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Offen lizenziertes Schulbuch zum Computational Thinking mit dem BBC micro:bit
Allerhöchste Zeit, dass es hier vorgestellt wird: Schon vor einem Jahr erschien in Österreich das erste offen lizenzierte Schulbuch – mit dem Titel „Computational Thinking mit Micro:bit. Digitale Bildung in der Sekundarstufe“. Das Schulbuch ist gedruckt erhältlich und wird auf Wunsch auch mit dem Micro:bit ausgeliefert – alle Materialien finden sich aber auch frei im Web – als pdf und im html-Format.
OERhörnchen – das Suchtool für freie Bildungsmaterialien
Open Educational Resources (kurz: OER, deutsch: offene und freie Bildungsmaterialien) und freie Inhalte spielen nicht nur in Schule und Hochschule eine zunehmend wichtige Rolle, auch in der außerschulischen Arbeit werden OER oft selbstverständlich und gerne genutzt. An vielen Stellen hört man „Da gibt es ja so viel!“. Ja, sicher, mittlerweile existieren zahlreiche Plattformen, Projekte etc., aber man muss auch wissen, wo und wie sie zufinden sind. Die gezielte Suche nach OER ermöglicht nun das OERhörnchen.
LETSDIGI – gemeinsame, kreative Medienerziehung in der Familie
Das Projekt LETSDIGI widmet sich dem Thema Medienerziehung im familiären Alltag. Nicht vordergründig vor dem Hintergrund von Fragen nach Begrenzungen, Regeln oder richtig und falsch. LETSDIGI stellt aktives Handeln mit Medien und das gemeinsame Entdecken in den Mittelpunkt. Spätestens jetzt schlägt mein Pädagog*innen-Herz höher.
LETSDIGI stellt konkrete Projektideen zur Verfügung, die vielfältig und leicht umzusetzen sind. Die einfachen, kurz gehaltenen Beschreibungen motivieren zum Ausprobieren.
Einige Projektideen:
- Wissen teilen – Wir schreiben mit an der Online-Enzyklopädie Wikipedia.
- Smartphone-Mikroskop – Mithilfe eines Wassertropfens verwandelt sich ein Smartphone oder Tablet in ein Mikroskop.
- Bilder zum Leben erwecken – Mithilfe von Augmented Reality werden Bilder lebendig.
- Geheimcode ‚Binärsystem‘ – ‚Computersprache‘ lernen ist einfacher als man denkt!
LETSDIGI ist ein recht junges Angebot und existiert bislang als Beta-Version. Das Projekt kommt aus dem eBildungslabor und orientiert sich an aktuellen Auffassungen und Debatten von Bildung in einem gesellschaftlichen Zusammenhang.
Die Inhalte, auch die Projektideen, stehen unter der CC BY 4.0 – Lizenz und sind somit explizit zur Nutzung, Weitergabe und für Veränderungen freigegeben. Interessierte sind eingeladen, sich am Projekt zu beteiligen – als Testpersonen oder um die eigenen Erfahrungen und Ideen zu teilen.
Auch wenn die anvisierte Zielgruppe keine Medienpädagog*innen sind, sind die Inhalte auch wunderbare Anregungen und Inspirationsquellen für die pädagogische Praxis. Genauso können die Projektideen für die Elternarbeit zum Thema Medienerziehung, beispielsweise bei Elternabenden oder Workshops, eingebunden und auch mit ihnen ausprobiert werden.
OER-Handbuch für Lehrer/innen erschienen – als frei zugängliches Buch bei Beltz
Offene Bildungsressourcen – oder „OER“ für „Open Educational Resources“ sind Bildungsmaterialien und -software, die offen lizenziert sind. Das heißt, solche offenen Bildungsressourcen stehen nicht nur kostenfrei im Web zur Verfügung, sondern dürfen auch genutzt, modifiziert und wiederveröffentlicht werden. Jöran Muuß-Merholz ist ausgewiesener Experte im Feld und hat nun in zweifacher Hinsicht Erfolge zu vermelden:
Anleitungen zum Tüfteln
Making, Basteln, Löten, Programmieren, das steht in der Medienpädagogik momentan hoch im Kurs. Und schon immer gefragt sind aktuelle Ideen. Heute kann ich beides anbieten: Die «Junge Tüftler» bieten auf ihrer Website eine Sammlung von Ideen rund um Making und Informatik – inklusive Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Und wenn wir das im Praxisblog empfehlen, dann natürlich auch kostenlos und unter einer freien Lizenz zum Download!
Zu finden sind dort einfache Bastelübungen für Einsteiger_innen, aber auch eeetwas komplexere, aber immer noch einfache «Wearables», Projekte mit MakeyMakey und Scratch und anderes. Meist geht es um Grundlagen rund um Stromkreise, Programmieren und Selbermachen. Nachbasteln ist sicher nicht der pädagogische Knüller, aber die Anleitungen verstehen sich ausdrücklich als Einstiegsübungen zum selber Nachmachen. Und für pädagogische Settings können sie sicher gut weiterentwickelt oder eingebaut werden.
Die Junge Tüftler wünschen sich übrigens weitere Ideen zum Veröffentlichen unter OER – und stellen dafür ein Template bereit. Eine schöne Initiative!
CreativeCommons-Werke richtig verwenden
CreativeCommons-Werke machen die Medienproduktion in der Medienpädagogik relativ gesehen schon sehr einfach: Die Macher_innen sehen direkt, unter welchen Bedingungen sie Fotos, Texte, Filme etc. verwenden dürfen. Dennoch ist ein Aspekt nicht ganz einfach: Die richtige Verwendung der Werke im Sinne einer Lizenzangabe mit allem Drum und Dran.
Ganz praktisch finde ich da die «TULLU-Regel»: Das soll eine Eselsbrücke sein, um an alle Aspekte einer korrekten Lizenzangabe zu denken – in diesem Fall Titel, Urheber_in, Link, Lizenz, Ursprungsort. Ein Begleitartikel erklärt ausführlich die Regel und macht anschauliche Beispiele, die gute Zusatzinfos bieten.
Ich finde die TULLU-Regel hilfreich – vorausgesetzt mensch erinnert sich an etwas sperrige Eselsbrücke selbst. Aber mit etwas Übung dürfte das kein Problem sein.
Lizenzierungshilfe für Wikipedia Bilder
In medienpädagogischen Projekten ist immer wieder das Thema Urheberrecht vertreten. Über CC Lizenzen und ihre Kombinationen haben wir schon häufiger im Blog was geschrieben. Nicht ganz so einfach ist es, wenn man CC Lizenzen weiter verwendet oder gar bearbeitet weiternutzt (hier ein Artikel mit Videoanleitung im Blog). Zumindest für die Wikipedia Bilder, bzw. die Bilder der Wikimedia Commons gibt es jetzt eine Lizenzierungshilfe, mit der man auch sehr gut weiterführende Lizenzierungen von CC Lizenzen in Workshops darstellen kann.
Wikimedia Commons ist die Bilder und Mediendatenbank von Wikipedia. In ihr sind sehr viele Bilder unter CC-Lizenz veröffentlicht. Wenn ich diese Bilder für eigene Produkte verwenden will, dann kann ich das einfach und legal tun. Allerdings muss ich einen korrekten Lizenznachweis angeben. Das ist bei CC Lizenzen nicht immer einfach, wenn ich selber das Ursprungswerk verändere, bearbeite und jetzt selber „Urheber eines neuen Werkes, auf Grundlage eines CC Werkes“ bin.
Hier bietet der Linzenzhinweisgenerator, mit dem man ganz einfach rechtsverbindliche Lizenznachweise für die Wikipediabilder erstellen kann eine gute Hilfe. Würde man sich grundsätzlich für alle CC Lizenzen wünschen.
Rechtsfragen bei eLearning und digitaler Lehre
Das pädagogische Leben mit digitalen Inhalten könnte so schön sein. Wäre da nicht das Urheberrecht. Vor allem wenn es darum geht, Inhalte zu veröffentlichen und anderen zur Nutzung bereit zu stellen (etwa bei Open Educational Resources (OER)), sind sich viele Pädagog_innen unsicher, welche Inhalte wie integriert werden können. Das gilt auch für CreativeCommons-lizensierten Content.
Gottseidank gibt es immer wieder neue Broschüren, die neues Licht ins (Halb)Dunkel bringen und für spezifische Nutzungsszenarien die Rechtslage erklären. Diesmal sind es iRights.info und das Multimedia-Kontor Hamburg, die in einem Leitfaden Urheberrecht, Persönlichkeitsrecht und Markenrecht im Zusammenhang mit eLearning und digitaler Lehre erklären. Bleibt zu hoffen, dass auf diesem Weg noch mehr OER-Materialien veröffentlicht werden.
Damit zusammen passt, was zusammen gehört
Die Kombination von CreativeCommons-Lizenzen hat manchmal etwas von Vererbungslehre: Oft kommt was neues raus und manchmal passen Dinge auch nicht zusammen. Aber mit etwas Übung ist auch das keine Hexerei.
Martin Ebner und Sandra Schön haben aus diesem Grund eine Seminar- bzw. Unterrichtseinheit dazu konzipiert und aufgeschrieben – selbstverständlich kostenlos und frei als OER verfügbar. (Medien)Pädagog_innen haben damit eine einfache und praxisnahe Möglichkeit, mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen CC-Lizenzen und ihre Kombinierbarkeit zu thematisieren – eine wichtige Voraussetzung, wenn es um die Produktion von freien Inhalten geht.
Die Beschreibung gibt es hier zum direkten Download:
PDF (1MB) // ODG (8,1MB)
[CC BY Sandra Schön & Martin Ebner]
Und wer grundlegende Informationen zur Kombination von Lizenzen sucht, dem/der sei dieses Video ans Herz gelegt: