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Freie Software für die Schule
Freie Software hat in der Schule meist einen schweren Stand. Manchmal ist das nicht unbegründet, weil die Programme nicht im rundum-sorglos-Paket kommen wie die Softwaresuites großer Konzerne. Dennoch gibt es auch so grandiose Software, dass die teuren Ausgaben für Kaufsoftware kaum zu begründen sind (bzw. besser in den Support investiert werden).
Der Werkzeugkasten Freie Software (PDF) bietet eine umfangreiche Übersicht solcher freier Programme, die gut für Schule und Unterricht geeignet sind. Dabei sind alle gelisteten Angebote auf Herz und Nieren getestet und werden ausführlich besprochen. Darunter sind klassische Tools, etwa für Textverarbeitung, Audioarbeit oder Bildbearbeitung, aber auch spezifische Schulsoftware etwa zum Klassenmanagement oder Lerntools zu einzelnen Fächern.
Der Werkzeugkasten listet zwar viele Klassiker auf, die alten Häs_innen wohlbekannt sind, allerdings sind auch für sie sicher einige Fundstücke dabei.
Animierte GIFs erstellen mit GIFPAL
Zur Verbreitung von Kürzestvideos und Memes erfreuen sich animierte GIFs seit Jahren großer Beliebtheit – obwohl sie weder die effizienteste noch attraktivste Methode darstellen, Bewegtbilder zu publizieren. Aber sie gehen in jedem Browser auf und stören nicht durch Ton. In medienpädagogischen Projekten sind GIFs auf vielfältige Weise einsetzbar, unter anderem als einfache Vorstufe zur Trickfilmproduktion.
Dafür gut geeignet ist die Website GIFPAL, wo aus vorhandenen Bildern oder mithilfe einer Webcam GIF-Animationen erstellt werden können. Diese werden in einer online-Galerie gepostet oder auf den eigenen Computer heruntergeladen. Die werbefreie (!) GIFPAL Education Edition bietet nur die Download-Möglichkeit, ansonsten ist der Funktionsumfang identisch.
Videotutorials DIY
Vom Spickzettel bis zum Pythagoras, vom Paartanz bis zum ersten Kuss, vom Spiegelei bis zum Einbauschrank: Videotutorials bzw. Erklärvideos sind mittlerweile sowas wie ein Lexikon mit bewegten Bildern und insbesondere Jugendliche nutzen die Videos für vielfältigste Fragen und Herausforderungen.
Deswegen ist das Videogenre nicht erst seit gestern auch ein Thema in Medienpädagogik, Jugendarbeit und Schule. In zahlreichen Zusammenhängen werden Videos geschaut und erstellt. Dennoch gibt es immer wieder Neueinsteiger_innen. Für sie ist eine kostenlose Handreichung der Universität Nürnberg-Erlangen gemacht: «Video-Tutorials» richtet sich an Pädagog_innen aus Jugendarbeit und Schule. Die Publikation bietet sowohl Hintergrundinfos aus der Forschung, praktische Tipps für die pädagogische Arbeit und viele, viele Beispiele.
Für mich ist die Broschüre teilweise etwas überfrachtet bzw. zu wenig tiefgehend. Umgekehrt finden sich viele weitergehende Informationen zum Weiterlesen.
Buchtrailer erstellen mit Schüler_innen
Die Herstellung eines Buchtrailers verbindet das Lesen eines Jugendbuches lustvoll mit den kreativen Möglichkeiten digitaler Medien. In 3-4er Gruppen wählen Schülerinnen und Schüler ein Buch aus, zu dem sie einen Buchtrailer produzieren wollen. Ziel des Trailers ist, andere zum Lesen dieses Buches zu „verführen“. Alle fertigen Trailer können im Anschluss auch gleich für die Leseanimation genutzt werden. Eine Zusammenarbeit mit der Bibliothek drängt sich daher auf, die dafür die benötigten Bücher zur Verfügung stellen könnte. Gedreht wird mit den eigenen Handys, die Filmbearbeitung erfolgt an den Schüler-PCs in der Schule. Ein Projekt, das über mehrere Wochen oder in einer Projektwoche gelingen kann und sogar wettbewerbsartig an einer ganzen Schule/Schulgemeinde etc. durchgeführt werden könnte. Den ganzen Beitrag lesen
Trickfilm-Inspirationen
Knete, Pappe, Lego, Papier, Pixelation, Zeichnungen, usw.: Trotzdem – oder gerade weil – es so unzählige Möglichkeiten gibt, mit verschiedenen Materialien und Techniken Trickfilme zu gestalten, sind Beispiele auch in der Medienpädagogik immer sehr gefragt. In diesem Sinne haben wir hier schon auf viele schöne Websites hingewiesen.
Gerade ist mir wieder ein Angebot über den Mauszeiger gelaufen, das viele Inspirationen bietet: trickfilm.ch bietet auf seiner Website zahlreiche Beispielvideos aus Trickfilmprojekten mit Kindern und Jugendlichen. Zwar sind nicht alle Filme von vorne bis hinten von Kindern selbst gestaltet, aber wer das im Hinterkopf hat, findet sicher viele anregende Beispiele für das nächste Trickfilmprojekt.
Lernvideoproduktion am Tablet – Vom Screencast zur Greenscreen-Technik (Handbuch Making-Aktivitäten)
Im Projekt „Ich zeig es Dir – hoch 2“ wurde Kindern zunächst von unterschiedlichen Expertinnen und Experten Varianten der Lernvideoproduktion gezeigt. In einem zweiten Schritt wurden Workshops zur Lernvideoproduktion für Gleichaltrige (und Eltern) angeboten und durchgeführt.
Setting | Offene Jugendeinrichtung, auch im Schulunterricht denkbar (z.B. im Rahmen von Projekttagen) |
Dauer | 5 Einheiten von je 2 Stunden sowie weitere Termine für das freie Arbeiten sowie für Peer-Workshops |
Zielgruppe | 8 bis 12 Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 12 Jahren mit Interesse an der Videoarbeit |
Zielsetzung | Interesse an der kreativen Videoarbeit wecken, Grundlagen der Video- und Filmproduktion vermitteln |
Notwendige Ausstattung | Technik: WLAN, 4 bis 6 Tablets (in unserem Fall iPads) mit diversen Apps (u.a. Stop-Motion-, Schnittprogramm-, Green-Screen-App), Stative mit Befestigung für die Tablets, ein Computer (z.B. zum Bearbeiten der Informationen bei YouTube und für die Weblogbeiträge, in Einzelfällen auch für den Schnitt bzw. die Nachbearbeitung), Beamer und Lautsprecher zur Präsentation von Videos. Hilfreich war auch ein gemeinsamer virtueller Ordner (Dropbox) für alle iPads bzw. den Computer. Für den Workshop zur Grünwandtechnik wird ein großer grüner Filz benötigt, für die anderen Videos z.B.Papier; Stifte, Figuren. |
Aufwand | Hoch: Es werden 4 bis 6 Tablets benötigt, ggf. weitere Expertinnen und Experten |
Vorlage zur Ideensammlung für ein Lernvideo
Wer öfter Videos produziert – gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen – eignet sich ein eigenes Repertoire an Methoden und Vorlagen an, um die Ideen zu entwickeln. Wir stellen hier unsere Vorlage zur Ideensammlung rund um Lernvideos vor.
Männer und Frauen im Film
Medien aller Art transportieren auch Bilder von Geschlechtern und prägen dadurch auch Rollenvorstellungen von Kindern und Jugendlichen. Das zeigen immer wieder Studien und Analysen von Filmen, Serien und ihre Wahrnehmung durch Zuschauer_innen.
Wer Genderbilder in der Medienpädagogik thematisieren möchte, bekommt nun ganz besonderes Material: «Film Dialogue from 2,000 screenplays, Broken Down by Gender and Age» listet in interaktiven Grafiken tatsächlich Analysen von 2000 Drehbüchern von Hollywoodfilmen an.
So lässt sich etwa anzeigen
- In welchen Filmen Männer und Frauen welche Redeanteile haben,
- wie sich die Redeanteile im Filmverlauf verändern,
- in welchem Alter die Geschlechter welche Dialoganteile haben
und einiges mehr. Ein Schwerpunkt liegt dankenswerterweise auf Disney-Filmen.
Die Website ist wirklich interessant durchzuklicken, einige Informationen sind nicht überraschend, andere dagegen schon und die Dominanz von Männern ist teilweise erdrückend. Schade ist, dass die Informationen (und die Filmtitel) bisher nur auf Englisch verfügbar sind. Aber insbesondere für die Vorbereitung von Veranstaltungen durch Medienpädagog_innen finde ich das Angebot sehr wertvoll – und sicher auch für einige Projekte mit Jugendlichen.
Tipps für den gelungenen Filmdreh
An vielen Stellen ist es gut, wenn Medienpädagogik sich von Profis was abschaut – zum Beispiel bei der Filmproduktion. Insofern bietet dieser Hinweis eine vielfältige Inspirationsquelle:
Slashcam hat Leser_innen gebeten, Tipps für einen gelungenen Filmdreh (inklusive dessen Vorbereitung) zu sammeln. Die Resonanz war gross und die Redaktion hat alle Hinweise thematisch geordnet auf der Website gesammelt.
Wie immer gilt für die Medienpädagogik: Nicht alles bierernst nehmen und im Zweifelsfall auch von der Regel abweichen. Aber gerade für aufwändigere Produktionen lässt sich aus der Liste viel lernen.