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Medienprojekte mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen

In den letzten Monaten sind viele Menschen nach Deutschland geflüchtet, darunter auch viele Minderjährige.
Ihre mobilen Endgeräte fungieren in der Fluchtsituation nicht nur als Alltagsbegleiter, sondern sind vor allem auch nützliche Hilfsgegenstände, die die Orientierung, das Verständnis und die Kommunikation erheblich erleichtern. Oft ist das Smartphone oder das Tablet die einzige Möglichkeit, mit Freunden oder Familie in Kontakt zu bleiben und sich auszutauschen. Aber auch am Ankunftsort dienen die Geräte dazu, sich zu informieren und einzuleben.

In zwei medienpädagogischen Projekten des SIN – Studio im Netz e.V. wurden diese Tatsachen berücksichtigt, um die Jugendlichen aktiv mit einzubinden. Bei beiden Angeboten haben sich unbegleitete minderjährige Flüchtende mit verschiedenen Thematiken, wie der neuen Umgebung oder den Angeboten vor Ort auseinandergesetzt. Auf diese Weise lernten sie auch die Stadt und die Sprache besser kennen. Im kreativen Umgang mit den Smartphones und Tablets wurde gleichzeitig die Medienkompetenz der Flüchtenden gestärkt.

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Sonja Di Vetta Kurzbio
Medienpädagogin bei SIN - Studio im Netz, München
Verfasst am 21.06.2016
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Apps in der außerschulischen Bildung

Dieser Artikel von Björn Friedrich, Studio im Netz, München und Daniel Seitz, mediale pfade, ist erstmals in „merz – medien und erziehung, Ausgabe 3/2014 zum Thema Apps erschienen und unter CC-BY-SA Björn Friedrich, Daniel Seitz veröffentlicht. Er ist hier als PDF verfügbar.

 

Aktuelle medienpädagogische Praxis

Es klingt wie eine Binsenweisheit, dass wir medienpädagogische Fachkräfte stets mit aktuellen Entwicklungen Schritt halten müssen und versuchen sollten, uns dem rasanten technischen Fortschritt anzupassen, da die verfügbare Technik unmittelbare Auswirkungen auf das Mediennutzungsverhalten unserer Gesellschaft hat. Diese Anforderung ist zunächst einmal nicht ungewöhnlich, schließlich stellt sie sich auch in jedem anderen Berufszweig, und doch bedeutet es gerade für die Medienpädagogik, dass alte, bewährte Handlungsmuster regelmäßig auf den Prüfstand gehören, um selbstkritisch herauszufinden, ob sie noch zeitgemäß sind oder überholt, zumindest aber aktualisiert werden müssen.

Wie rasch derartige inhaltliche Updates nötig sind zeigt sich, wenn wir zehn Jahre zurück blicken. 2004 waren Internet und Handys noch „neue Medien“, das Wort „Apps“ war völlig unbekannt, und in Amerika gründeten ein paar Studenten ein Netzwerk namens „Facebook“ – nicht ahnend, dass sie damit bald das digitale globale Dorf auf den Kopf stellen würden. Erst drei Jahre später präsentierte Steve Jobs ein Gerät, das die Mediennutzung komplett umkrempeln sollte: das iPhone. Obwohl Smartphones schon länger existierten und von Herstellern wie Blackberry oder Nokia bereits vertrieben wurden, gelang es erst Apple, diese Technik massenkompatibel zu machen. Im Jahr 2010 folgte schließlich das iPad, das die Verbreitung von Tablets einleitete, die (wenn man so will) eine Mischung aus Computer und Smartphone darstellen. Es war also Apple, so viel muss man bei aller Kritik anerkennen, die diese medientechnische Revolution initiierten – eine Revolution, deren Ergebnis es im Jahr 2014 ist, dass wir heutzutage zunehmend Tablets und Smartphones verwenden, um Medien zu konsumieren. Egal, ob es um die Nutzung von Radio-, Fernseh- oder Internet-Inhalten geht: Die medialen Alleskönner vereinen sämtliche Funktionalitäten und liegen deshalb in der Gunst (besonders jüngerer) Nutzer vorne.

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Daniel Seitz Kurzbio
lebt in Berlin, hat Mediale Pfade gegründet und brennt für eine freie, politisierte Gesellschaft, die ihre Verantwortung wahrnimmt. Als Medienpädagoge ist er überzeugt, dass Medienbildung einen wichtigen gesellschaftlichen Anteil zu politischer Teilhabe, Selbstentfaltung und Kreativität leisten kann.
Verfasst am 23.09.2014
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Immer online – 5 Videos zum medialen Schulalltag

Das mediale Nutzungsverhalten von Jugendlichen im Unterricht aufzugreifen ist nicht immer einfach, zumal bei vielen Materialien Begriffe wie „Gefahren“, „Risiken“ und „Nebenwirkungen“ im Vordergrund stehen. Anlässlich des diesjährigen Safer Internet Days hat die Theatergruppe Playback fünf Videos erstellt, die als zielgruppengerechter Einstieg in das Thema „immer online“  dienen können.

Es geht nicht nur um Mobbing und Sexting, sondern vor allem auch um kreative und kommunikative Möglichkeiten, die durch mobile Geräte ermöglicht werden. Die Videos bieten eine recht gute Grundlage, um mit Schülerinnen und Schülern in das Thema einzusteigen, es weiter zu entwickeln oder neue Möglichkeiten für den Unterricht zu erarbeiten.

Tobias Albers-Heinemann Kurzbio
Hat 2006 mit Eike Rösch das Praxis-Blog gegründet und 10 Jahre lang als Herausgeber gearbeitet. Pressereferent und Medienpädagoge mit den Schwerpunkten: Eltern- und Lehrerbildung, Jugendbeteiligung, Erwachsenenbildung, digitale Kommunikation, Webvideo, Social Media und Öffentlichkeitsarbeit.
Verfasst am 21.05.2014
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Erklärvideos mit BYOD produzieren

BYOD – „bring your own device“ – dieser Ansatz liegt derzeit für die Medienpädagogik verlockend nah, da viele Jugendliche umfangreiche Tool-Boxes in Form von Smartphones mit sich herumtragen, was für uns eine neue Herausforderung, aber auch Chance darstellt. Zudem dürfen wir uns auch inhaltlich permanent mit neuen Diensten und Angeboten auseinandersetzen, die ebenso rasch verschwinden, wie sie aufgetaucht sind. Warum also nicht diese Ausgangssituationen zusammenfassen und ein BYOD-Medienprojekt zu aktuell angesagten Tools und Apps durchführen? Dieses Experiment sind wir im SIN – Studio im Netz angegangen, um Handyclips produzieren zu lassen, die derzeitigen Trends im Handmade-Stil erläutern.

PREVIEW

Gestern war noch Facebook in, heute ist es WhatsApp, morgen vielleicht Tumblr oder Snapchat oder etwas ganz anderes. Um als pädagogisch Verantwortliche nicht den Überblick zu verlieren, empfiehlt es sich, intensiv zu surfen, zu lesen und zu experimentieren. Zudem können die Jugendlichen als Expertinnen und Experten ihrer Medienwelt fungieren und ihre medialen Favoriten erklären – eine Aufgabe, die zugleich eine reflexive Betrachtung der eigenen Mediennutzung anregt.

Unsere Idee war es daher, dass die beteiligten Schüler/innen kurze „Erklärvideos“ produzieren. Als Darstellungsform wählten wir den Look von Clips, die derzeit bei YouTube überaus populär sind: selbstgezeichneten (bzw. in gezeichneter Form animierte) Videos im Stil von „draw my life“, „Explainity“ oder „in plain english“. Derartige Clips sind mit ihrem ureigenen Charme nicht nur nett anzusehen, sondern lassen sich auch relativ simpel produzieren, beispielsweise mithilfe von Apps wie „explain everything“ oder (back to the roots) mit Schere, Stift und Papier.

Auch die Frage nach der verwendeten Technik lösten wir pragmatisch: Die Zeiten, in denen für ein Videoprojekt mit mehreren Schulklassen ein VW-Bus voller Technik angekarrt werden musste, sind glücklicherweise vorbei. Wer nach dem Prinzip „bring your own device“ arbeitet hat genügend Technik zur Verfügung, wobei das Wort „bring“ skurril erscheint, da sich die meisten Devices sowieso in den Taschen der Schülerinnen und Schüler befinden. Die Ausstattung mit Smartphones ist so weit fortgeschritten, dass sich in Kleingruppen à 3 bis 4 Personen mindestens ein Kamera-Handy findet.

Damit sind die Vorüberlegungen schon fast erklärt, die im Vorfeld der „jugend.medien.werkstatt“ angestellt wurden. Durchgeführt wurde das Projekt im Juli 2013 vom SIN – Studio im Netz am Gymnasium Markt Indersdorf. Geklärt werden mussten noch organisatorische Details vor Ort, beispielsweise die Freistellung der Klassen und die Reservierung diverser Räume, was jedoch immer mit einem Medienprojekt zusammenhängt. Ein Aspekt dieses Projektdesign kommt uns noch entgegen: Da die Jugendlichen nicht selbst vor die Kameras treten, sind keine Eltern-Einverständniserklärungen zum Recht am eigenen Bild erforderlich.

Die Aufgabenstellung an die Jugendlichen lautete schließlich:

„Stellt eure Lieblings-Tools und -Apps vor, beleuchtet die Faszination wie auch die Schattenseiten dieser Dienste, zeichnet ein paar Skizzen dazu – und präsentiert die Ergebnisse in Form von Handyclips.“

Im Laufe weniger Stunden entstanden daraufhin kleine, authentische Portraits im Handmade-Stil, die einen umfangreichen Überblick über angesagte Tools liefern: von A wie „Ask.fm“ über L wie „Let´s Play“ bis Y wie „YouTube“.

Alle Clips sind nun online zu sehen, die konkrete Vorgehensweise beim Projekttag wird im Folgenden beschrieben: Den ganzen Beitrag lesen

Björn Friedrich Kurzbio
Björn Friedrich arbeitet als Medienpädagoge im SIN - Studio im Netz, München, mit den Schwerpunkten Social Media, Games und Jugendpartizipation. Daneben ist er als Referent für Vorträge und Fortbildungen tätig. Mit Tobias Albers-Heinemann schrieb er mehrere Elternratgeber, zuletzt 2018 "Das Elternbuch zu WhatsApp, YouTube, Instagram & Co." (O'Reilly Verlag, Köln). Mit Michael Dietrich und Sebastian Ring veröffentlichte er 2020 den Sammelband "Medien bilden Werte. Digitalisierung als pädagogische Aufgabe" (kopaed, München).
Verfasst am 17.12.2013
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