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Ethische Fragen, Medien und Digitalisierung – Kreatives Schreiben zum Thema „digitale Dystopie“
Im Folgenden wird eine Lernaktivität beschrieben, bei der sich die Teilnehmenden auf kreative Art und Weise mit ethischen Fragen und Digitalisierung auseinandersetzen. Sie beziehen sich auf vorhandene gesellschaftliche Problembereiche und entwerfen narrativ ein Negativszenario für das Jahr 2030. Auch Erfahrungen mit Spielfilmen und Romanen zu Digitalisierungs- und Robotikthemen könnten dabei aufgegriffen werden. Zielgruppe sind Jugendliche und Erwachsene in verschiedenen pädagogischen Kontexten.
Männer und Frauen im Film
Medien aller Art transportieren auch Bilder von Geschlechtern und prägen dadurch auch Rollenvorstellungen von Kindern und Jugendlichen. Das zeigen immer wieder Studien und Analysen von Filmen, Serien und ihre Wahrnehmung durch Zuschauer_innen.
Wer Genderbilder in der Medienpädagogik thematisieren möchte, bekommt nun ganz besonderes Material: «Film Dialogue from 2,000 screenplays, Broken Down by Gender and Age» listet in interaktiven Grafiken tatsächlich Analysen von 2000 Drehbüchern von Hollywoodfilmen an.
So lässt sich etwa anzeigen
- In welchen Filmen Männer und Frauen welche Redeanteile haben,
- wie sich die Redeanteile im Filmverlauf verändern,
- in welchem Alter die Geschlechter welche Dialoganteile haben
und einiges mehr. Ein Schwerpunkt liegt dankenswerterweise auf Disney-Filmen.
Die Website ist wirklich interessant durchzuklicken, einige Informationen sind nicht überraschend, andere dagegen schon und die Dominanz von Männern ist teilweise erdrückend. Schade ist, dass die Informationen (und die Filmtitel) bisher nur auf Englisch verfügbar sind. Aber insbesondere für die Vorbereitung von Veranstaltungen durch Medienpädagog_innen finde ich das Angebot sehr wertvoll – und sicher auch für einige Projekte mit Jugendlichen.
Schätze der Filmgeschichte online
Es gibt Filmklassiker, die muss mensch – gerade als MedienpädagogIn – gesehen haben. Trotzdem ist es immer wieder erforderlich, sich manche Sequenzen nochmal zu Gemüte zu führen. Und wenn es mal schnell gehen muss, etwa bei der Vorbereitung eines Videoworkshops oder eines Vortrags, und die Zeit nicht mehr für den Gang zur Videothek reicht, dann sind Online-Quellen Gold wert.
Ein Schatz in diesem Sinn sind die Seiten „Film Treasures“ und „Free Movies Online„, die solche Onlinequellen von Filmklassikern an einer Stelle sammeln – sehr umfangreich und gleichzeitig übersichtlich. Die Onlineversionen der Filme bewegen sich rechtlich gesehen sicher in einer Grauzone und sind schon gar nicht für eine Vorführung geeignet, aber zum Selbststudium in der Vorbereitung sicher wertvoll.
Ein must-see in dem Zusammenhang und damit der Filmtipp zum Wochenende ist „Battle Royale„, für mich ein aufrüttelnder Beitrag zum Thema Gewalt in Schulen. [via @uk63]
iTunes und der Kinderschutz
Durch die Netzsperren-Diskussion wurde bei manchen NetzaktivistInnen der Jugendschutzbegriff diskreditiert. Aber es muss eine Unterscheidung getroffen werden zwischen nötigem Jugendmedienschutz und der Zensur von Inhalten. Die Netzsperren-Idee ist da sicher übers Ziel hinaus geschossen, dadurch dürfen aber andere Maßnahmen nicht in Frage gestellt werden.
Aus diesem Grund muss, unabhängig der Vermittlung von Medienkompetenz, die Schutzfunktion vor allem gegenüber Kindern berücksichtigt werden. Kinder gehen weniger sorgsam mit Inhalten um, klicken mal einfach drauf los und werden dann mit Inhalten konfrontiert, mit denen der kindliche Geist überfordert ist. Eine mediendidaktische Erziehung, eine Förderung der Medienkompetenz, wie sie bei Jugendlichen praktiziert wird, findet bei Kindern keinen Nährboden. Daher benötigen Kinder einen besonderen Schutz.