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Open Educational Resources zur Prävention von Online-Radikalisierung
Die Themenkomplexe menschenverachtende Ideologien, (Online-) Radikalisierung, Diskriminierung und Verschwörungsmythen in Verbindung mit sozialen Medien fordern die Gesellschaft nicht erst seit den sogenannten Hygienedemos und rechtsextremen Terroranschlägen heraus, doch das Jahr 2020 hat noch einmal die dringende Notwendigkeit aktueller Formate politischer Medienbildung für junge Menschen aufgezeigt. Wir möchten hier Bildungsmaterialien vorstellen, die die Bildungspraxis der letzten Jahre in der Prävention von Online-Radikalisierung wiederspiegeln. Die stetig wachsende Sammlung von Methoden, Hintergründen und thematischen Zugängen richtet sich zuallererst an Pädagog*innen, die selbst Formate politischer Medienbildung anwenden beziehungsweise damit anfangen wollen. Genauso interessant können sie aber auch für alle Anderen sein, die sich thematisch und pädagogisch mit den genannten Themen befassen wollen.
Kostenlose Online-Kurse für digitale Lehr-Lern-Materialien – zum Kopieren freigegeben
Bei den OERcamps treffen sich seit 2012 Menschen aus allen Bildungsbereichen, um sich über freie und offene Bildungsmaterialien auszutauschen. Unter Corona-Bedingungen stieg 2020 die Nachfrage nach Know-How zu digitalen Materialien – gleichzeitig waren Präsenzveranstaltungen nicht möglich. Das Team der OERcamp-Coaches hat stattdessen Selbstlernkurse entwickelt, die komplett kostenlos zur Verfügung stehen und über die Pädagog*innen praxisnahe Kompetenzen entwickeln können.
OERhörnchen – das Suchtool für freie Bildungsmaterialien
Open Educational Resources (kurz: OER, deutsch: offene und freie Bildungsmaterialien) und freie Inhalte spielen nicht nur in Schule und Hochschule eine zunehmend wichtige Rolle, auch in der außerschulischen Arbeit werden OER oft selbstverständlich und gerne genutzt. An vielen Stellen hört man „Da gibt es ja so viel!“. Ja, sicher, mittlerweile existieren zahlreiche Plattformen, Projekte etc., aber man muss auch wissen, wo und wie sie zufinden sind. Die gezielte Suche nach OER ermöglicht nun das OERhörnchen.
OER-Handbuch für Lehrer/innen erschienen – als frei zugängliches Buch bei Beltz
Offene Bildungsressourcen – oder „OER“ für „Open Educational Resources“ sind Bildungsmaterialien und -software, die offen lizenziert sind. Das heißt, solche offenen Bildungsressourcen stehen nicht nur kostenfrei im Web zur Verfügung, sondern dürfen auch genutzt, modifiziert und wiederveröffentlicht werden. Jöran Muuß-Merholz ist ausgewiesener Experte im Feld und hat nun in zweifacher Hinsicht Erfolge zu vermelden:
CreativeCommons-Werke richtig verwenden
CreativeCommons-Werke machen die Medienproduktion in der Medienpädagogik relativ gesehen schon sehr einfach: Die Macher_innen sehen direkt, unter welchen Bedingungen sie Fotos, Texte, Filme etc. verwenden dürfen. Dennoch ist ein Aspekt nicht ganz einfach: Die richtige Verwendung der Werke im Sinne einer Lizenzangabe mit allem Drum und Dran.
Ganz praktisch finde ich da die «TULLU-Regel»: Das soll eine Eselsbrücke sein, um an alle Aspekte einer korrekten Lizenzangabe zu denken – in diesem Fall Titel, Urheber_in, Link, Lizenz, Ursprungsort. Ein Begleitartikel erklärt ausführlich die Regel und macht anschauliche Beispiele, die gute Zusatzinfos bieten.
Ich finde die TULLU-Regel hilfreich – vorausgesetzt mensch erinnert sich an etwas sperrige Eselsbrücke selbst. Aber mit etwas Übung dürfte das kein Problem sein.
Rechtsfragen bei eLearning und digitaler Lehre
Das pädagogische Leben mit digitalen Inhalten könnte so schön sein. Wäre da nicht das Urheberrecht. Vor allem wenn es darum geht, Inhalte zu veröffentlichen und anderen zur Nutzung bereit zu stellen (etwa bei Open Educational Resources (OER)), sind sich viele Pädagog_innen unsicher, welche Inhalte wie integriert werden können. Das gilt auch für CreativeCommons-lizensierten Content.
Gottseidank gibt es immer wieder neue Broschüren, die neues Licht ins (Halb)Dunkel bringen und für spezifische Nutzungsszenarien die Rechtslage erklären. Diesmal sind es iRights.info und das Multimedia-Kontor Hamburg, die in einem Leitfaden Urheberrecht, Persönlichkeitsrecht und Markenrecht im Zusammenhang mit eLearning und digitaler Lehre erklären. Bleibt zu hoffen, dass auf diesem Weg noch mehr OER-Materialien veröffentlicht werden.