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Linksammlung Medienmanipulation und Meinungsgestaltung

Seit über zwei Jahren sammle ich schon in einem Etherpad Links, Quellen und Beispiele zu den Themen Meinungsgestaltung und Manipulation in und durch Medien. Gerade in Zeiten, in denen soziale Netzwerke nur so von Falschmeldungen und rechtspopulistischen Beiträgen strotzen, finde ich es umso wichtiger, den kritischen Umgang mit Informationen zu lernen und zu lehren.

Daher ergeht an dieser Stelle der Aufruf an die Leserschaft, von den bereits gesammelten Links und Quellen zu profitieren und diese zu ergänzen. Gesucht wird im Prinzip alles, was zur Veranschaulichung des Themas hilfreich sein kann. Vielen Dank schonmal für die Mitarbeit…

Tobias Albers-Heinemann Kurzbio
Hat 2006 mit Eike Rösch das Praxis-Blog gegründet und 10 Jahre lang als Herausgeber gearbeitet. Pressereferent und Medienpädagoge mit den Schwerpunkten: Eltern- und Lehrerbildung, Jugendbeteiligung, Erwachsenenbildung, digitale Kommunikation, Webvideo, Social Media und Öffentlichkeitsarbeit.
Verfasst am 21.04.2016
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Multiperspektive: Wie schnell sich Bildaussagen ändern lassen

Die Macht von Bildern ist enorm. Sie verursachen Emotionen und Erinnerungen, sie vermitteln Informationen, schneller als ein Text es je könnte. Zudem erzeugen sie in bestimmten Zusammenhängen auch Bindungen und Identifikationen mit Ereignissen, Orten oder Gegenständen.

Gerade in Zeiten, in denen sich das Informationsmanagement vom geschriebenen Wort hin zum (bewegten) Bild verändert, ist es wichtig, einen kritischen Umgang damit zu erlernen. Denn: Bilder sind immer nur gestellte Realitäten und von der Intention des Fotografen / Kameramenschen abhängig. Aus diesem Grund gehört der kritische Umgang mit Medien zu den Grundlagen all meiner Fortbildungsangebote. Im Rahmen dieser Workshops bin ich immer wieder auf der Suche nach Inhalten, die schnell und plakativ diese Macht demonstrieren.

Schon etwas länger in meinen Lesezeichen aber neu hier im Blog ist eine Bildersammlung, in der ein Fotograf das gleiche Foto aus einer anderen Perspektive aufgenommen- und somit ein komplett neues Bild mit einer komplett neuen Aussage erstellt hat.

Gerne stelle ich natürlich meine Sammlung von Links in einem Etherpad zur Verfügung und freue mich über Eure / Ihre tatkräftige Ergänzungen…

Tobias Albers-Heinemann Kurzbio
Hat 2006 mit Eike Rösch das Praxis-Blog gegründet und 10 Jahre lang als Herausgeber gearbeitet. Pressereferent und Medienpädagoge mit den Schwerpunkten: Eltern- und Lehrerbildung, Jugendbeteiligung, Erwachsenenbildung, digitale Kommunikation, Webvideo, Social Media und Öffentlichkeitsarbeit.
Verfasst am 22.01.2015
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Doppelt bevormundet durch Facebook

Aus gesellschaftlicher bzw. demokratischer Perspektive finde ich nach wie vor den Facebook-Newsfeed eine der problematischsten Aspekte des sozialen Netzwerks: Das Unternehmen entscheidet in einem kaum zu durchschauenden Algorithmus darüber, welche Inhalte die Nutzer_innen sehen sollen und welche nicht. Was ich also in meinem Newsstream sehe, sind nicht die Neuigkeiten, die ich, sondern die Facebook für relevant hält – eine riesige Manipulation von Informationen und Öffentlichkeit.

Eine Meldung der letzten Wochen hat zunächst den Eindruck entstehen lassen, mensch könne sich nun alle abonnierten Informationen ansehen: Facebook bietet einen weiteren Stream an, der «Ungelesene Meldungen» heißt. Wer genau hinschaut, wie etwa mimikama, der/die stellt fest, dass das Angebot eine zweite Bevormundung ist: Es werden Artikel angezeigt, die laut Facebook sehenswert sind, aber noch keine ausreichende Aufmerksamkeit des/der Nutzer_in bekommen haben. Die vermuteten «versteckten» Meldungen bekommen die Nutzer_innen also auch hier nicht zu sehen – eigentlich auch kein Wunder, denn durch das Zurückhalten von Informationen verdient Facebook sein Geld (indem Unternehmen dafür zahlen, dass sie sichtbar bleiben).

Bei aller Häme sind für mich die «Ungelesene Meldungen» auch ein Glücksfall für die Medienpädagogik. Denn sie liefern schönes Anschauungsmaterial, um mit Jugendlichen und Erwachsenen die Manipulation durch Facebook sichtbar zu machen und schließlich zu reflektieren.

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 06.10.2014
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«Dieser Artikel wird Dein Leben verändern.» Oder so.

Solche und ähnliche Teaser sind immer öfter in Sozialen Netzwerken zu finden – und eine dreiste Variante von Manipulation und letztlich Desinformation. Das zeigt Lars Wienand in drei lesenswerten Artikeln über die Strategie, die Macher von «heftig.co» – und deren Verhältnis zum Urheberrecht: Die Website hat großen Erfolg mit Überschriften, die emotionalisieren und extrem neugierig machen, am Ende aber nur wenige Informationen liefern. Insbesondere geht es dabei weniger um die Nachrichten, sondern vor allem um Klicks auf der eigenen Website.

Darüber aufzuklären sollte daher auch eine Aufgabe der Medienpädagogik sein. Und nebenbei lässt sich dabei gleich auch lernen, wie das Internet und insbesondere das Social Web funktioniert – und wie dort erfolgreiche Posts platziert werden. So hat das Ätzende auch noch was Gutes.

Und wer für seine heftig-Links-verbreitenden SocialMedia-Kontakte noch eine angemessene Reaktion braucht, dem/der sei der passende Phänomeme-Artikel ans Herz gelegt. 🙂

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 05.06.2014
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Alles relativ: Manipulation in und durch Medien

„Das ist so, ich habe es in den Nachrichten gesehen…“ Diesen Satz höre ich ziemlich oft, vor allem in Diskussionen mit politischen und gesellschaftlich-relevanten Inhalten. Die Medien als Sprachrohr der Wahrheit und Weisheit, eine sehr verbreitete Annahme. Selbst Personengruppen mit einer höherer Bildung vertrauen auf die Sorgfaltspflicht und Wahrheitstreue der Sender und Redaktionen.

Wahrheit, ein gutes Stichwort, lernen wir doch vor allem im Bereich der Medienpädagogik, dass Wahrheit und Realität von der Sichtweise und der Personengruppe abhängt. Dazu die rasante technische Entwicklung, die es mittlerweile jedem ermöglicht, durch Motivwahl, Schnitt, Vertonung, Greenscreen, Freistellung, etc. seine eigene Wahrheit und Realität zu definieren.

Diese Aspekte sind daher ein wesentlicher Bestandteil der Medienpädagogik. Die Medienkritik, der kritische Umgang und die kritische Auseinandersetzung mit Medien gewinnt meiner Meinung nach einen immer größeren Stellenwert, betrachtet man beispielsweise die veränderten Fernsehformate der Casting-Shows und der Scripted Realtity Sendungen, die einen enormen Einfluss auf junge Menschen haben.

Aus diesem Grund mache ich mich immer wieder auf die Suche nach Schulungs- und Demonstrationsmaterial, wodurch deutlich wird, wie durch die Manipulation von Medien die öffentliche und private Meinung beeinflusst oder sogar gesteuert wird. Fotos, Artikel, Videos … alles ist willkommen. Für diesen Zweck habe ich einst ein Etherpad angelegt, in dem ich genau solche Links sammle und natürlich auch gerne zur Verfügung stelle. Wer natürlich noch tolle Beispiele kennt, darf sich eingeladen fühlen, diese zu ergänzen…

 

Tobias Albers-Heinemann Kurzbio
Hat 2006 mit Eike Rösch das Praxis-Blog gegründet und 10 Jahre lang als Herausgeber gearbeitet. Pressereferent und Medienpädagoge mit den Schwerpunkten: Eltern- und Lehrerbildung, Jugendbeteiligung, Erwachsenenbildung, digitale Kommunikation, Webvideo, Social Media und Öffentlichkeitsarbeit.
Verfasst am 19.11.2013
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Photofunia – Effektvolle Collagen im Handumdrehen

Das eigene Gesicht auf einer Briefmarke, einer Werbetafel oder auf dem Filmplakat eines Blockbusters? Mit PhotoFunia ist dies in wenigen Schritten möglich. Das Online-Collage Tool, welches es zudem als App für iOS und Android gibt, benötigt hierfür lediglich ein Foto. Dieses kann wahlweise hochgeladen, per URL eingebunden oder mit der Webcam aufgenommen werden. Ähnlich wie das hier bereits vorgestellte Yearbook yourself werden zahlreiche Hintergründe und Motive verwendet, um den gewünschten Effekt zu erhalten.

Die Website von Photofunia ist zwar etwas mit Werbung überlastet, bietet aber recht schnell lustige und vielleicht auch kreative Ergebnisse. Innerhalb eines medienpädagogischen Projektes können sich Jugendliche zum Beispiel mit dem Motiv und ihrer Rolle auseinandersetzen und dem Bild durch entsprechende Mimik mehr Ausdruck verleihen.

Tobias Albers-Heinemann Kurzbio
Hat 2006 mit Eike Rösch das Praxis-Blog gegründet und 10 Jahre lang als Herausgeber gearbeitet. Pressereferent und Medienpädagoge mit den Schwerpunkten: Eltern- und Lehrerbildung, Jugendbeteiligung, Erwachsenenbildung, digitale Kommunikation, Webvideo, Social Media und Öffentlichkeitsarbeit.
Verfasst am 02.10.2013
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Konstruierte Geschichte

Manipulation in der Medienpädagogik

Still aus dem Film

Der Umgang mit der Geschichte Nazideutschlands ist nicht nur historisch herausfordernd, sondern auch medial. Schließlich gibt es gerade bei Filmdokumenten fast nur Propagandamaterial, so dass das historische (Film)Bild an sich nicht sonderlich differenziert ist. Wer hat schließlich schon einmal eine Nazigröße vor der Kamera in der Nase bohren sehen?

Das ist ohnehin schon ein wichtiges Thema für die Medienpädagogik – der Dokumentarfilm „Geheimsache Ghettofilm“ zeigt allerdings eine besonders abstoßende Episode der Geschichte auf: In der Endphase des Warschauer Ghettos hat ein NS-Filmteam dort Aufnahmen für einen Propaganda-Dokumentarfilm gemacht – und dabei Szenen gestellt, was später gefundene Aufnahmen zeigen.

„Geheimsache Ghettofilm“ dokumentiert diese Manipulationsversuche mit dem Originalmaterial und ist damit nicht nur ein wichtiges Dokument über deutsche Geschichte, sondern auch ein sehr guter Anlass, um über Manipulation im Dokumentar- und Propagandafilm zu sprechen. Dabei lässt sich nebenbei auch darüber sprechen, ob das Nachstellen historischer Szenen für „Geheimsache Ghettofilm“ ethisch zulässig ist.

Dankenswerterweise ist die Doku auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung zusammen mit einem Dossier kostenlos in voller Länge zugänglich. Und damit ein besonderer Materialtipp für politische Bildung und Medienpädagogik. Der Film hat eine FSK-Freigabe ab 12 Jahren; Pädagog_innen sollten aber angesichts der schockierenden Bilder vorab prüfen, ob er für die betreffende Gruppe geeignet ist.

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 04.06.2013
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Zur Verlässlichkeit von Bildern in den Medien

Zur vielbeschworenen Medienkompetenz als ein Ziel von Medienpädagogik gehört auch die Fähigkeit zur kritischen Medienrezeption. Gute Argumente bzw. hervorragende Beispiele zur Verwendung in medienpädagogischen Veranstaltungen liefert Stefan Niggemeier in seinem Blog [1,2] (via reticon): Der Autor zeigt auf, wie Fernsehsender damit umgehen, wenn es zu Meldungen eigentlich keine Bilder gibt – er hat zwei Fälle entdeckt, in denen die JournalistInnen Bildmaterial aus anderen Zusammenhängen zweckentfremden. Wie das mit dem journalistischen Berufsethos vereinbar ist, das müssen die MacherInnen selbst beantworten.

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 31.03.2008
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