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H5P: interaktive Inhalte für Lernprozesse

Es geht ein neuer Stern am Tool-Himmel auf (bzw. sehe ich ihn zum ersten Mal)! Und wie es sich für Sterne heutzutage gehört, hat er einen kryptischen Namen: H5P. Dahinter verbirgt sich eine Plattform, bzw. eine Software, die es möglich macht, interaktive Webbausteine (für Lernsettings) zu erstellen und sie in bestehende Websites zu bringen.

H5P setzt an der recht unbefriedigenden Situation an, dass die meisten einschlägigen LMS (etwa Moodle) positiv gesprochen als «sperrig» zu bezeichnen sind und andere CMS (wie etwa WordPress) nur schwer interaktive Inhalte produzieren können, wie sie für Lernsettings benötigt werden.

LearningApps bietet bisher hierfür eine Brücke, indem dort erstellte Bausteine auf Websites eingebaut werden können. Meiner Meinung nach haben die dort erstellten Inhalte aber eine Gestaltung, die für ältere Zielgruppen eher weniger geeignet ist – und zudem sind die didaktischen Möglichkeiten eingeschränkt.

H5P hat ein ähnliches Prinzip wie LearningApps, aber mit mindestens zwei entscheidenden Verbesserungen:

  • Die Bausteine können auf der zentralen Plattform erstellt und in andere Websites eingebaut werden (so wie YouTube-Videos). Und außerdem:
  • Mit Plugins für WordPress, Drupal und Moodle können auch direkt in anderen Websites Bausteine erstellt, und dort direkt gehostet werden UND
  • die Inhalte lassen sich überall in einem zentralen (H5P-)Format herunterladen und auf anderen Websites importieren.

Die Vielfalt der möglichen Inhalte ist bereits jetzt beeindruckend und macht meiner Meinung nach auch didaktisch mehr möglich. Eher außergewöhnlichere und breit zu nutzende Tools sind zB.

  • Videos sehr virtuos anzureichern,
  • Lernende zu animieren, Audioaufnahmen zu machen und zu speichern
  • oder komplexere Rückmelde- und Dokumentationsfragebogen zu erstellen.

Ich habe H5P sowohl direkt auf der Plattform als auch mit einem WordPress-Plugin ausprobiert. In beiden Fällen (auf der Plattform selbst eher noch einfacher) hat das Erstellen und Einbinden von Inhalten sehr schnell und gut funktioniert. Auf der Plattform erstellte Bausteine können mit einem Link dort verfügbar gemacht werden, wodurch H5P auch ohne eine eigene Website genutzt werden kann.

Ein Manko ist (noch), dass bisher alles nur auf Englisch verfügbar ist. Die Beschriftungen der Bausteine können selbst lokalisiert werden, aber das kann nur ein momentaner Workaround sein. H5P soll mit der Community wachsen, entsprechend werden Helfer_innen gesucht – und grandioserweise ist der Code auf GitHub zu finden. Bleibt zu hoffen, dass viele (auch Institutionen) sich hierbei engagieren und das Tool sich so gut weiterentwickelt wie bisher.

Welche Erfahrungen haben Sie mit H5P bereits gemacht? Welche Empfehlungen haben Sie?

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 23.05.2017
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Blended Learning von und für Studierende

e-Learning in der MedienpädagogikDas medienpädagogische Projekt „TutOn – Blended-Learning-Tutorium von und für Studierende“ schafft, wie der Name andeutet, eine Verbindung zwischen Studierenden und basiert auf dem Peer-to-Peer-Konzept. Es ermöglicht die eigenständige Konzeption, Durchführung und Evaluation eines Lehr-Lernangebots. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwerben didaktische und medientechnische Fähigkeiten. Die Arbeit erfolgt auf einer Lernplattform: Erfahrungsgemäß eignet sich dazu Moodle, dabei können Werkzeuge wie Foren, Wikis und Glossare zum Einsatz kommen.

Insgesamt gliedert sich das Projekt in drei Phasen: eine intensive Vorbereitung, die Durchführung sowie die Evaluation und Überarbeitung. Für jede Phase ist ein Semester einzuplanen. Den ganzen Beitrag lesen

Verfasst am 13.12.2012
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VJing als Methode der Videoarbeit

VJing als Methode in der Medienpädagogik

"Altitude 2005, Kunsthochschule für Medien Köln" von guttertec auf flickr.com (cc by-nc-sa)

Der wirklich produktive Umgang mit Video im (Medienkunde-)Unterricht ist eine der Disziplinen, die im „normalen“ schulischen Ablauf mit schöner Regelmäßigkeit an technische, organisatorische und zeitliche Grenzen stoßen. Für die Aufnahme von Videomaterial steht selten genug ausreichend Kameratechnik zur Vefügung, Videoschnitt erweist sich als äußerst zeitaufwändiger und fehleranfälliger Prozess. Dennoch ist das Erstellen eignere kleiner Videos natürlich eine reizvolle und medienpädagogisch sehr sinnvolle Unternehmung, gelingt dabei doch die kreativ-spielerische Umsetzung von sonst eher analytisch erworbenem Wissen über filmische Gestaltungsmittel.

Aus dieser Gemengelage heraus empfehlen sich diverse „reduzierte“ Ansätze der aktiven Videoarbeit wie z.B. Trickfilme (in Stop-Motion-Technik als Legetrick oder Brickmovie, aber auch Strichmännchenanimationen usw.).

Mit einer Klassenstufe 8 konnte ich kürzlich einen etwas anderen Ansatz ausprobieren, nämlich orientiert am sogenannten VJing. Im eigentlichen Sinne handelt es sich dabei zu live gemischten Videoclips z.B. als visuelle Begleitung der Audioperformance eines DJ. In der Form ist das natürlich unter den oben beschriebenen Rahmenbedingungen nicht beherrschbar – aber der prinzipielle Ansatz ist sehr attraktiv: Ein Musikstück dient als Vorlage und gibt Rhythmus, Tempo etc. der visuellen Umsetzung vor; das verwendete Videomaterial besteht meist aus recht kurzen, häufig eher abstrakten Clips (sog. „Loops“). Den ganzen Beitrag lesen

Verfasst am 14.03.2011
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Urheberrecht reloaded

Gerade in medienpädagogischen Internetprojekten ist Urheber(innen)recht ein heißes Thema, das bei Jugendlichen nicht die höchte Achtung genießt. Da ist es immer wieder gut, Grundlagenmaterialien zur Verfügung zu haben. Die Universität Leipzig bietet einen freien Hilfe-Kurs mit Informations- und Lehrmaterial zum Thema Urheberrecht. Verfügbar ist er als Power-Point oder PDF – und findet sich etwas versteckt auf der verlinkten Seite unter Punkt 3 im unteren Drittel.

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 04.02.2008
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