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Keine Haftung für Urheberrechtsverletzungen
Über Online-Angeboten schwebt bisher immer das Damoklesschwert der Abmahnung wegen einer Urheberrechtsverletzung, was auch medienpädagogische Webprojekte mit Blogs, Gästebüchern oder Foren nicht einfacher macht. Gute Nachrichten kommen in diesem Zusammenhang aus dem Norden: Das OLG Hamburg hat in einem aktuellen Urteil Forenbetreiber von einer Haftung in diesem Zusammenhang freigesprochen. heise online dokumentiert das Urteil umfassend und bietet eine gute Grundlage für das eigene Arbeiten auf rechtssicherem Terrain.
Die elf besten Dialekt-Videos
Dialekte sind wieder im Kommen. Den Eindruck kann mensch zumindest bei einem Blick auf erfolgreiche youtube-Videos bekommen: Dort haben mit Dialekten nachsynchronisierte Ausschnitte bekannter Filme Hochkonjunktur. Das ist aber nicht nur höchst unterhaltsam, sondern der kleine Trend hat meiner Meinung nach eine (medien)pädagogische Dimension: Einmal sind medienpädagogische „Dialekt-Videoprojekte“ ein hervorragender Anlass, sich mit Nachvertonung, Synchronisation, Audioqualität uvm. auseinander zu setzen. Zum Anderen lassen sich anhand der Schicksale berühmter Videos und deren MacherInnen im Internet Urheberrechtsaspekte thematisieren. Und schließlich macht das ganze nicht nur Spaß, auch wird das Projekt schnell zu einer Auseinandersetzung mit der regionalen Kultur und ihren Eigenheiten – und der oft belächelte und als Nachteil empfundene Dialekt kann auf einmal zum Vorteil werden.
Genug Gründe also, hier einmal ein „Showcase“ der besten im Internet verfügbaren Dialekt-Videos zusammen zu stellen – zur Unterhaltung der geneigten LeserInnenschaft und vor allem als Motivation und Inspiration für eigene Projekte. Selbstverständlich mit einigen Hintergrundinfos. Wie immer gilt: Ergänzungen einfach als Kommentar posten!
Urheberrecht, seine Probleme und mögliche Lösungen
Filmverleihe und Musikkonzerne fahren große Kampagnen, die die Verletzung von UrheberInnenrechten kriminalisieren sollen. Bei genauem Hinsehen zeigt sich aber, dass das Problem woanders liegt: Urheberrecht ist alles andere als modern und wird insbesondere den Möglichkeiten der Technik und der Vervielfältigung nicht mehr gerecht.
Der Elektrische Reporter hat sich auf seine erfrischende und tiefgründige Weisen in zwei Folgen dem Urheberrecht gewidmet: Zunächst werden die Problemlagen und die Reformbedürftigkeit des Konstruktes herausgearbeitet, in einer zweiten Folge geht es darum, wie zeitgemäß sichergestellt werden kann, dass KünstlerInnen und AutorInnen angemessen für ihre Arbeit honoriert werden – bspw. mit Creative Commons. Sehenswert und ein guter Impuls auch für medienpädagogische Diskussionen.
Datenschutz, Urheberrecht, Sicherheit & Co.
Ehrlich gesagt ist es ein bisschen wie die Sendung mit der Maus, nur kommt keinE normal SterblicheR an Armin und Christoph ran – er versucht es trotzdem und ist damit immerhin informativ: Moritz, die Hauptfigur der Infoclips der Landeszentrale für politische Bildung NRW. In jeder Folge sieht sich der Student mit einem Problem aus dem Internet oder mit seinem Handy konfrontiert, das er zusammen mit ExpertInnen löst. Dabei geht es meist um Datenschutz, das Urheberrecht, allgemeine VerbraucherInnensicherheit und ähnliche Dinge.
Mittlerweile gibt es 17 Folgen, die alle einzeln auf der Website der LzpB angeschaut werden können. Die kurzen Filme eignen sich dabei sowohl zum Selbststudium als auch als kurzer Input bei medienpädagogischen Projekten. Ich hab beispielsweise heute gelernt, dass es doch Sinn macht, mein Handy besser zu schützen.
Dossier zum Urheberrecht der BpB
Und noch mal UrheberInnenrecht: Nun stellt auch die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) auf ihrer Internetseite eine Zusammenstellung von Informationen zum Themengebiet zur Verfügung. Und – viel wichtiger – den ExpertInnen ist es wirklich gelungen, die vorhandenen Nachschlagewerke zu toppen oder zumindest zu ergänzen: Im Dossier wird umfassend über die Hintergründe des Urheberrechts und die vielfältigen Interessen der AkteurInnen – UrheberInnen, Verlage, NutzerInnen, die Öffentlichkeit, Verwertungsgesellschaften und TechnikanbieterInnen – informiert. Das alles wird ergänzt durch praktische Informationen über das Urheberrecht im Alltag, z.B. in der Schule oder in der Ausbildung. Alles in allem also eine Quelle, die durchaus in medienpädagogischen Zusammenhängen zum Einsatz kommen kann.
Freie Musik für medienpädagogische (Video)Projekte
[Update: Eine immer aktuelle Liste von Quellen freier Musik und Sounds findet sich ab sofort auf einer eigenen Seite unter dem Menüpunkt „Freie Musik“]
Schon des öfteren habe ich hier zu Urheberrecht und GEMA-Pflicht in der Medienpädagogik geschrieben. Immer wieder ein Thema ist die Musik für die eigenen Videoprojekte. Natürlich ist es nachvollziehbar, dass die Kinder und Jugendlichen am liebsten die Musik vom eigenen MP3-Player für den eigenen Kurzfilm verwenden – und so lange nur die Oma und die Kumpels und Kumpelinnen den Film zu Gesicht bekommen ist das auch kein Problem. Der Haken beginnt allerdings größer zu werden, wenn eine DVD veröffentlicht oder das Produkt am Ende sogar bei einem Wettbewerb oder Festival eingereicht werden soll. Meine Tendenz daher seit einiger Zeit: Mit (GEMA-)freier Musik ist mensch auf der sicheren Seite, dauerhaft und für alle Verwertungsebenen.
Und dieser Tage ist mir eine Seite mit ebensolcher freier Musik über den Mauszeiger gelaufen: Jamendo. Dort gibt es freie Musik in einem ästhetischen Rahmen zum anhören und runterladen. Und nach zwei Minuten ist auch das letzte Vorurteil gegenüber GEMA-freier Musik gefallen – die Musik bei Jamendo hat nämlich nichts mehr vom „Porno-Sound“, der gemafreie Musik früher so unverwechselbar machte. Fazit: eine schöne Seite mit ebensolcher Musik, gut geordnet und leicht herunterzuladen.
Bei der Gelegenheit habe ich noch nach weiteren Seiten Ausschau gehalten, die freie Musik (meist unter der CreativeCommons(CC)-Lizenz) zur Verfügung stellen. Hier kommt die Liste: Den ganzen Beitrag lesen
Broschüre zum Urheber-/Persönlichkeitsrecht
Wissen über das Persönlichkeitsrecht gehört mittlerweile fast genauso zu den relevanten Inhalten der Medienpädagogik wie das Urheberrecht: Beiträge zu virtuellen Online-Communities und die Beteiligung in Blogs und Internetforen gehören zu den neuen Standards der Online-Nutzung, auch die Platzierung von persönlichen Steckbriefen und Fotos auf den unterschiedlichen Plattformen ist für viele UserInnen heutzutage selbstverständlich.
Die notwendigen Rechtskenntnisse dazu bietet die neue Broschüre von klicksafe und irights.info „Nicht alles, was geht, ist auch erlaubt„, die als PDF heruntergeladen oder über die Webseite von klicksafe kostenlos bestellt werden kann.
Urheberrecht reloaded
Gerade in medienpädagogischen Internetprojekten ist Urheber(innen)recht ein heißes Thema, das bei Jugendlichen nicht die höchte Achtung genießt. Da ist es immer wieder gut, Grundlagenmaterialien zur Verfügung zu haben. Die Universität Leipzig bietet einen freien Hilfe-Kurs mit Informations- und Lehrmaterial zum Thema Urheberrecht. Verfügbar ist er als Power-Point oder PDF – und findet sich etwas versteckt auf der verlinkten Seite unter Punkt 3 im unteren Drittel.
Skript zum Internetrecht
Prof. Dr. Thomas Hoeren vom Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht der Universität Münster bietet mit seinem regelmäßig aktualisierten und kostenlos verfügbaren Skript zum Internetrecht einen hervorragenden Service für InternetnutzerInnen und HomepageautorInnen. Nun ist eine aktualisierte Fassung veröffentlicht worden – unter anderem mit den Neuerungen im Urheberrecht, was in der Medienpädagogik bekanntermaßen eine besondere Relevanz besitzt..