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Filmische Gestaltungsmittel interaktiv kennenlernen mit TopShot
Was tun, wenn in der Medienpädagogik filmisch gearbeitet werden soll, die Zielgruppe aber kein oder wenig Vorwissen in diesem Bereich hat?
Mit der kostenlosen App TopShot gelingt ein schneller, einfacher Einstieg in die Sprache des Films. Die Interaktivität der App regt zum Selbermachen und Ausprobieren an und macht so verschiedene filmische Gestaltungsmittel direkt erfahrbar.
YouTube AG als medienpädagogisches Lernfeld
Manche kleine medienpädagogische Perle muss man im Netz gezeigt bekommen. So ging es mir auch mit dem YouTube Kanal der YouTube AG der Weidigschule in Butzbach. Jan Konen, der betreuende Lehrer, erklärt kurz und knapp in kleinen Häppchen alle möglichen Themen rund um Filmtechniken. Seine Schüler*innen wirken in unterschiedlichen Funktionen als „Beispielgeber*innen“ mit.
Der Kanal steht noch am Anfang, aber Beiträge zu Storytelling, Perspektiven, Belichtungseinstellungen, Slow Mo, Hyperlapse, Interviewtechniken und noch ein bisschen mehr sind schon gut aufbereitet zu finden. Die Filme sind sehr ästhetisch gestaltet und ich hab gerne zugeschaut. Anhand von Beispielen wird die gut aufbereitete Theorie kurz und knapp und vor allem verständlich erklärt. Es ist kein vertiefendes Studienfach, sondern ein Einstieg für Neulinge. Und da ist alles Wichtige schon mal drin. Vom Selbermachen und Erfahrungen sammeln entbindet das nicht, aber es gibt eben gute Tipps und Anregungen.
Deshalb ist ein Abo auf diesen Kanal sicherlich nicht verkehrt, wenn man medienpädagogisch mit Kindern und Jugendlichen – nicht nur auf YouTube -filmisch arbeiten will. Außerdem gibt es Anregungen, wie man vielleicht selber eine kleine „YouTubeAG“ gestalten kann. Und vielleicht ermutigen höhrere Abozahlen die YouTube AG der Weidigschule auch weiterhin so tolle kleine Lehrfilme zu erstellen.
Mit Film in der Schule arbeiten
Bildungsarbeit mit (Kino)Filmen sollte allein schon wegen der kulturellen Bedeutung des Mediums selbstverständlich in der Schule sein. Zudem lässt sich auf diesem Weg hervorragend inhaltlich arbeiten und auch noch einiges über Filmgestaltung lernen. Allerdings ist es pädagogisch durchaus anspruchsvoll, sich lustvoll sowohl inhaltlich als auch gestalterisch mit Filmen auseinanderzusetzen.
Die medienpädagogischen Projektbeschreibungen aus dem Berlinale-Projekt von «Vision Kino» sind hier eine wahre Fundgrube: Auf der Website finden sich zahlreiche Konzepte von Lehrer_innen, die mit ihren Klassen in Primar- und Sekundarschulen an Filmen gearbeitet haben. Darin sind ganz konkrete Settings, Methoden, Materialien, Fotos und Links zu finden, inkl. Ideen zur praktischen Auseinandersetzung mit dem Medium.
[via jugend.rlp.de]
100 Plakate sagen mehr als 1000 Worte
Manche Materialien finde ich so genial, dass ich schon einen Blogartikel schreiben möchte, bevor mir so richtig klar ist, was man damit konkret in der Medienpädagogik machen kann. In diese Kategorie gehört definitiv die Parade von Filmplakaten bei watson: Der Autor hat hunderte von Kinoplakaten nach ihrer Gestaltung zusammengestellt: gelbe, rote, blaue, mit Parkbank, Sonnenbrille, Mantel, mit Pärchen, Frau, Mann – und viele andere «Genres» mehr.
Und selbstverständlich sind mir mittlerweile – wie in allen solchen Fällen – einige Einsatzmöglichkeiten in der Medienpädagogik eingefallen. Zunächst einmal werden die meisten Betrachter_innen «Aha!» denken und ein gleichnamiges Erlebnis haben. Das ist eine gute Basis, um sich anschließend vortrefflich über Marketingstrategien, Zielgruppen, Botschaften, Genres und vieles mehr zu unterhalten – und sich schließlich auch selbst inspirieren zu lassen, wenn ein Plakat für das eigene Videoprojekt gestaltet werden soll. Denn wenn sich solche Plakat-Klischees (im positiven Sinne) schon finden lassen, dann sollten sie auch in der Medienpädagogik bedient (oder auch persifliert) werden.
Filme à la carte
Paris ist in gewisser Weise auch die Stadt der Filme – ist sie doch immer wieder zumindest eine gutaussehende Kulisse, wenn nicht der zentrale Handlungsort von Kinoproduktionen. Und ist mensch in der Stadt unterwegs, dann macht es Spaß, die Drehorte des eigenen Lieblingsfilms zu besuchen – im Fall von Amélie Poulain gibt es wahre Pilgerströme.
Mit der „cinemacity cinemap“ macht arte genau das möglich: Drehorte und andere Informationen zu mehr als 100 in Paris gedrehten Filmen sind auf einer Karte verzeichnet und können teilweise mit Spaziergängen erkundet werden.
Kritische Leser_innen werden an dieser Stelle fragen, was das nun mit Medienpädagogik zu tun hat. Ich finde, dass die Website ein Anlass sein kann, bei der Klassenfahrt nach Paris eine besonders praktische Form der Filmbildung zu platzieren – dass außerdem die Website auch zu Hause bzw. im Französischunterricht ein Weg sein kann, sich der französischen Hauptstadt auf eine neue Weise zu nähern – und obendrein ein schönes Beispiel, wie sich mit Karten Wissen vermitteln lässt.
Und wer auf den Geschmack gekommen ist, dem/der bietet arte die Möglichkeit, eigene Geschichten zu erzählen oder eigene Versionen existierender Filme zu erzählen („sweded films„) – so wird aus der Auseinandersetzung mit „alten“ Filmen aktive Videoarbeit. Mehr Informationen hierzu finden sich im cinelab.
Stoff für die Filmbildung
Film hat als Medium in Schule, Jugendarbeit und speziell auch der Medienpädagogik in den letzten Jahren eine kleine Renaissance erlebt – sei es klassisch im Unterricht oder bei (Kinder)Kinoveranstaltungen mit anschließenden Filmgesprächen. Auch solche Filmbildung baut auf fundierten Informationen auf – zu Filmen, ihrer Machart und Entstehungsgeschichte, Hintergründen etc.
Genau das bietet die österreichische Seite „Kino macht Schule„, die zu zahlreichen Dokumentar- und Spielfilmen Informationen zum Hintergrund, Entstehung, Filmsprache, Macher_innen und vielem mehr bereitstellt, meist auch aus verschiedenen Quellen. Das bietet eine Erleichterung für die Besprechung bestimmter Filme – oder Inspiration für die Filmauswahl zur nächsten Veranstaltung.
60 Sekunden-Videos
Bei 60-Sekunden-Videos werden bekannte Kinofilme in einer Minute und einem Take nachverfilmt. Dazu muss die Gruppe zunächst die Geschichte vereinfachen und auf die wesentlichen Elemente reduzieren. Daher hat die Methode nicht nur einen immensen Spaßfaktor, sondern ist auch ein schöner Anlass, um sich mit Erzählstrukturen, Drehbüchern und dem Geschichtenerzählen auseinander zu setzen. Den ganzen Beitrag lesen
Mit Filmbegriffen auf Du und Du
3D, 4D, 4K, 5.1, 8K, 1080p, 1080i: Wer sich mit Video und Film beschäftigt, der/die stolpert zwangsläufig über viele Abkürzungen, technische Spezifikationen und Fachbegriffe. In der Medienpädagogik ist das dann oft ein willkommener Lernanlass, denn Kinder und Jugendliche sollen ja nicht nur „ihre“ Filme machen, sondern auch viel über Hintergründe und Standards lernen.
Ein sehr praktischer Ort zum Nachschlagen ist für solche Fälle das Filmlexikon der Uni Kiel. Die Website wartet mit 7000 Fachbegriffen aus den Bereichen Genres, Motive, Figuren, Technik, Handwerk, Kinopraxis, Produktion, Aufführung, Institutionen und Filmtheorie und -wissenschaft auf. Mehr geht kaum.
Powercam – Fotografieren und Filmen mit iOS
Fotografieren und Filmen mit dem Smartphone wird immer mehr Bestandteil medienpädagogischer Angebote und Projekte. Immer wieder gibt es tolle Foto-Apps für iOS, kostenpflichtige und auch kostenlose. Heute ist mir die App Powercam über den Schirm gelaufen, die ich natürlich gleich ausprobiert habe. Neben den zahlreichen und übersichtlich angeordneten Effekten und Filtern haben mich vor allem der Tilt-Shift Effekt und die Color-Splash Funktion begeistert. Rundum eine tolle App für Foto und Video, übersichtlich und dazu kostenlos… Viel Spaß.