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Net Generation or not Net Generation?
An vielen Ecken und aus vielen Ecken wird geunkt (mit vielen Namen wie „digital natives“) über die neue Generation von MediennutzerInnen, die angeblich so völlig anders mit Medien umgehen, dass sich auch die Bildungslandschaft und ihre Methoden verändern müsse.
Rolf Schulmeister wollte es wissen, hat sehr, sehr genau hingesehen und geschaut was denn dran ist an diesen Unkenrufen über die neue „Net Generation“. Das Ergebnis ist ein sehr lesenswerter Text, der unzählige Studien zum Thema zusammenträgt und einen sehr differenzierten Blick auf die Frage erlaubt.
Aus meiner Sicht der interessanteste Teil ist der zur Mediennutzung von Jugendlichen, weil hier weitaus mehr Quellen angeführt werden als die üblichen Verdächtigen wie JIM, KIM und Co. Eine hervorragende Quelle für medienpädagogische Vorträge zum Thema!
Wettbewerbe im Überblick
Wettbewerbe sind ein gutes Forum um zu sehen, welche guten Ideen es gerade gibt – und ihre Preise sind ein Schmankerl für die Menschen, die sie hatten. Gerade im medienpädagogischen Bereich sprießen Wettbewerbe gerade wie Pilze aus dem Boden und mensch läuft Gefahr, den Überblick zu verlieren.
Das Europäische Zentrum für Medienkompetenz (ecmc) bringt Klarheit ins Dickicht und hat eine bewundenswerte Zusammenstellung von Wettbewerben in Zusammenhang mit Medienpädagogik/Medienkompetenz veröffentlicht. Die Übersicht ist geordnet nach Zielgruppen, mit Kontaktdaten versehen und listet insgesamt 120 Medienwettbewerbe auf. Jetzt müssen nur noch die Bewerbungen selbst gemacht werden…
Communities und ihre Reichweite unter der Lupe
Darauf hat wirklich die Welt gewartet – zumindest ich: Bei meinen kleinen Befragungen in meinem Umfeld hatte ich immer den Eindruck, dass social communities regional eine unterschiedliche Akzeptanz und Verbreitung haben – und das ganz besonders bei WerKenntWen. Die Menschen von netzwertig.com haben eine gute Untersuchung zur regionalen Verbreitung dieser sozialen Netzwerke in Deutschland gemacht, die auf google-Daten basiert und auch grafisch anschaulich aufbereitet ist. Inwiefern diese google-Daten dazu wirklich geeignet sind und ein repräsentatives Bild ergeben, das kann ich nicht beurteilen, aber wenn sie es sind, ist diese Untersuchung eine hervorragende Grundlage für die medienpädagogische Arbeit.
ComputerspielerInnen privat
Das Medienkonvergenzmonitoring der Uni Leipzig ist eine Langzeitstudie, die den Medienalltag untersucht; eine Teilstudie widmet sich der besonderen Situation von Online-ComputerspielerInnen. Auch die Ergebnisse 2008, die gerade veröffentlicht wurden, widersprechen den Klischees von jugendlichen ComputerspielerInnen. Professor Dr. Bernd Schorb, Professor für Medienpädagogik und Weiterbildung: „Die Ergebnisse zeigen, dass Online- SpielerInnen in der Mehrzahl nicht vereinsamte ‚Problemfälle‘ sind, sondern mit anderen zusammen spielen und sozial eingebunden sind.“ Ein weiterer Beitrag zur Versachlichung der medienpädagogisch-politischen Diskussion über Chancen und Gefahren von Computerspielen. Die Forschungsergebnisse sind als Download online verfügbar.
Studie zu „pathologischer Computerspielnutzung“
Einmal mehr zeigen sich die üblichen Reflexe, sobald die Worte „Jugendliche“ und „Computerspiele“ zusammen fallen: Die Uni Koblenz-Landau veröffentlicht jüngst eine Studie zur Computerspielsucht unter Jugendlichen; die Tagesschau und – peinlich – damit automatisch (!) auch das Jugendhilfeportal pickt sich prompt einen problematischen Aspekt heraus und titelt über hohe Prozentzahlen von Computerspielsucht unter Jugendlichen. Beste Voraussetzungen, dass schnell die Wellen hoch schlagen. Dabei sind die Ergebnisse interessanter und differenzierter: Den ganzen Beitrag lesen
Internetmobbing und die Ablehnung des Web2.0
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GWE) hat eine Studie zum Thema Internet-Mobbing veröffentlicht. Im letzten Jahr wurden bundesweit 4000 Mitglieder der GWE unter folgender Fragestellung an verschiedenen Schulen befragt: „Wer und wie viele Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler sind Opfer von Cyber-Mobbing? Welche psychischen, physischen und sozialen Folgen ergeben sich für die Opfer? Wer sind die Täter?“
Ein Ergebnis der Studie war, das etwa 8% der befragten Lehrer selbst zum Opfer von Internet-Mobbing wurden, 31% dies von Lehrern aus ihrem Kollegenkreis wussten.
Untersuchung zu Schwächen der Computerspiel-Wirkungsforschung
Es gibt mehr und mehr Studien zur Wirkung von Computerspielen und je nach Ergebnis werden sie groß gefeiert oder kritisiert. Eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Forschungsdesign findet eher selten statt und daher ist es erfrischend, wenn es doch mal passiert. Erst vor kurzem hat sich eine Forscherin aus Harvard kritisch über Forschungsmethoden geäußert, nun bekommt sie Rückenwind aus Good Old England.
Patrick Kierkegaard von der University of Nottingham ist zu dem Schluss gekommen, dass das Verhältnis zur Gewalt viel stärker von kulturellen Faktoren und vom Waffenrecht bestimmt sein dürfte als durch Computerspiele. Den ganzen Beitrag lesen
Publikationen zu Medienkompetenz und Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen
Rund um Medienkompetenz und Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen wird viel geforscht und publiziert. Da fällt es nicht immer leicht den Überblick zu behalten. Eine Hilfe dabei ist die umfangreiche Studie, die GESIS-IZ nun veröffentlicht hat: Die AutorInnen stellen theoretische und empirische Ansätze, konkrete Behandlungen von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen, sowie computerbezogene medienpädagogische Ansätze und ihr Einsatz in Jugendeinrichtungen/Schulen auf beeindruckenden 150 Seiten zusammen. Da bleibt kaum ein Wunsch offen und die Studie wird zum Referenzwerk, wenn es um die Recherche von medienpädagogischen Publikationen zu den genannten Themen geht.
Große Studie zur Wirkung von Computerspielen
„Die meisten Studien zum Thema sind Müll.“ Das ist mein Lieblingssatz aus dem Interview mit einer Autorin der (nach eigenen Angaben) bisher größten Studie zu den Auswirkungen von Computerspielen. Ob das auch für diese Studie gilt sei dahingestellt – auf jeden Fall spricht vieles dagegen: Insbesondere sind 1200 Kinder und Jugendlichen und deren Eltern befragt worden.
Und ein Ergebnis ist der eigentliche Kracher: Die AutorInnen schreiben, dass soziale Kompetenz mit der Nutzung von Spielen korreliert. Und dass umgekehrt Kinder, die keinen Kontakt zu Videospielen haben, mehr Probleme in der Schule oder im Elternhaus erleben. Insgesamt liefert die Untersuchung also gutes (und fundiertes) Argumentationsmaterial für die ewige Computerspiel-Diskussion. Der Ergebnisse sind auch zusammengefasst in einem (englischsprachigen) Buch; einen Auszug gibt es auf der Website zur Studie.
Handyvideos in der Jugendarbeit
Ergänzend zum Workshop „Handyvideos“ beim medienpädagogischen Fachtag „Jugend und Medien“ des BDKJ Mainz gibt es hier die Begleitmaterialien und eine kommentierte Linkliste rund um die Themen Handy, Videoprojekte und Jugendarbeit: Den ganzen Beitrag lesen