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ePartizipation mit Qualität
In der digitalen Gesellschaft bieten Beteiligungsprozesse, die (auch) mit Medien stattfinden, ein großes Potenzial – und daher wird ePartizipation auch in der Medienpädagogik sicher weiter an Bedeutung gewinnen.
Wie bei Partizipationsprojekten generell, muss auch bei digital unterstützter Beteiligung auf die Qualität des Prozesses geachtet werden, damit das Engagement der sich einbringenden Menschen nicht verpufft.
Youthpart hat nun seine Erfahrungen aus zwei Jahren Pionierarbeit aufgeschrieben und in der Broschüre «Guidelines für gelingende ePartizipation Jugendlicher» unter einer CC BY-Lizenz veröffentlicht. Fachkräfte finden darin generelle Qualitätsstandards sowie konkrete Empfehlungen für die verschiedenen Phasen des Beteiligungsprozesses.
Kahoot – Beteiligung im Handumdrehen
Die Herausforderung bei Vorträgen, Seminaren und anderen Unterrichtseinheiten ist es ja, das Publikum nicht allzu sehr zu langweilen, im besten Fall es sogar mit in den Vortrag zu integrieren. Sofern der Raum über ein W-Lan Netz oder eine gute Netzabdeckung verfügt, ist dies dank toller Web2.0 Helferchen auch bei großen Gruppen gar nicht mehr so schwierig. Vorgestellt in diesem Sinne hatten wir ja bereits Realfeedback und Tricider.
Heute möchte ich für diesen Zweck das Tool Kahoot ins Spiel bringen. Problemlos lassen sich über die Website Aufgaben, Diskussionen und Umfragen erstellen, die dann über internetfähige Geräte abgerufen und gelöst werden können. Die Teilnehmer können dann mit Hilfe eines Einstiegscodes in die Aufgabe einsteigen, die Ergebnisse sind auf dem Monitor des „Lehrers“ sofort sichtbar. Der Clou hierbei ist unter anderem, dass die eigentlichen Aufgaben öffentlich geschaltet werden und später auch von anderen Gruppen genutzt werden können. Der individuelle Code, der dem Lehrer beim Öffnen der Aufgabe erscheint, reguliert die Teilnahme, so ist es möglich, die gleiche Aufgabe zeitgleich mit unterschiedlichen Gruppen zu lösen.
Die Einsatzmöglichkeiten gehen jedoch weit über die Zuschauerbeteiligung bei Vorträgen hinaus. Mit ein bisschen Vorarbeit lassen mit Hilfe von Kahoot komplette Schulungseinheiten und Unterrichtsszenarien organisieren.
Ortsbezogene Beteiligung mit Ushahidi
Partizipationsprojekte vor Ort und auf digitalen Karten
Partizipationsprojekte, die sich auf den Sozialraum von Jugendlichen beziehen, sind darauf angewiesen, ortsbezogene Informationen zu erheben – gerade für eine Bestandsaufnahme der Lebenswelt von Heranwachsenden. Eine gemeinsame Begehung des Sozialraums gehört zu den klassischen Beteiligungsmethoden; andere Methoden setzen auf die Verwendung von Karten (aus Papier), wo wichtige Punkte markiert und diskutiert werden.
Nun ist der Sozialraum von Jugendlichen genauso wie die Gesellschaft zunehmend mediatisiert und es liegt nahe, in Zeiten von Google Maps, Smartphones und dem mobilen Internet, (ergänzend) auf digitalisierte Methoden zu setzen.
Mit Ushahidi liegt dafür eine umfangreiche, kostenlose, freie und datensensible Lösung vor. In diesem Artikel wird das Tool vorgestellt, gemeinsam mit Anwendungsmöglichkeiten für die Arbeit in der politischen Bildung. Den ganzen Beitrag lesen
Politischer Aktivismus mit digitalen Medien
Der so genannte arabische Frühling, Occupy oder auch #unibrennt sind politische Bewegungen, deren Erfolg oft in engen Zusammenhang mit dem Social Web und digitalen Bewegungen gebracht wird. Umgekehrt ist die implizite Hoffnung verbreitet, dass Partizipationsprozesse, die digitale Medien integrieren, eine ähnliche Dynamik entfalten könnten wie die genannten Bewegungen.
Rainer Winter analysiert in seinem Beitrag „Politischer Aktivismus, digitale Medien und die Konstitution einer transnationalen Öffentlichkeit“ im Buch “Partizipation und Engagement im Netz – Neue Chancen für Demokratie und Medienpädagogik” die Strategien und Prozesse in aktuellen politischen Bewegungen in Bezug zu digitalen Medien. Damit liefert er wichtige Erkenntnisse, die auch für die Konzeption von ePartizipationsprozesse mit Jugendlichen hilfreich sind.
Die GMK hat nun auch diesen Artikel dankenswerterweise unter einer CC-Lizenz veröffentlicht, er kann hier als PDF heruntergeladen und entsprechend der (CC BY-SA-)Lizenz weiterverbreitet werden.
ePartizipation in Jugendverbänden
Jugendverbände haben eine mehr als einhundertjährige Erfahrung mit Partizipation und nutzen diese mehr und mehr auch für digitale Mitwirkung und Selbstorganisation von Kindern und Jugendlichen.
Sonja Reichmann beschreibt in einem Artikel im Buch “Partizipation und Engagement im Netz – Neue Chancen für Demokratie und Medienpädagogik” die Ansatzpunkte für digitale Beteiligung in der Jugendverbandsarbeit. Die GMK hat nun auch diesen Artikel dankenswerterweise unter einer CC-Lizenz veröffentlicht, er kann hier als PDF heruntergeladen und entsprechend der (CC BY-SA-)Lizenz weiterverbreitet werden.
Tools für ePartizipation
Auch ePartizipation ist vor allem ein pädagogisches Vorhaben, das vom Konzept, Prinzipien und den richtigen Methoden lebt – aber in wichtigem Maße auch von den passenden Tools für Zusammenarbeit, Meinungsbildung, Kampagnen…
Im untenstehenden Etherpad möchten wir für und gemeinsam mit allen Aktiven im Bereich ePartizipation geeignete (Software)Werkzeuge für entsprechende Projekte sammeln. Wir wünschen uns, dass sich diese Liste ständig weiterentwickelt und anpasst und so die vielfältigen Erfahrungen der Beteiligten widerspiegelt. Den ganzen Beitrag lesen
ePartizipation als neue Möglichkeit der medialen Beteiligung von Jugendlichen
Der Begriff der Partizipation ist im sozialen Bereich seit vielen Jahren ein wichtiges Schlagwort. Besonders die Jugendarbeit profitiert mittel- und langfristig von der Beteiligung Jugendlicher an Planungs- und Durchführungsprozessen. Zum einen ist ebenso gewährleistet, dass sich Handlungsstrategien nah an der Lebenswelt betroffener Jugendlicher befinden, zum anderen wird so eine verbindliche Glaubhaftigkeit geschaffen, die Jugendliche weiterhin motiviert, an Projekten teilzunehmen.
Durch die mediale Entwicklung der letzten Jahre hat sich nicht nur unser konsumierendes und produzierendes Verhalten verändert – es ist eine komplett neue Form der Kommunikationskultur entstanden. Medien wie soziale Netzwerke, Blogging- und Microblogging Dienste, aber vor allem auch immer mobiler werdende Hardware (Smartphones, Tabletts, Netbooks) prägen unser kommunikatives Verhalten und ermöglichen eine völlig neue Form der (e)Partizipation. Um sich an einem Entscheidungsprozess zu beteiligen, ist es nicht mehr zwingend erforderlich, an einem bestimmten Termin an einem bestimmten Ort zu sein. Gezielt eingesetzte Medien ermöglichen Jugendlichen eine orts- und zeitunabhängige Möglichkeit, ihren Beitrag zu einem bestimmten Prozess zu leisten.
Twitterwalls erstellen und moderieren
Immer wenn irgendwelche Menschen auf Tagungen von Medienkompetenz oder Internet sprechen, fällt der Begriff Twitter. Viele von Ihnen kennen Twitter, ein Microblogging-Dienst, der von den Einen in den Himmel gelobt, von den Anderen als überflüssiges und unübersichtliches Web-Instrument abgetan wird. Aber zwischen Heilsbringer und Teufelszeug gibt es noch eine ganze Menge an Möglichkeiten, Twitter als hoffentlich bald „normales“ Instrument der Beteiligung und Kommunikation einzusetzen.
Eine dieser sinnvollen Beteiligungsmöglichkeiten ist z.B. der Einsatz einer Twitterwall. Auf dieser im Browser dargestellten (und auf einer Projektionsfläche abgebildeten) Seite werden lediglich die Tweets angezeigt, die mit einem bestimmten Merkmal gekennzeichnet sind, z.B. einem Hashtag (#). So besteht also für alle Twitter-User die Möglichkeit, sich ortsunabhängig an einer Diskussion oder einem Beitrag zu beteiligen. Auf der Seite pb21.de gibt es einen tollen Artikel über die Möglichkeit, eine solche Twitterwall einzurichten und sinnvolle Tipps für deren Verwendung und Moderation.
Besonders interessant dürfte die Frage sein, welche Hilfsmittel sinnvoll sind, um nicht nur die Beteiligung der Zuhörer, sondern auch die Qualität der Diskussion zu verbessern. An dieser Stelle geht dann die Frage an die Twitterwall-Profis unter den LeserInnen. Welche Tipps können Sie den Menschen geben, die zum ersten Mal eine Twitterwall einsetzen möchten?