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Tipps für schöne Fotos und Videos
Einstellungsgrößen, Belichtungszeit, Perspektiven, Bildgestaltung gehören sicher zu den alltime classics der Medienpädagogik wenn es um die Arbeit mit Foto und Video geht. Trotzdem oder gerade deswegen gibt es eigentlich nie genug Materialien, die die wichtigsten Tipps für Einsteiger_innen gut aufbereiten.
Vor kurzem sind mir die «Foto&Video Cheatsheets» von Beat Küng begegnet. Der Autor hat ein sehr gelungenes Format gewählt: Pro Thema (etwa Einstellungsgrößen) werden alle Tipps auf zwei DIN-A4-Seiten zusammengefasst – und zwar so, dass sie zu einem Flyer für die Hosentasche werden. Ebenso können sie mobiloptimiert direkt auf dem Smartphone angeschaut werden.
Das alles unter einer lobenswerten CreativeCommons-Lizenz. Noncommercial ist zwar nicht die idealste für die Medienpädagogik, aber alleine zum Weitergeben sind die Cheatsheets sehr wertvoll für die Praxis.
Schöner fotografieren
…viel mehr muss mensch eigentlich nicht sagen über die Website von Andreas Hurni. Denn der Fotograf stellt unter dem Titel «Schöner fotografieren» wertvolle Informationen zur Verfügung, mit denen schönere Fotos gelingen: Basics wie Bildgestaltung, Licht, Farbe, Geometrie, Schärfe oder Perspektive – aber auch grundlegende Dinge wie Ästhetik, Kultur oder Medium werden in informativen und kurzweiligen Texten inkl. Beispielen besprochen. Und beim Lesen stellt sich immer wieder das Gefühl ein «Wow, und alles auf einer Seite!».
Die Website ist damit eine sehr wertvolle Ressource für die Medienpädagogik – sei es als Inspiration und Informationsbasis für Medienpädagog_innen, sei es als Lernquelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die nach dem ersten Fotoworkshop mehr wissen möchten.
Photoshop-HowTo Roundup
Die Photoshop-Welt ist höchst dynamisch: Das Bildbearbeitungsprogramm entwickelt sich zum Einen erstaunlicherweise immer noch weiter, zum Anderen machen UserInnen immer wieder neue, abgefahrene Dinge damit. Da lohnt es sich, für das nächste medienpädagogische Fotoprojekt immer ein Auge auch auf die Handbuch- und Tutorialszene zu werfen.
Ich bin in jüngster Zeit mal wieder fündig geworden: Dr.Web stellt 41 Photoshop-Tutorials für schöne Fotoeffekte zusammen, darunter Spiegel- und Perspektiveneffekte, Lichtstreifen, Retusche, Fotomontagen undundund. Galileo Design hat sein Handbuch zu Photoshop CS4 als OpenBook ins Netz gestellt. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Fisheye-Linse selbstgebaut
Fotoprojekte in der Medienpädagogik gehen immer – sie kosten nichts, die Erfolgserlebnisse sind schnell da und können ohne großen Aufwand mit nach Hause genommen und an die Wand gehängt werden. Jedoch schwindet mit der Häufigkeit der angeboteten Projekte auch der Reiz, so dass neue Ideen eingebaut werden müssen. Da bietet es sich an mit ein paar Basteleinheiten den Perspektivwechsel aufzupeppen.
Mit Hilfe dieser Anleitung ist es einfach in einem kleinen Do-It-Yourself-Workshop eine Fisheye-Linse zu bauen, egal ob für eine Spiegelreflexkamera oder eine Hosentaschenknipse. Die benötigten Materialien sind schnell organisiert oder improvisiert nachgebaut und schon kann es los gehen. Der Misserfolg ist quasi ausgeschlossen, denn egal ob unter- oder überbelichtet, der Weissabgleich in die Hose ging oder mit zittriger Hand den Auslöser nicht richtig getroffen, ein Hauch Kunst lässt sich bestimmt entdecken.
Erzwungene Perspektive
„Objects in the Photo may appear bigger than they are“ könnte mensch in Anlehnung an amerikanische Autorückspiegel das Prinzip von „Erzwungener Pespektive“ (engl. „forced perspective“) zusammen fassen: Aufgrund der fehlenden räumlichen Tiefe in Foto und Video lassen sich unterschiedlich große Objekte durch geschickte Platzierung im Bild kombinieren.
Die Ergebnisse können nicht nur lustig oder faszinierend sein wie der festgehaltene Turm von Pisa oder eine untergehende Sonne auf der Hand, sondern der Trick kann auch für Filmeffekte eingesetzt werden wie in der Herr der Ringe-Trilogie, wo Hobbit-DarstellerInnen u.a. durch Platzierung „geschrumpft“ wurden.
In jedem Fall kann das Spiel mit der Perspektive meiner Meinung nach eine schöne Methode für die medienpädagogische Arbeit mit Foto und Video sein. Der Artikel bei Dr.Web, der entsprechende flickr-Pool und die Perspektiv-Spielereien in „Fliegenpflicht für Quadratköpfe“ können dafür animierende Inspirationen sein. Kennen Sie noch mehr Beispiele?
[Danke an Reiko Fitzke]
Der Blick fürs Detail
Egal ob bei medienpädagogischen Video- oder Fotoprojekten: Für mich sind Exkursionen mit einem besonderen Fokus eine ideale Methode um das Auge der Kamerafrau/des Kameramanns zu sensibilisieren. So können Jugendliche mit der Aufgabe auf einen Stadtrundgang gehen, Fotos/Videos zu einem thematischen Schwerpunkt (Migration, Religion) zu machen – oder mit der Aufgabe, besondere Perspektiven und Blickwinkel zu entdecken und einzufangen.
Die Zusammenstellung „Abstrakte Fotografie“ von Dr.Web ist für mich ein hervorragendes Beispiel für letzteren Fall. Daher ist die medienpädagogische Inspiration fürs Wochenende diesmal eine Fotoserie. Viel Spaß beim Nachmachen.
Fast wie im richtigen Leben
Selbst wenn das Leben ein Ponyhof sein sollte – es müssen doch immer wieder schwierige Entscheidungen getroffen werden. Und Kleinigkeiten können große Auswirkungen haben. Das macht interaktive Videos so lebensnah und kann medienpädagogischen Videoprojekte, die ein solches Produkt anstreben, eine besondere inhaltliche Tiefe geben.
Ein hervorragendes Beispiel für die Umsetzung von interaktiven Filmen mit YouTube Video Annotations liefert die Kampagne „Choose A Different Ending“ der London Metropolitan Police im Rahmen von Gewaltprävention. Nicht nur die Interaktivität und der inhaltliche Fokus – auch die gelungene Gestaltung in Ego-Perspektive macht das Video zur medienpädagogischen Inspiration der Woche. [via PAGE online]
Nah dran und mittendrin
Filmen mit dem Handy zeichnet sich neben der einfachen Verfügbarkeit vor allem dadurch aus, dass die Kamera so klein und flexibel ist, dass aus den außergewöhnlichsten Perspektiven und an den abgefahrensten Orten gedreht werden kann.
Der Gewinnerfilm „recording“ des diesjährigen Handyvideo-Wettbewerbs „ohrenblick mal!“ zeigt ganz hervorragend, was dabei möglich ist – und qualifiziert sich damit als medienpädagogisches Inpirationsvideo zum Wochenende. Der Clip findet sich auf der PreisträgerInnenseite des Wettbewerbs.
Perspektivwechsel im Liegen
Und dabei hatte alles so harmlos angefangen: Als wir über das Video „Au Sol“ von Guillaume Reymond schrieben, das das Konzept des Videos im Liegen in den Raum bringt, sprachen wir noch von einer anderen Anwendung von Liegevideos „in 3D“. Das kann es auch sein. Aber im Grunde ist es viel mehr: Wenn mensch solche Videos produziert, dann verändert sich mit einem Schlag der Blick auf den Raum und die Umgebung. Daher handelt es sich meiner Meinung nach eine hervorragende Methode, um sich auf Kameraarbeit vorzubereiten und den eigenen Blick zu schärfen.
Auch diese Methode haben wir zusammen mit den VideopunX bei den video/film tagen 2009 ausprobiert und schreiben hier über unsere Erfahrungen und Tipps für die Umsetzung.