April 2009 »
Sprayen mit der Wii
Immer wieder abgefahren, was mit der Wii Remote alles möglich ist. Mein bisheriger Favorit, das interaktive Whiteboard, ist von einem neuen Projekt abgelöst worden – von WiiSpray. Mit WiiSpray, einer gelungenen Kombination aus Beamer, Wii Remote und Flash (und nicht mehr), ist es möglich, virtuell und trotzdem wie in echt zu sprayen. Was sich komisch anhört, wird mit dem Teaser-Video sehr anschaulich.
WiiSpray ist noch im Prototypstatus, aber so dermaßen geeignet für die Projekte an der Schnittstelle zwischen Medienpädagogik und (offener) Jugendarbeit, dass es kracht: Graffiti-Abende, elektronische und webgestützte SprayerInnen-Events und anderes liegen quasi in der Luft. Ich werde berichten, wenn es Neues gibt.
c’t-medien zur digitalen Audioarbeit
Den technischen Durch- und Überblick zu behalten ist schwer. Kaum hat MedienpädagogIn einmal eine ungefähre Ahnung was der Markt so hergibt und lehnt sich ein paar Wochen zufrieden und selbstsicher zurück, schon ist alles zurück auf Anfang. Aber zum Glück gibt es ein paar Anlaufstellen die sich immer mal wieder eines Themas annehmen und versuchen einen umfassenden Einblick zu geben.
Die letzte Ausgabe der c’t-medien (02/2009) behandelt das Thema Audio. Hier wird einleitend Grundlegendes der digitalen Audiowelt verständlich erklärt und es werden Tipps und Hiweise gegeben was technisch bei der Produktion von Podcast oder Hörspielen beachtet werden sollte. Ferner wird eine Auswahl von Audiosoftware besprochen und für die unterschiedlichen Bedürfnisse Hardware getestet. Das reicht von verschiedenen Mikrofonen über externe oder interne Soundkarten bis hin zu mobilen Aufnahmegeräten.
c’t-üblich gibt es eine Heft-DVD. Auf der finden sich Spezial- und Vollversionen von Software zur Audiobearbeitung, Video-Tutorials zu einigen der besprochenen Software, Workshops und viel viel Musik und Sound. Kenner und rege Leser von uns wird das nicht vom Hocker reissen, dennoch schadet es im Falle einer unvorhergesehenen Offline-Sein-Tragödie nicht die DVD im medienpädagogischen Survival-Köfferchen zu haben. Und für all diejenigen die jetzt (in ein paar Wochen oder Monaten) cholerisch feststellen, dass dieser Beitrag „uralt“ ist, der sollte seine Energie rasch kanalisieren und das Heft bei heise.de nachbestellen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: meist findet sich irgendwo im Verlagsgebäude noch ein Exemplar.
Wenn die Homepage auf dem eigenen Computer laufen soll
…dann entlockt das Mac-UserInnen im Allgemeinen nur ein müdes Lächeln, kann OSX doch durch einen Haken bei „Web-Sharing“ in den Systemeinstellungen auch Webserver-Funktionalitäten übernehmen. Für einfache Projekte ist das durchaus hinreichend, wenn allerdings ein medienpädagogisches Webprojekt ins Haus steht, bei dem ein CMS oder allgemein PHP an den Start gebracht werden soll, dann friert besagtes Lächeln schon etwas ein.
Abhilfe schaffen Komplettpakete (analog zu LAMP), die neben einem Webserver auch PHP, MySQL und diverse Tools unterstützen. Unter Windows heißt das XAMPP, beim Mac/unter OS X dann MAMP. Gerrit van Aaken hat in seinem Blog eine Anleitung mit kleinen Zusatztipps geschrieben, wie mensch unter OSX ein solches System an den Start bringt – und sogar die eigene Domain auf den eigenen Computer umleitet. Auch die Kommentare sind lesenswert, hier gibt es noch weitere interessante Hinweise zum Thema.
GIMP vs. Photoshop
Der Kampf um die Gunst der User wird immer ausgeglichener und wie das Smashing Magazine zeigt gibt es kaum noch Unterschiede zwischen der proprietären Software Photoshop und der Open Source Konkurrenz GIMP – abgesehen vom Investitionsaufwand natürlich. Für MedienpädagogInnen ist GIMP interessant, weil es zum einen kostenlos ist und zum anderen fast beliebig mit Plug-Ins erweitert werden kann. So kann GIMP unter anderem:
- innerhalb eines Fensters dargestellt werden (für GIMP-ungewohnte Augen ein wichtiger Punkt, da es anfänglich zu Konfusion und ggf. auch zu Aggression führen kann).
- beigebracht werden mit diversen Photoshop-Plug-Ins umgehen zu können!
- CMYK unterstützen!
- Animationen erstellen.
- und, und, und!
Inspirationen, Anleitungen und unzähliges mehr gibts hier, hier und auch hier.
Medienpaedagogik Praxis-Podcast #9: Screencastle.com
In dieser Folge unseres Podcasts möchten wir gerne den Web Dienst Screencastle.com vorstellen. Es handelt sich hierbei, wie der Name schon sagt, um einen Dienst, um online Screencasts zu erstellen. Die Resultate werden dann auf dem Server von Screencastle gespeichert. Von dort aus können sie heruntergeladen, online betrachtet oder mit anderen Personen getauscht werden.
Screencastle eigenet sich besonders für medienpädagogische Projekte. Abläufe, Schritte oder HowTos können schnell ohne besondere Software- und Hardwarevorraussetzungen als Video erstellt und den Teilnehmern problemlos zur Verfügung gestellt werden.
Verfolgungsjagd mit Google?
„Wir können vieles realisieren, Autoverfolgungsjagden werden allerdings schwierig.“ Das ist einer meiner Standardsätze bei medienpädagogischen Videoprojekten mit Jugendlichen: Kamerafahrten sind ja schon ambitionierte Unterfangen, Autoverfolgungen dagegen noch schwieriger, wenn auch die Qualität stimmen soll.
All das könnte sich aber dank Google Street View und Google Earth ändern: Ein Video von Joe Laz bei flickr zeigt, wie mit Google Street View mit dem StopMotion-Effekt Autofahrten „gefilmt“ werden können. Und der Gaiagi Driver zaubert selbst im Browser einfache Fahrten mit Google Earth. Insbesondere letzteres sieht noch sehr freakig aus, aber wer weiß, was in den nächsten beiden Jahren passiert.
Das Netz mal anders
Wer einmal mehr ein Gefühl dafür bekommen möchte, wie schnell sich das Internet verändert, dem/der sei die aktuelle „Web Trend Map“ der Information Architects aus Japan ans Herz gelegt. Die InformationsmeisterInnen bringen jährlich wichtige Internetseiten und -akteurInnen auf der U-Bahn-Karte Tokios zusammen. Das ist nicht nur eine geniale Visualisierung, die in medienpädagogischen Webprojekten und Internetabenden ihren Platz finden kann – der Blick auf die vorletzte Karte aus dem Jahr 2007, als ich zum letzten Mal darüber schrieb, wird da schon zum Blick in die graue Vergangenheit: Damals noch keine Spur von Doodle, iPhone und GoogleReader, heute sind Technorati, FAZ und NZZ von der Karte verschwunden.