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Der vorgegaukelten Realität auf der Spur
So genannte ScriptedReality-Formate wie «Berlin – Tag und Nacht», «X-Diaries» oder auch Gerichtsshows erfreuen sich unter Kinder und Jugendlichen ebenso großer Beliebtheit wie sie eine Herausforderung für Jugendmedienschutz und Medienpädagogik bleiben. In unserem Blog ist auch schon ein Praxiskonzept zur Auseinandersetzung mit dem Format erschienen.
Das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg hat nun in seinem Blog Ergebnisse einer Tagung zum Thema ScriptedReality in der medienpädagogischen Arbeit dokumentiert: Pädagog_innen bekommen damit gleich drei Module, die für den Einsatz im Schulunterricht konzipiert sind, inklusive Begleitmaterialien zum kostenlosen Download; andere Materialien sind bestellbar.
fake reality – „So echt, dass wir selbst darauf reinfallen würden“
Die TV-Erfolgsstory des vergangenen Jahrzehnts waren Formate, die vorgeben, „echte“ Menschen in „echten“ Situationen zu zeigen. In Wirklichkeit überlässt man bei solchen Produktionen selten etwas dem Zufall. Im Englischen hat sich dafür der Begriff „scripted reality“ etabliert.
Wie geht einE TV-ProduzentIn vor, der/die eine Doku-Soap oder Casting Show plant und damit möglichst viel Erfolg haben möchte? Seit 2009 versetzen wir in unseren „fake reality“-Workshops eine Gruppe 13-16jährige Jugendliche in diese Situation. Ihr Auftrag: eine Reality-TV-Inszenierung zu entwickeln und umzusetzen, die möglichst echt wirkt und dabei von Anfang bis Ende durchgeplant ist. Wie solche Workshops ablaufen, das soll dieser Praxisbericht zeigen. Den ganzen Beitrag lesen
Fernsehen ganz nah
Auch wenn Internet, youtube & Co. einen immer größeren Stellenwert haben, spielen das Fernsehen und der Rundfunk in der Medienwelt von Kindern und Jugendlichen immer noch eine zentrale Rolle – und damit auch in der Medienpädagogik, wenn es um Medienkompetenz geht.
Für alle, die in dieser Mission unterwegs sind, stellt der WDR im Rahmen seines pädagogischen Angebots zahlreiche Materialien zur Verfügung, die sich vor allem mit dem Fernsehen, aber auch Rundfunk auseinandersetzen. Auf verschiedenen Wegen geht es um Fernsehformate, Einstellungsgrößen, Journalismus, Inszenierungen etc. etc.
Die Materialien sind in ihrem Konzept und ihrer Methodik vor allem auf den schulischen Einsatz ausgerichtet, aber auch für die außerschulische Arbeit verwendbar. Es gibt sie gedruckt und als PDF; zum Bezug (Post/Download) muss lediglich die pädagogische Tätigkeit angegeben werden.
Gegenstände zum Leben erwecken
Es sind oft die ganz einfachen Ideen, die die größte Ausstrahlung haben – das gilt auch für StopMotion-Projekte. Wieso als nicht mal in einem Trickfilm-Projekt nur mit Gegenständen arbeiten und Computermäuse, Bildschirme, Stühle animieren und damit zum Leben erwecken?
Ein sehr schönes Beispiel ist der Kurzfilm „Fernsehen„, in dem ein Fernseher fernsehen möchte. Gut gemacht, effektvoll und damit die ideale medienpädagogische Inspiration zum Wochenende.
[Danke an Christian Becker]
Besseres Webvideo
Der Zufall ist und bleibt ein Künstler: Da überlege ich mir für unseren Workshop bei den video/film tagen 2009 den Titel „Videopunk“ und stoße damit auf eine interessante Website eines „Videopunks“, die mir flugs einige neue Erkenntnisse beschert.
Markus Hündgen schreibt in seinem Blog immer wieder erkenntnisreiche Beiträge über seine Profession Webvideo. Auf zwei möchte ich hier direkt hinweisen, weil ich denke, dass sie auch für medienpädagogische Projekte mit Web und Video relevant sind: Zum Einen geht es um ‚Talking Heads‘ in Videobeiträgen und deren mangelnde Eignung für Internetseiten. Eine wichtige Erkenntnis, haben doch gerade medienpädagogische Dokus oft einen hohen TalkingHeads-Anteil. Ein anderer (Video)Beitrag beschäftigt sich mit Webvideos und Authentizität. Die ZuschauerInnen bekommen darin sehr praktische Tipps zu schönem und interessanten Webvideo – Markus Hündgen grenzt dabei insbesondere Webvideo von Fernsehen ab. Sehr empfehlenswert.
Zum Thema „Talking Heads“ ist mir die Tage auch noch ein eher humoristischer (Musik)Videobeitrag über den Mauszeiger gelaufen – gut gemacht und höchst unterhaltsam.
Zattoo: kostenloser TV Streaming Dienst
Unabhängig der Diskussion, in wie weit das Fernsehen sinnvoll für die medienpädagogische Arbeit mit Jugendlichen ist, möchte ich auf den P2P Streaming Dienst Zattoo aufmerksam machen. Dieser bietet ein kostenloses und legales TV Streaming mit über 40 deutschsprachigen Sendern an.
Das Positive daran ist, dass nun Nachrichtensendungen, Sport-Ereignisse, Musik (MTV, Viva), und Unterhaltung (Comedy Central, Kika, etc.) unabhängig von Kabel, Schüssel oder DVB-T zur Verfügung stehen. Die Bildqualität erinnert etwas an einen VHS Videofilm, dafür ist aber ein Vollbildmodus möglich.
Verfügbar ist die kostenlose Software nach einer kurzen Registrierung für Windows, Windows Vista, Mac und Linux.
Medienpädagogische Internetseite für Eltern
„Verantwortung der Eltern“ – an die wird in den Beiträgen auf „Computer, Glotze und Co.? Ohne Risiko!„, der neuen Internetseite des Bayrischen Rundfunks für Eltern, appelliert. Das Webangebot reiht sich in viele aktuelle Angebote ein, die Eltern in der Medienerziehung und im Jugendschutz unterstützen möchten.
Und das gelingt hier ganz gut: Ohne Dämonisierung und auf Vernunftbasis geben die MacherInnen praktische Tipps – unter den Fragestellungen „Macht Fernsehen dumm?“, „Macht Fernsehen schlau?“, „Stunden vor der Glotze: Wie viel ist zu viel?“, „Surfen, Chatten, Spielen – Kids im Internet“, „Eine Frage der Sicherheit“ und „Mit Kindern surfen“.