Thema Aktive Medienarbeit »
Mit dem Olive Video Editor Videos schneiden
In meiner medienpädagogischen Laufbahn habe ich schon viele Videoschnittprogramme in verschiedenen Workshopformaten ausprobiert. Vom allbekannten Microsoft Movie Maker bis hin zu Openshot oder ShotCut. Oft waren meine teilnehmenden Personen bei den Projekten nicht wirklich zufrieden mit den Programmen, weil sie immer funktionelle oder Softwareprobleme hatten. Doch beim Programm Olive kann das anders sein.
LETSDIGI – gemeinsame, kreative Medienerziehung in der Familie
Das Projekt LETSDIGI widmet sich dem Thema Medienerziehung im familiären Alltag. Nicht vordergründig vor dem Hintergrund von Fragen nach Begrenzungen, Regeln oder richtig und falsch. LETSDIGI stellt aktives Handeln mit Medien und das gemeinsame Entdecken in den Mittelpunkt. Spätestens jetzt schlägt mein Pädagog*innen-Herz höher.
LETSDIGI stellt konkrete Projektideen zur Verfügung, die vielfältig und leicht umzusetzen sind. Die einfachen, kurz gehaltenen Beschreibungen motivieren zum Ausprobieren.
Einige Projektideen:
- Wissen teilen – Wir schreiben mit an der Online-Enzyklopädie Wikipedia.
- Smartphone-Mikroskop – Mithilfe eines Wassertropfens verwandelt sich ein Smartphone oder Tablet in ein Mikroskop.
- Bilder zum Leben erwecken – Mithilfe von Augmented Reality werden Bilder lebendig.
- Geheimcode ‚Binärsystem‘ – ‚Computersprache‘ lernen ist einfacher als man denkt!
LETSDIGI ist ein recht junges Angebot und existiert bislang als Beta-Version. Das Projekt kommt aus dem eBildungslabor und orientiert sich an aktuellen Auffassungen und Debatten von Bildung in einem gesellschaftlichen Zusammenhang.
Die Inhalte, auch die Projektideen, stehen unter der CC BY 4.0 – Lizenz und sind somit explizit zur Nutzung, Weitergabe und für Veränderungen freigegeben. Interessierte sind eingeladen, sich am Projekt zu beteiligen – als Testpersonen oder um die eigenen Erfahrungen und Ideen zu teilen.
Auch wenn die anvisierte Zielgruppe keine Medienpädagog*innen sind, sind die Inhalte auch wunderbare Anregungen und Inspirationsquellen für die pädagogische Praxis. Genauso können die Projektideen für die Elternarbeit zum Thema Medienerziehung, beispielsweise bei Elternabenden oder Workshops, eingebunden und auch mit ihnen ausprobiert werden.
Medienarbeit mit Geflüchteten
In der Medienpädagogik gibt es erfreulicherweise in jüngster Zeit ein gestiegenes Interesse daran, Medienprojekte auch mit Geflüchteten zu machen. Entsprechend groß ist auch das Interesse an Austausch über Projektansätze, Methoden und konkrete Erfahrungen.
Die GMK hat Medienpädagog_innen nach ihren Ideen und Empfehlungen gefragt und auf einer Website zahlreiche Projektideen gesammelt. Kategorisiert nach verschiedenen pädagogischen und inhaltlichen Aspekten sowie gut aufbereitet ist sie ein guter Anlaufpunkt für die Inspiration für das nächste Projekt.
Medienprojekte mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen
In den letzten Monaten sind viele Menschen nach Deutschland geflüchtet, darunter auch viele Minderjährige.
Ihre mobilen Endgeräte fungieren in der Fluchtsituation nicht nur als Alltagsbegleiter, sondern sind vor allem auch nützliche Hilfsgegenstände, die die Orientierung, das Verständnis und die Kommunikation erheblich erleichtern. Oft ist das Smartphone oder das Tablet die einzige Möglichkeit, mit Freunden oder Familie in Kontakt zu bleiben und sich auszutauschen. Aber auch am Ankunftsort dienen die Geräte dazu, sich zu informieren und einzuleben.
In zwei medienpädagogischen Projekten des SIN – Studio im Netz e.V. wurden diese Tatsachen berücksichtigt, um die Jugendlichen aktiv mit einzubinden. Bei beiden Angeboten haben sich unbegleitete minderjährige Flüchtende mit verschiedenen Thematiken, wie der neuen Umgebung oder den Angeboten vor Ort auseinandergesetzt. Auf diese Weise lernten sie auch die Stadt und die Sprache besser kennen. Im kreativen Umgang mit den Smartphones und Tablets wurde gleichzeitig die Medienkompetenz der Flüchtenden gestärkt.
Das Handbuch «Making-Aktivitäten» – jetzt auch komplett verfügbar
Selber machen – das ist schon lange ein wichtiges Prinzip in der Medienpädagogik, bisher vor allem bezogen auf Medien. Seit einiger Zeit kommen dazu wichtige neue Impulse: «Making» wird in der Maker-Bewegung viel allgemeiner verwendet und bezeichnet kreatives Gestalten und Selbermachen, vor allem mit digitaler Technik. Beide Sichtweisen und Erfahrungen zusammen bieten wunderbare Möglichkeiten, sich gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen mit digitaler Technik, Computern, Medien auseinanderzusetzen und wertvolle Produkte zu gestalten.
Sandra Schön, Martin Ebner und Kristin Narr haben sich aufgemacht und viele Projekt- und Methodenbeschreibungen rund um Making und Aktive Medienarbeit gesammelt und in einer Publikation zusammengestellt. Herausgekommen ist eine umfangreiche Zusammenstellung, in der Pädagog_innen für Pädagog_innen ihre Erfahrungen weitergeben, gut strukturiert und schön und zudem praxisnah aufbereitet: vom Löten bis zu Robotern, vom Foto bis zum Trickfilm, vom Programmieren bis zum 3D-Druck, usw. usw. Alles (selbstverständlich) unter freier Lizenz!
Seit einigen Wochen erscheinen die Artikel dankenswerterweise nach und nach hier im Blog und werden unsere bisherigen Handbuch-Artikel ergänzen. Nun ist auch die gesamte Publikation zusätzlich als PDF (und, sofern gewünscht, auch gedruckt) zu haben. Da steht dem (Selber)Machen eigentlich nichts mehr im Weg.
App-Tipp: MindMeister – kollaboratives und intuitives Mindmapping
Eignung für die (medien)pädagogische Arbeit
Unter einer Mindmap versteht man eine schematische Darstellung, mit der Einzelaspekte, Assoziationen und Stichwörter zu einem bestimmten Thema graphisch festgehalten werden. Ähnlich wie bei einer Baumstruktur steht das zu erschließende Themengebiet in der Mitte. Von ihm gehen beliebig viele „Verzweigungen“ aus, die nach Teilaspekten oder auch anderen Kriterien geordnet sein können. Mindmaps müssen dabei nicht immer handschriftlich, sondern können mit wenigen Handgriffen auch interaktiv angefertigt werden. Eine der benutzerfreundlichsten und intuitivsten Mindmapping-Apps ist dabei „MindMeister“. Sie unterstützt bei der gemeinschaftlichen Ideensammlung und hilft dabei, auch in größeren Gruppen Themenkomplexe zu veranschaulichen und zu strukturieren, Lösungswege zu finden, die Übersicht zu behalten und unterschiedlichste Gedankengänge und Assoziationen miteinander zu verbinden. Auf diese Weise kann die App angenehme Synergieeffekte, beispielsweise beim Brainstorming in Workshops oder auf Elternabenden erzeugen.
App-Tipp: Morfo – Portraitfotos kreativ und witzig zu 3D-Modellen modellieren
Name: Morfo
Link: http://www.morfoapp.com/
Preis: 0,00€, Video-Export und zusätzliche Filter kosten jeweils 1,99€
Plattform: iOS, WP 7 (eingeschränkter Funktionsumfang)
Genre: Foto
Eignung für die (medien)pädagogische Arbeit
Mit Morfo lassen sich mit wenigen Handgriffen und nur mit Hilfe eines Gesichtsfotos witzige Geschichten erzählen und Themen aller Art originell und kreativ ausarbeiten. Die App kann auch als „Pausenfüller“ für Zwischendurch eingesetzt werden.
Was kann die App?
Mit Morfo lassen sich aus normalen 2D-Porträts 3D-Köpfe modellieren. Diese kann man dann tanzen oder sprechen lassen und als Videos verschicken.
Für wen ist die App?
Für jeden der sich zwischendurch einen kleinen Spaß erlauben will.
Wie funktioniert die App?
Die App braucht ein Gesichtsfoto, direkt von vorne. Dieses kann entweder der Bildergalerie entnommen werden oder noch geschossen werden. Dann muss man verschieden Schablonen auf das Gesicht ziehen, damit die App weiß, wo Mund, Nase Ohren usw. sind. Im fertigen 3D-Gesicht kann dann noch feinjustiert werden. Anschließend lassen sich verschiedene Effekte und Kostüme auswählen, man kann außerdem Texte nachsprechen und das Gesicht Fratzen ziehen lassen.
Autor: Ich bin Linus Völkner, plane eine Studium in Richtung Medienpädagogik und mache darum momentan ein Praktikum beim JFF. Ich beschäftige mich gerne mit diesem „Internetz“ von dem die jungen Leute immer reden und habe auch großes Interesse an Mobilgeräten, egal ob mit Windows, iOS oder Android.
Der App-Tipp des Monats wird vom JFF – Institut für Medienpädagogik erstellt und dort ebenfalls veröffentlicht (http://www.jff.de/jff/aktivitaeten/weitere-aktivitaeten/projekt/proj_titel/apptipp-des-monats/). Er liefert Inspiration, Information und Hintergrundwissen aus der pädagogischen Praxis des JFF. In fast all unseren Projekten arbeiten wir mittlerweile auch mit mobilen Endgeräten, nehmen mit Hilfe von Apps Bild- und Tonmaterial auf, schneiden und experimentieren mit den kleinen Programmen. Besondere Fundstücke, die auch für andere medienpädagogisch Tätige interessant sein könnten, stellen die JFF-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen regelmäßig im AppTipp des Monats vor.
App-Tipp: Minecraft Pocket Edition – Gemeinsam spielerisch planen und bauen
Eignung für die (medien)pädagogische Arbeit
Das Spiel Minecraft ist sehr offen angelegt und bietet vielfältige Möglichkeiten Projekte alleine oder in Gruppen umzusetzen. Zum Beispiel kann man gemeinsam zu einem bestimmten Thema Gebäude planen und diese im Spiel bauen. Dabei kann es zu interessanten gruppendynamischen Prozessen und Konflikten kommen – eine gute Vorlage um gemeinsame Regeln in Gruppen zu besprechen. Der Einstieg ist einfach und man erzielt schnell Ergebnisse, die man auch gut präsentieren kann. Minecraft ist das meistverkaufte Spiel weltweit und sehr populär. Bei einer medienpädagogischen Nutzung rennt man daher oft offene Türen ein. Die mobile Variante von Minecraft ist nicht ganz so flexibel wie die Variante für PCs. Dafür ist das Spiel günstiger und kann auf vielen aktuellen Smartphones und Tablets gespielt werden. Eine Mögliche Anwendung sind Bauprojekte oder Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei Stadtplanungsprozessen.
App-Tipp: Plastic Animation Studio – Materialien kreativ und innovativ animieren
Eignung für die (medien)pädagogische Arbeit
Die App Plastic Animation Studio bietet ohne großen Aufwand eine interessante Ergänzung zur herkömmlichen medienpädagogischen Praxis. Das Arbeiten mit Bildern, Fotos oder Videos ist schon zu einem sehr routinierten Teil des (medien)pädagogischen Alltags geworden und wird in verschiedenen Kontexten angewendet. Plastic Animation Studio bietet die Möglichkeit, einen Schritt weiterzugehen und vorhandene Materialien mit einfachen Handgriffen zu verknüpfen und zu animieren. Wie im Fall von Bildern, Fotos und Videos, gibt es auch hier keine Grenzen des Einsatzes und die App kann somit zur kreativen Ausarbeitung jedes beliebigen Themas beitragen.