kinder sollen sensibilisiert werden für aktives Zuhören bei Hörspielen und so auch die Feinheiten von Sprache und Audioqualität kennenlernen. Und das ist der erste Schritt um qualitativ hochwertige eigene Audioprodukte herzustellen. Auditorix ist kostenlos, auf der Website finden sich Beispiele von der CD, MultiplikatorInnen können ein Exemplar bei der LfM bestellen. (Danke an Elisabeth Schallhart.)
Inhaltliches Arbeiten mit Podcasts im Knast
Über Sinn und Unsinn von Gefängnisstrafen lässt sich streiten und ich selbst bin nicht unbedingt ein Befürworter. Trotzdem oder gerade deswegen finde ich inhaltliche medienpädagogische Arbeit mit (jugendlichen) Gefangenen wichtig und einen spannenden Ansatz. In NRW passiert seit Kurzem genau das: Jugendliche setzen sich in Podcasts mit ihrer Vergangenheit, ihrem Aufenthalt im Gefängnis und ihrer Zukunft auseinander; das Ganze wird dann regelmäßig unter podknast.de veröffentlicht.
Heraus kommen teilweise naive, teilweise hintergründige Statements, die aber immer authentisch sind und damit auch für die Rezeption durch gefährdete Jugendliche geeignet sind. Für mich bleibt fraglich, wie groß der Einfluss der jugendlichen Knackis auf Inhalt und Produktion der Podcasts war. Teilweise wird nämlich deutlich, dass die Statements in einem Interviewsetting entstanden sind, was einen gewissen Einfluss durch SozialpädagogInnen nahelegt. In jedem Fall ein guter Impuls für die Medienpädagogik – und für mich eine zusätzliche Motivation, an einem Knastprojekt dranzubleiben.
Datenschutz, Urheberrecht, Sicherheit & Co.
Ehrlich gesagt ist es ein bisschen wie die Sendung mit der Maus, nur kommt keinE normal SterblicheR an Armin und Christoph ran – er versucht es trotzdem und ist damit immerhin informativ: Moritz, die Hauptfigur der Infoclips der Landeszentrale für politische Bildung NRW. In jeder Folge sieht sich der Student mit einem Problem aus dem Internet oder mit seinem Handy konfrontiert, das er zusammen mit ExpertInnen löst. Dabei geht es meist um Datenschutz, das Urheberrecht, allgemeine VerbraucherInnensicherheit und ähnliche Dinge.
Mittlerweile gibt es 17 Folgen, die alle einzeln auf der Website der LzpB angeschaut werden können. Die kurzen Filme eignen sich dabei sowohl zum Selbststudium als auch als kurzer Input bei medienpädagogischen Projekten. Ich hab beispielsweise heute gelernt, dass es doch Sinn macht, mein Handy besser zu schützen.
Ratings von Computerspielen
Jugendschutz bei Computerspielen ist zur Zeit gerade in Deutschland hoch umstritten; hierzulande gibt es die bewährten Ratings/Empfehlungen von USK und dem Land NRW. Wie das in anderen Ländern aussieht, das hat medienpraxis.ch recherchiert und bietet darüber hinaus Links zu Datenbanken von
Pan European Game Information (PEGI): Alterseinstufungssystem für Computer- und Videospiele in 16 europäischen Ländern
Bundesstelle für Positivprädikatisierung von Computer- und Konsolenspielen (BUPP) – Österreich: Päd. Positivbewertung von Computer- und Videospielen
damit es nicht vergessen geht
… kommt hier der Link zur NRW-Seite zur päd. Beurteilung von Computerspielen: www.spieleratgeber-nrw.de
Grüsse,
Silke