Thema Medienbildung »
Apps in der Schule
Aktuell steht in der Auseinandersetzung um mobiles Lernen mit Tablets in der Schule oft die Diskussion um die besten Apps im Vordergrund. In der «merz – medien und erziehung» 2014/3 habe ich gemeinsam mit Björn Maurer in einem Artikel das Umfeld dieser Diskussion betrachtet und Potenziale bzw. mögliche Fehlentwicklungen aufgezeigt. Wir versuchen gleichzeitig, Orientierungspunkte für den Einsatz von Apps in der Schule zu geben.
Der Artikel steht unter einer CC BY-SA-Lizenz und wir stellen ihn hier gern auch digital zur Verfügung (auch als PDF).
Schule ist immer auch ein Spiegelbild der Gesellschaft, daher wird aktuell in Lehrerzimmern, Schulfluren, Beiräten, Ministerien und nicht zuletzt am Stammtisch viel über Bildungs- und Schulkonzepte für die digitale Gesellschaft diskutiert. Tablets und andere mobile Geräte spielen dabei eine wichtige Rolle und konsequenterweise werden damit auch Apps zu einem zentralen pädagogischen Instrument in Lehr-Lernprozessen.
Vordergründig konzentrieren sich viele Diskussionen unter Lehrpersonen rund um die pädagogische Arbeit mit Tablets auf Apps: Was ist die beste App für dieses Fach? Welche App lässt sich in jenem Szenario einsetzen? Wer weiß eine App für diesunddas?
In den meisten Fällen sind an dieser Stelle schon zahlreiche andere Fragen beantwortet: Jene nach dem Konzept, der zugrundeliegenden Didaktik, nach dem Sinn von Tablets und Apps in der Schule.
Darüber hinaus sind jedoch bei der Auswahl von Apps für pädagogische Settings auch weitere Dinge zu klären. Dazu gehört beispielsweise, ob spezialisierten one-click-Apps oder dem steinigeren Weg mit Standard-Bordmitteln der Vorzug gegeben wird – oder ob etwa eine Lösung auf Papier nicht größeren Lernerfolg verspricht. Welche Implikationen sind damit verbunden? Ist es für Lehrpersonen überhaupt möglich, im immer größeren Meer von Apps den Überblick zu behalten?
In diesem Artikel möchten wir beleuchten, welche Voraussetzungen, Implikationen, Zwänge, Gefahren, Verlockungen, Erwartungen und Erfahrungen bei der Auswahl von Apps für die Schule eine Rolle spielen. Wir möchten versuchen, die notwendigen Fragen für diesen Prozess zu systematisieren – und an der einen oder anderen Stelle auch Antworten zu geben. Den ganzen Beitrag lesen
«Medienbildung entlang der Bildungskette»
So wie Medien immer bedeutsamer in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen werden, so werden auch die Bemühungen immer zahlreicher, medienpädagogische Inhalte und Angebote in der Bildung zu verankern. Nun hat die Telekom-Stiftung mit der Publikation «Medienbildung entlang der Bildungskette» einen weiteren Diskussionsbeitrag zur Debatte über die notwendigen Maßnahmen geleistet.
Eine illustre Expert_innenrunde hat die Situation in Deutschland für verschiedene Altersgruppen analysiert und daraus Handlungsempfehlungen formuliert, wie Medienbildung effektiver und nachhaltiger gestaltet werden kann. Der Fokus liegt dabei auf dem Zusammenspiel der verschiedenen Institutionen und Angebote. Leider wird unter Bildung vor allem formale Bildung verstanden und werden nonformale Bildungsorte und -prozesse weitgehend ausgeklammert. Dennoch lohnt sich ein Blick in die Ergebnisbroschüre, die kostenlos zum Download verfügbar ist.
Medienkompetenz in KiTas
Viele Leserinnen und Leser werden sich bestimmt fragen, ob und in wie weit Medien bereits eine Rolle im Kindergarten und in Kindertagesstätten spielen sollten. Viele Kritiker plädieren ja immer noch dafür, das Thema Medien bis zu einem bestimmten Alter von Kindern fern zu halten. Das ist meiner Meinung nach ein schwieriges Vorhaben, denn Medien sind nunmal Bestandteil unserer Gesellschaft und es ist weder sinnvoll noch umsetzbar, Kinder hiervon komplett zu isolieren. Wie soll nun aber das Thema Medienkompetenz in dieser Altersgruppe von den Erzieher_innen und Lehrer_innen bearbeitet werden?
Unterstützen kann hier das Portal „Medienkompetenz KiTas NRW„, ein Angebot der Landesanstalt für Medien NRW und der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur. Das Konzept hierfür wurde über einen Zeitraum von 18 Monaten mit 12 KiTas entwickelt und erprobt. Hier findet mensch nicht nur umsetzbare Projektideen, sondern auch Hilfestellungen rund um das Thema Medien, Ansätze für Elterngespräche, hilfreiche Links und vieles mehr.
Medienpädagogik in Babylon – Plädoyer für einen Baustopp
In den letzten Jahren konnte man eine medienpädagogische Kontroverse verfolgen: Sollte der Begriff Medienbildung Medienkompetenz oder sogar Medienpädagogik ablösen? Machst Du noch Medienkompetenz oder schon Medienbildung? Der Begriff „Medienbildung“ wirkte neu, innovativ, damit öffentlichkeitswirksamer für die Bildungspraxis. Für die Bildungspolitik bot sich durch den innovativen Begriff die Möglichkeit, von alten Baustellen abzurücken und Fortschritt zu vermelden. Der medienpädagogische Diskurs diskutierte angeregt.
Für mich steht aber die Frage im Forder-Grund, welche Verantwortung Theorie/Wissenschaft und Bildungspraxis in der Verwendung ihrer Begriffe und Bezeichnungen tragen. Insbesondere in der Medienpädagogik, die eine Fülle an Theorien und Begriffen bietet. Über Medienkompetenz, Medienerziehung, aktive Medienarbeit, rezeptive Medienarbeit, kritische Medienpädagogik… Den ganzen Beitrag lesen
Keine Bildung ohne Medien!
Je größer die Rolle ist, die die Medien im Leben der Menschen und vor allem im Leben von Jugendlichen spielen, desto größer wird auch die Rolle der Medienpädagogik. Das beobachten wir in jüngster Zeit vermehrt in unserer Praxis: KollegInnen aus Jugendarbeit, Schule und Erwachsenenbildung organisieren mehr und mehr Projekte, Vorträge, Workshops und fragen nach unserer Unterstützung. Die geben wir gerne, es zeigt sich aber, dass die bestehenden medienpädagogischen Angebote angesichts der neuen Bedarfe bei weitem nicht mehr ausreichen.
Es bedarf daher einer umfassenden Förderung der medienpädagogischen Angebote in allen Bereichen der Bildungspraxis und in einer neuen Qualität – und insbesondere personeller, infrastruktureller und finanzieller Investitionen auf Länder? und Bundesebene. Das formuliert das Medienpädagogische Manifest ganz hervorragend und zeigt unserer Meinung nach sehr gut die Richtung auf, in die Jugend- und Bildungspolitik in den nächsten Jahren in diesem Bereich gehen muss. Das Manifest ist nicht mehr ganz taufrisch, aber neuerdings auch online zu zeichnen. Und so können wir uns keinen besseren Start ins neue Jahr vorstellen, als mit einer Zeichnung des Papiers. Gesagt, getan.
Taschenfunk – kreativer Handyeinsatz in der Schule
Das Handy wird immer gegenwärtiger, fast jeder Jugendlicher hat eins. So nützlich sie sind, so störend können sie auch in bestimmten Situationen sein. Vor allem in Schulen ärgern sich immer mehr Lehrer über Eingangssignale von Kurznachrichten oder „spielerische“ Ablenkungen vom Unterricht.
Da Verbote oftmals das Gegenteil bewirken, haben sich MedienpädagogInnen Gedanken über einen kreativen Einsatz des Mobiltelefons im Unterricht gemacht. Unter dem Titel „taschenfunk – Das Handy als Unterrichtswerkzeug“ veröffentlicht die Ludwigshafener Bildungseinrichtung medien+bildung.com gGmbH ein 36-seitiges Heft mit vielen Informationen, Tipps und praxisgerechten Methoden zum kreativen Einsatz von Handys im Unterricht.
Das 36-seitige Heft kann über die Mailadresse info(at)medienundbildung.com angefordert werden und wird gegen Vorauskasse der Porto- und Versandpauschale von 3,00 Euro zugeschickt.
Elternarbeit leicht gemacht
Von verschiedenen Seiten wird Eltern eine wichtige Rolle in der Mediensozialisation von Kindern und Jugendlichen zugeschrieben. Dies ist auch sicherlich richtig, aber nicht oft wird auch der zweite Schritt gemacht und Eltern auf diese Aufgabe auch vorbereitet. Daher ist Elternarbeit bzw. die Weiterbildung der Eltern im medienkritischen Umgang mit medialen Angeboten ein wichtiges Thema für die Medienpädagogik.
Die Publikation „Medienbildung in der Familie auf einen Blick“ von mekonet liefert gute erste Informationen für MultiplikatorInnen zum Thema und bietet darüber hinaus umfangreiche Links zur weiteren Vertiefung des Themas. Durch die Broschüre bin ich auch (wieder) auf ein interessantes Buch der GMK zum Thema medienpädagogische Elternarbeit gestoßen, dass komplett und kostenlos zum Download zur Verfügung steht.