Thema Kinofilme »
Mit Film in der Schule arbeiten
Bildungsarbeit mit (Kino)Filmen sollte allein schon wegen der kulturellen Bedeutung des Mediums selbstverständlich in der Schule sein. Zudem lässt sich auf diesem Weg hervorragend inhaltlich arbeiten und auch noch einiges über Filmgestaltung lernen. Allerdings ist es pädagogisch durchaus anspruchsvoll, sich lustvoll sowohl inhaltlich als auch gestalterisch mit Filmen auseinanderzusetzen.
Die medienpädagogischen Projektbeschreibungen aus dem Berlinale-Projekt von «Vision Kino» sind hier eine wahre Fundgrube: Auf der Website finden sich zahlreiche Konzepte von Lehrer_innen, die mit ihren Klassen in Primar- und Sekundarschulen an Filmen gearbeitet haben. Darin sind ganz konkrete Settings, Methoden, Materialien, Fotos und Links zu finden, inkl. Ideen zur praktischen Auseinandersetzung mit dem Medium.
[via jugend.rlp.de]
100 Plakate sagen mehr als 1000 Worte
Manche Materialien finde ich so genial, dass ich schon einen Blogartikel schreiben möchte, bevor mir so richtig klar ist, was man damit konkret in der Medienpädagogik machen kann. In diese Kategorie gehört definitiv die Parade von Filmplakaten bei watson: Der Autor hat hunderte von Kinoplakaten nach ihrer Gestaltung zusammengestellt: gelbe, rote, blaue, mit Parkbank, Sonnenbrille, Mantel, mit Pärchen, Frau, Mann – und viele andere «Genres» mehr.
Und selbstverständlich sind mir mittlerweile – wie in allen solchen Fällen – einige Einsatzmöglichkeiten in der Medienpädagogik eingefallen. Zunächst einmal werden die meisten Betrachter_innen «Aha!» denken und ein gleichnamiges Erlebnis haben. Das ist eine gute Basis, um sich anschließend vortrefflich über Marketingstrategien, Zielgruppen, Botschaften, Genres und vieles mehr zu unterhalten – und sich schließlich auch selbst inspirieren zu lassen, wenn ein Plakat für das eigene Videoprojekt gestaltet werden soll. Denn wenn sich solche Plakat-Klischees (im positiven Sinne) schon finden lassen, dann sollten sie auch in der Medienpädagogik bedient (oder auch persifliert) werden.
Schätze der Filmgeschichte online
Es gibt Filmklassiker, die muss mensch – gerade als MedienpädagogIn – gesehen haben. Trotzdem ist es immer wieder erforderlich, sich manche Sequenzen nochmal zu Gemüte zu führen. Und wenn es mal schnell gehen muss, etwa bei der Vorbereitung eines Videoworkshops oder eines Vortrags, und die Zeit nicht mehr für den Gang zur Videothek reicht, dann sind Online-Quellen Gold wert.
Ein Schatz in diesem Sinn sind die Seiten „Film Treasures“ und „Free Movies Online„, die solche Onlinequellen von Filmklassikern an einer Stelle sammeln – sehr umfangreich und gleichzeitig übersichtlich. Die Onlineversionen der Filme bewegen sich rechtlich gesehen sicher in einer Grauzone und sind schon gar nicht für eine Vorführung geeignet, aber zum Selbststudium in der Vorbereitung sicher wertvoll.
Ein must-see in dem Zusammenhang und damit der Filmtipp zum Wochenende ist „Battle Royale„, für mich ein aufrüttelnder Beitrag zum Thema Gewalt in Schulen. [via @uk63]
Drehbücher zum Spicken
Wer Filme macht, der/die wird in den meisten Fällen das Drehbuch bzw. Konzept selbst schreiben wollen, bestimmt das Buch doch den Kern des Werks. Das gilt vor allem für die Medienpädagogik, wo es um die Arbeit an Inhalten geht. Die Kinder und Jugendlichen wollen „ihre“ Themen in ihren Filmen wiederfinden, wollen „ihre“ Geschichten erzählen.
Dennoch kann es Momente geben, wo es interessant ist, sich Drehbücher von „großen“ Filmen anzusehen: Um die Lieblingsszene des Lieblingsfilms schwarz auf weiß zu sehen – um zu sehen wie bestimmte Dinge von Profis aufgeschrieben werden – umvon Profis abzugucken – oder um zur Übung die Lieblingsszene nachzudrehen.
Für solche Momente gibt es eine Lösung, denn viele Originaldrehbücher (oder Transkripte) sind im Internet verfügbar. Ich habe eine Liste von Websites zusammen gestellt, die Drehbücher zum Download bereitstellen.