Thema Methoden »
LipDub-Videos in der Medienpädagogik
LipDub-Videos sind ein schöne Methode für die Medienpädagogik, wenn es darum geht, mit großen Gruppen ein Video zu drehen – und idealerweise die eigene Einrichtung vorzustellen. Zu Motiven, Einsatzgebieten und inspirierenden Beispielen habe ich schon früher geschrieben, heute möchte ich in einem HowTo beschreiben, wie ein LipDub-Video mit Jugendlichen in Schule oder Jugendarbeit am besten umzusetzen ist und welche konketen Erfahrungen wir gemacht haben.
Wir haben die Methode mit 8 TeilnehmerInnen des Workshops „Videopunk“ bei den video/film tagen 2012 ausprobiert und innerhalb von 12 Stunden ein Video mit ca. 50 DarstellerInnen konzipiert, geplant und umgesetzt. Das ist das Ergebnis: Den ganzen Beitrag lesen
Den Publikumsjoker ziehen
(Medien)PädagogInnen haben, der Natur der Sache entsprechend, meist einen Hang zum Entertainment – und das lebt von der Publikumsinteraktion. Bei größeren ZuhörerInnengruppen gestaltet sich das Feedback eher schwierig und so hat sich in jüngster Zeit die Mode etabliert, bei Vorträgen auf die „Quiz-Show-Methode“ zurückzugreifen, also dem Publikum Multiple-Choice-Fragen zu stellen.
Die TU Graz hat nun einen meiner Träume in diesem Zusammenhang erfüllt: An der Hochschule wurde nun „RealFeedback“ entwickelt, das es über ein Webinterface möglich macht, einem Publikum live eine Frage zu stellen, die dann über die (mutmaßlich zahlreich vorhandenen) Smartphones oder Laptops beantwortet werden. Heraus kommt eine Balkengrafik ähnlich dem „Publikumsjoker“, die die Meinung der Anwesenden wiedergibt. Das macht Vorträge zumindest etwas interaktiver und versprüht zudem den Charme der Schwarms, der sich über das Netz aktivieren lässt.
RealFeedback ist offen für NutzerInnen aus dem Bildungsbereich. Das Angebot ist sehr ansprechend gestaltet und technisch gelungen umgesetzt. Die MacherInnen freuen sich über generelles Feedback und zu Rückmeldungen über potenzielle Einsatzszenarien.
Wie würden Sie das Tool einsetzen? Ergänzen Sie gerne mit einem Kommentar.
Let’s Play!
Aktive Medienarbeit bedeutet auch, die eigene Sichtweise auf die Welt, eigene Erfahrungen und eigene Meinungen zu artikulieren. Insofern sind „Let’s Play„-Videos (LP) eine schöne Methode für die Medienpädagogik: In diesem (Computerspiel-)Videogenre werden Games gespielt und währenddessen in einem Off-Text kommentiert.
So können natürlich Spiele für andere GamerInnen beschrieben, erklärt und auch bewertet werden. Es ist meiner Meinung nach aber auch möglich, zielgruppenspezifische Videoversionen zu produzieren, bspw. LP-Videos für PolitikerInnen, Eltern, LehrerInnen etc. Entsprechende medienpädagogische Projekte bringen GamerInnen damit nicht nur Erfahrungen im Filmemachen, sondern anderen auch einen schönen Einblick in die GamerInnenkultur.
spielbar.de bietet in einem Artikel schöne Beispiele und interessante Links zum Thema.
Zwischen Spielspaß und Lernerfolg – kritische Medienpädagogik durch Alternate Reality Games (ARGs)
Eine mysteriöse E-Mail erreicht junge Leute aus ganz Deutschland. In der verschlüsselten Botschaft gibt es Hinweise auf einen Bombenanschlag in einer Großstadt. Noch ist völlig unklar, wer die Fäden dahinter in der Hand hält. Überall in der Stadt tauchen Leute mit schwarzen Anzügen auf, seltsame Informationen finden sich auf Internetseiten und nicht nur einer scheint im Schatten der Wolkenkratzer unterzutauchen.
Warum diese Methode so besonders ist…
Durch die Kombination von Erlebnis-, Abenteuer-, und Medienpädagogik stellt die Methode für Jugendliche und junge Erwachsene ein aufregendes und abwechslungsreiches Erlebnis dar, was nicht so schnell wieder vergessen wird. ARGs eignen sich vor allem für eine intensive Selbsterfahrung und kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Realitäten.
Was sind Alternate Reality Games?
ARGs sind urbane Spiele, die die traditionelle Stadtrallye mit Rollenspielelementen und einer spannenden, fiktiven Hintergrundgeschichte kombinieren. Dabei werden bewusst Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischt. Die Teilnehmenden verfolgen in der Stadt und im Internet Hinweise, die zur Lösung eines Problems oder zur Aufdeckung der Hintergrundgeschichte beitragen. Über konkretes Handeln, Erkunden und den Einsatz von Medien lernen die Teilnehmenden gesellschaftliche Realitäten und ihre medialen Darstellungen kritisch zu hinterfragen. Den Spielhintergrund bietet die moderne Großstadt. Den ganzen Beitrag lesen
Pong ein(hundert)malig
Kleine Veränderung, große Wirkung: Pong – der Spieleklassiker für 1-2 SpielerInnen – lässt sich auch mal mit 100 oder 150 Menschen gemeinsam spielen! Dazu werden die anwesenden SpielerInnen in zwei Gruppen geteilt. Jeweils einE VertreterIn wird Steuermann/Steuerfrau und steuert das Spiel – mit verbundenen Augen! Die beiden Gruppen rufen jeweils ihrem/ihrer SpielerIn zu, was zu tun ist. (Passender Pong-Klon hier)
Für mich eine schöne Methode, große Gruppen – etwa bei einer Tagung zu Computerspielen – zu aktivieren und involvieren. Gleichzeitig lässt sich auch gut thematisieren, wie bestehende Spiele mit leichten Modifikationen neu entdeckt werden können. Als Herausforderung müssen die Gruppen selbst bestimmen, wie sie „ihre“ SpielerInnen „steuern.
Die Idee ist entstanden im Rahmen einer MyGames-Tagung. Danke an Sebastian Ring und Ulrich Tausend fürs „Teilen“.
JottZett-eSports – die zeitgemäße Erweiterung der Turnierkultur in Jugendzentren
Nur wenige Jugendliche kommen noch zum Töpfern in Jugendzentren. Gegen die Abwanderbewegung aus Jugendzentren helfen neue Konzepte, die Jugendliche dort abholen, wo sie sich befinden. Und dies ist zum Leidwesen einiger Ehrenamtlicher nicht mehr der Ort, an dem sie sich vor 20 Jahren befunden haben.
Jugendzimmer ähneln im Vergleich zu früher Technologiezentren, in denen Jugendliche über diverse Kommunikations- und Interaktionskanäle mit ihresgleichen verbunden sind. Diese Jugendlichen holen sich Aufmerksamkeit und Anerkennung auch über digitale Technik. Aufmerksamkeit und Anerkennung dienen immer noch zur Erfüllung ihrer Entwicklungsaufgaben und zur Bestätigung. Darin unterscheiden sie sich nicht von früheren Jugendgenerationen. Anders sind lediglich die aktuellen Mittel und Wege. Das Messen mit anderen auf digitalen Turnierplätzen beispielsweise gehört für sie zum Alltag.
Das Konzept „JottZett-eSports“ nimmt den in Jugendzentren schon verankerten Turniergedanken auf und erweitert ihn um aktuelle Aspekte. Billard- und Fußballturniere gehören seit Jahren in das Repertoire der außerschulischen Arbeit, um besonders den wettbewerbsorientierten Jungen Erfolgserlebnisse und Identität zu bieten, die vielleicht im schulischen Umfeld nur Versagen erleben. Deren Interesse an Computerspielen findet allerdings kaum Widerhall in der Arbeit der Hauptamtlichen.
Eine bedürfnisorientiert arbeitende Jugendarbeit muss sich allerdings heute zum Gespräch über das Spielinteresse und die Spielgewohnheiten ihrer Zielgruppe anbieten. Eine Jugendarbeit, welche den Medienalltag von Jugendlichen ausblendet, behindert sich selbst bei einer erfolgreichen Beziehungsarbeit. Nun fällt es den Hauptamtlichen nicht immer leicht Computerspiele in ihre Arbeit mit aufzunehmen. Zu groß die Unkenntnis, zu klein die Bereitschaft sich auf diese Medien einzulassen. Eine wichtige Unterstützung gibt das Konzept „JottZett-eSports“ aus dem Projekt „Hauptsache Action“. Den ganzen Beitrag lesen
Medienkompetenz (in) der Jugendarbeit
Jugendarbeit war schon immer ein wichtiges Feld der Medienpädagogik. Damit das auch so bleibt, ist es eine ständige Herausforderung (ehrenamtliche) JugendarbeiterInnen mit Know-How und Informationen zu versorgen.
Der Landesjugendring Niedersachsen hat einmal mehr einen wichtigen Beitrag dazu geleistet und jüngst das „Praxisbuch M“ veröffentlicht. In der Publikation bekommen Interessierte auf mehr als 80 Seiten Hintergrundinfos, Methoden und praktische Tipps zum Social Web, zu Handys, Computerspielen, Partizipation, Öffentlichkeitsarbeit und vielem mehr. Das ganze kostenlos und als PDF – was will der/die JugendleiterIn mehr?
Videospiele in den Zirkus
(Wie) passen Computerspiele und damit Medienpädagogik in den Zirkus? Zirkusnummern arbeiten mit Bewegungsabläufen, Choreographien, Verkleidungen (Identitäten) und Geschicklichkeits-Tricks der Artisten. Diese Aspekte spielen auch in vielen Computerspielen eine wichtige Rolle, deshalb haben wir diese beiden Welten kombiniert. Dabei sollte auf spielerische Weise die Kluft zwischen virtueller und gegenständlicher Realität in Frage gestellt werden und zwar in einem Bereich (Zirkuspädagogik), in dem Computerspiele bislang nur sehr wenig Beachtung gefunden haben.
Im Rahmen des Zirkusfestival „Zirkuslust“ haben wir es ausprobiert. Zirkuslust ist ein offenes Angebot für Kinder in den Pfingstferien in München. Diese sollen innerhalb eines Ferientages Kunststücke lernen, die sie Abends bei einer Vorstellung vorführen. Hierbei gibt es unterschiedliche „Module“, z.B. Stelzen Gehen, Akrobatik, Zauberei usw. Für 2011 wurde dieses bewährte Konzept um zwei medienpädagogische Module erweitert, von denen eines hier beschrieben wird.
„Little Big Circus“ basiert auf dem Jump and Run „Little Big Planet 2“. Hier beschreiben wir unsere Herangehensweise, Erfahrungen und Erkenntnisse beim Projekt und zeigen natürlich die Ergebnisse. Den ganzen Beitrag lesen
Präsentieren und interagieren mit Facebook
Das Social Web verändert die Gesellschaft und damit auch die Bildungsarbeit. In dieser Situation sind neue Veranstaltungsformate gefragt, die andere Sozialformen und Interaktionsmöglichkeiten eröffnen. Genauso müssen PädagogInnen aber auch neue Methoden entwickeln, die Medien integrieren und interaktiv sind. Dabei sind auch Experimente gefragt.
Ein solches hat Daniel Seitz gewagt: Er hat eine Facebook-Page als Präsentations- (und Interaktions-)Tool genutzt und damit das klassische Setting ReferentIn-Publikum aufgebrochen. Inspiriert wurde er dabei vom schönen Vortrag von Ulrike Wagner und Niels Brüggen beim GMK-Forum 2011, wo per Twitter Rückmeldungen aus dem Publikum abgefragt wurden. Beide Versuche waren erfolgreich und haben viele Erfahrungen möglich gemacht. Daniel hat seine Erkenntnisse dankenswerterweise in einem Blogbeitrag aufgeschrieben.
Welche Erfahrungen haben Sie mit interaktiven Präsentationsformen gemacht? Kennen Sie weitere Methoden? Ergänzen Sie einfach mit einem Kommentar.
Sehr gute generelle Tipps zum Präsentieren im Zeitalter des Social Web gibt es übrigens in einem Artikel im bernetblog.