Thema Sensibilisierung »
Still aus dem klicksafe-Spot "Wo lebts Du?"
Teilzeitthema Nummer eins, die Computerspielsucht, derzeit etwas ins Hintertreffen geraten. Im Zentrum des Interesses steht die geplante, dann unterbrochene und jetzt neu in Angriff genommene Novellierung des JMStV. Eine gute Gelegenheit sich in Ruhe und entspannt mit der Computerspielsucht auseinanderzusetzten – die nächste aufgeregte Phase kommt bestimmt.
Eine gute Basis für die Meinungsbildung ist die Studie „Computerspielsucht – Befunde der Forschung„. Und sie gibt einen Überblick über den Ist-Zustand in der Forschung. Vom BMFSJ in Auftrag gegeben wird anfangs sehr anschaulich die Problematik in der Begrifflichkeit der Computerspielsucht dargelegt. Dann geht es geht um Zahlen, klar. Und um einen Vergleich der verschiedenen Studienergebnisse.
Screenshot von pleaserobme.com
MedienpädagogIn sein ist schwer. Besonders wenn sensibilisierende Gespräche geführt werden sollen ohne dabei den belehrenden und aufmerksamkeitssenkenden Zeigefinger zu heben. Veran-schaulichen und bis zu einem gewissen Grad unterhalten ist die Devise.
Bei der aufklärenden Beantwortung der Frage: was stelle ich ins Netz, welche Dienste nutze ich und was passiert mit meinen Daten hilft pleaserobme. Ich – ein Einbrecher auf der Suche nach einem möglichen Zielobjekt – bekomme hier die Informationen die ich brauche: ist der/die BewohnerIn zu Hause oder nicht? Wenn nicht, wie lange wird er/sie in etwa wegbleiben? Um an diese Informationen zu kommen brauche ich mich nicht einmal der Gefahr aussetzen am späteren Tatort zufällig gesehen oder gar überwachungsgefilmt zu werden. Dank pleaserobme sehe ich, dass meine Zielperson in einer Weinhandlung auf Weinsuche ist und ich mir schätzungsweise eine Stunde Zeit lassen kann. Klasse!
Die Seite an sich ist nur eine modifizierte Twitter-Such-Seite, die Services wie Foursquare, Brightkite, Google Buzz usw. nutzt. Das sind alles Dienste mit denen mensch seinen Bekannten und Freunden (so wird die Sache umschrieben und angepriesen) mitteilen kann wo man hingeht oder gerade ist.
Um das Sensibilisierungsgespräch vielleicht noch etwas anschaulicher und eindringlicher zu machen, bietet es sich an eine Versuchsperson eine Versuchsroute aufzeichnen zu lassen. Je emotionaler die Empfindungen der TeilnehmerInnen, desto größer der Wiedererinnerungswert.
Watch Your Web ist ein Projekt des IJAB und hat sich der Aufgabe verschrieben das Internet sicher zu machen. Erreicht werden soll das unter anderem mit Tutorials. Hier haben die MacherInnen den Aufwand nicht gescheut und haben zu den größeren Social Communities wie facebook, wer-kennt-wen, schülerVZ, studiVZ und Konsorten eine How-To-Handle-Anleitung geschrieben. Mit vielen Screenshots verdeutlicht wird darauf aufmerksam gemacht wo welche Daten wie eingetragen und was beachtet werden sollte. Daneben gibt es auch für youtube, myvideo, spickmich.de etc. solche How-To’s.
Wer möchte kann gemachte Erfahrungen in der Community kommunizieren und Nachrichten an die Pinnwand „hängen“. Nach einem kurzen Überflug der bisherigen Pinns habe ich den Eindruck überwiegend „echte“ Beiträge gefunden zu haben, zumindest sind mir keine besonders medienpädagogisch ambitionierte oder platzfüllende Posts aufgefallen.
Zudem gibt es einige Filme zu für MedienpädagogInnen relevanten Themen zu sehen. Mensch kann diese auch an Freunde weiterleiten, wobei er/sie dann im Film genannt wird. Ob das aber ein Killer-Feature ist und damit eine größere Reichweite erzielt werden kann bleibt abzuwarten.
Das Thema des Mobbens im Internet (in Neusprech Cybermobbing oder Cyperbullying) ist an sich schon prominent. Doch nun wird es auch immer mehr in den Zusammenhang mit extremen Handlungen gestellt, die auf den ersten Blick unmotiviert und nicht nachvollziehbar erscheinen. Ich werde hier jetzt keine Abhandlung über die psychische Konstitution eines Attentäters oder Amokläufers bringen, möchte aber hinweisen auf ein paar Internetfundstücke.
Da ist zum einen ein Film, auf englisch aber von Klicksafe ins deutsche untertitelt (vielen Dank dafür), in dem der Protagonist in seinem Alltag begleitet wird. Natürlich wird er gemobbt und vorgeführt, bis – na ja, schauen Sie selbst. Ab und an kam mir der Clip etwas langsam und langatmig vor, vielleicht war ich aber auch zu hektisch ohne mich der Entwicklung der Geschichte wirklich hinzugeben. Zum anderen gibt es ein kleines (Rollen-) Spiel in dem eine Rolle innerhalb eines Mobbingszenarios übernommen und durchgespielt wird. Das Spiel erscheint mir recht hilfreich wenn es darum geht Jugendliche mal die Perspektive wechseln zu lassen und eventuell soziale Kompetenzen (medien-) pädagogisch zu behandeln. Es ist auf englisch, jedoch sollte der Großteil der Message auch für MedienpädagogInnen und deren Schützlinge mit überschaubaren englischen Sprachkompetenzen verständlich sein.
Zudem möchte ich diejenigen, die sich noch weiter auf die Suche nach Informationen und Inspirationen machen wollen, auf diese Seite hinweisen. Und für Studienliebhaber gibt es eine Kurzfassung (auf deutsch!!) der Studie „Heranwachsen mit dem Social Web – Zur Rolle von Web 2.0 -Angeboten im Alltag von Jugendlichen und jungen Erwachsenen“ der Landesanstalt fu?r Medien Nordrhein-Westfalen (LfM). Diese befasst sind nicht vordergründig mit dem Cybermobbing oder -bullying, gibt aber einen kleinen Einblick in motivationale Nutzungskomponenten bezüglich des Mitmachinternets oder der Web2.0-Angebote.
Die sensibilisierenden Clips von Klicksafe sich sicherlich allgemein bekannt. In dem einen bekommt Klaus Besuch von einigen Bekannten, in einem anderen nimmt ein Jugendlicher nicht wirklich wahr was um ihn herum geschiet, in noch einem anderen leidet ein junges Mädchen an der Kreativität ihr nicht zugeneigter MitschülerInnen. Da das Thema Jugendschutz nicht nur in der deutschen Öffentlichkeit breit diskutiert wird haben MedienpädagogInnen im Ausland ebenfalls sensibilisierende Clips an der Hand.
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Jugendliche zu sensibilisieren was Cyberbullying mit sich bringen kann ist eine große und herausfordernde Aufgabe in der Medienpädagogik. Oftmals fehlt auch einfach die richtige Sprache, der Ton, der die Heranwachsenden dazu bringt zuzuhören und mitzudenken. Es ist schwer nicht den Zeigefinger zu heben.
Eine Sammlung von Videos die einen guten Einstieg in eine Diskussion bieten können steht auf D21 zur Verfügung. Das Thema wird sehr greifbar behandelt und anhand von prägnanten Beispielen werden mögliche Ursprünge, Erscheinungsformen und Konsequenzen von Cyberbullying beleuchtet. Die Filme sind auf englisch, mit ein wenig Hilfestellung bei einigen Vokabeln aber auch für Kinder und Jugendliche gut verständlich.
Insbesondere das Statement der ersten beiden Filme fand ich sehr treffend, weil es einschlägige sozial- und medienpsychologische Fragestellungen anspricht: „If you wouldn’t say it in person, why say it online?“.