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Dopamin – so halten uns Apps bei der Stange
Instagram, Facebook, YouTube, Twitter, Snapchat, Uber, Candycrush und Tinder – diese acht Dienste sind weltweit populär und sicher auch dir bekannt. Sie haben noch etwas gemeinsam: Sie wollen in deinem Gehirn Dopamin freisetzen, dich dadurch glücklich machen und so an sich binden.
Das ist wahrscheinliche keine große Neuigkeit und wäre vielleicht auch keinen Blogbeitrag wert, gäbe es da nicht diese schicken Videos, die ARTE derzeit in seiner Mediathek und bei YouTube bereithält.
Exzessive Mediennutzung als Voraussetzung von ePartizipation
Bei der grundsätzlichen Bewertung von Medien gibt es große Unterschiede – zwischen den Generationen wie auch etwa zwischen (Medien)Pädagog_innen: Während die Einen die Chancen sehen, betonen andere das Bedrohungspotenzial.
Klaus Lutz macht in einem Artikel im Buch “Partizipation und Engagement im Netz – Neue Chancen für Demokratie und Medienpädagogik” deutlich, dass die intensive Nutzung von Medien eine Voraussetzung für einen virtuosen Umgang damit ist – und damit auch eine Gelingensbedingung von ePartizipation. Die GMK hat nun auch diesen Artikel dankenswerterweise unter einer CC-Lizenz veröffentlicht, er kann hier als PDF heruntergeladen und entsprechend der (CC BY-SA-)Lizenz weiterverbreitet werden.
Über den Schutz vor negativen Online-Erfahrungen von Kindern
Anlässlich des Safer Internet Days 2012 veröffentlicht der Forschungsverbund EU Kids Online mit dem Hans-Bredow Institut einen Bericht, der sich mit Möglichkeiten und Strategien befasst, wie Eltern die Internetnutzung ihrer Kinder begleiten und unterstützen. Das Ergebnis zeigt, dass eine aktive Auseinandersetzung der Eltern mit dem Internetkonsum der Kinder das Risiko verringert, belastende Erfahrungen zu machen, während sich Filter, Sperren und Kontrollen durch ihre einschränkende Wirkung hemmend auf positive Erlebnisse auswirken.
Nicht wirklich etwas Neues für MedienpädagogInnen, aber eine gute Argumentationsgrundlage für den nächsten Elternabend.
Die heilsame Wirkung von Computerspielen – Studienergebnisse
Reflektierte ComputerspielerInnen und MedienpädagogInnen haben es wahrscheinlich schon geahnt: Das Spielen von Computerspielen kann bei der Stressbewältigung helfen. Doch nun ist das keine unfundierte und auf Selbstbeobachtungen gestützte Behauptung mehr, sondern ist in einer Studie bestätigt gefunden worden. Im Heft 03/09 des Journal of Media Psychology (ehemals Zeitschrift für Medienpsychologie) hat Leonard Reinecke von der Hamburg Media School eine Studie mit dem Titel „Games and Recovery“ veröffentlicht. Darin galt es herauszufinden inwieweit sich beim Spielen von Computerspielen ein Erholungszustand einstellt.
Internetsüchtig oder nicht?!
Jeder der in irgendeiner Weise medienpädagogisch unterwegs ist kennt die Unsicherheiten seitens der Eltern und der LehrerInnen wenn es um den Medienkonsum der Heranwachsenden geht. „Wie lange darf…“, „Ist mein Kind…“, „Ab wann…“, so beginnen meist die Gespräche.
In solchen Fällen bietet es sich an auf ein paar Internetangebote zu verweisen. Da ist zum Beispiel die Seite websucht.info. Das ist ein Angebot der Suchthilfe Köln, das in erster Linie beratend tätig werden will. Es gibt aber auch einige ganz hilfreiche Informationen und Links zum Thema. Etwas mehr Informationen gibt es auf LizzyNet, wobei auch hier nicht umfassend berichtet wird. Wesentlich tiefgründiger wird es auf internetsucht.de von der Humboldt-Uni in Berlin. Hier gibt es einige interessante Papiere die lohnen gelesen zu werden. Daneben werden auch Berichte aus Radio und Fernsehen bereit gehalten. Dann gibt es die Seite web-crack.de, die sich eher an Jugendliche richtet und über Wettbewerbe an die Zielgruppe herankommen und augenscheinlich Informationen sammeln möchte.
Zu guter Letzt möchte ich noch auf jugendschutz-übersicht.de aufmerksam machen. Allerdings nicht ohne den Hinweis, dass diese Datenbank sich noch im Aufbau befindet und demnach derzeit die Information etwas spärlich sind. Ich bleibe hier aber am Ball bzw. bitte um Mithilfe. Danke!
BITKOM und BMFSFJ Hand in Hand bei Jugendschutz
Es gibt eine neue Studie. Den Titel habe ich nicht gefunden, runterladen konnte ich sie mir auch nicht. Dabei bin ich den entsprechenden Links auf den Seiten des Bundesverband Informationswirtschaft Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) und des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefolgt. Ich komme immer wieder zum Artikel „Studie zur Mediennutzung: Schon Grundschüler häufig online“, eine schöne inhaltsleere Schleife. Und das, was an Inhalt da ist klingt nicht neu, zumal kundige und interessierte MedienpädagogInnen sämtliche Studien (insbesondere JIM und KIM) zur Genüge kennen.
Gewundert habe ich mich auch über die kommunizierte enge Verbindung zwischen dem Ministerium und dem Verein – ganz abgesehen von den identischen Texten. Denn „BITKOM ist das Sprachrohr der IT-, Telekommunikations- und Neue-Medien-Branche. BITKOM vertritt mehr als 1.300 Unternehmen…“. Beauftragt wurde ein Marktforschungsinstitut.
Die gemeinsamen Empfehlung haben es auch in sich. Es wurde sich nicht einmal die Mühe gemacht Texte von Seiten zu kopieren, die sich ausschließlich mit Jugendschutz beschäftigen. Jugendschutz at its best!?
Net Generation or not Net Generation?
An vielen Ecken und aus vielen Ecken wird geunkt (mit vielen Namen wie „digital natives“) über die neue Generation von MediennutzerInnen, die angeblich so völlig anders mit Medien umgehen, dass sich auch die Bildungslandschaft und ihre Methoden verändern müsse.
Rolf Schulmeister wollte es wissen, hat sehr, sehr genau hingesehen und geschaut was denn dran ist an diesen Unkenrufen über die neue „Net Generation“. Das Ergebnis ist ein sehr lesenswerter Text, der unzählige Studien zum Thema zusammenträgt und einen sehr differenzierten Blick auf die Frage erlaubt.
Aus meiner Sicht der interessanteste Teil ist der zur Mediennutzung von Jugendlichen, weil hier weitaus mehr Quellen angeführt werden als die üblichen Verdächtigen wie JIM, KIM und Co. Eine hervorragende Quelle für medienpädagogische Vorträge zum Thema!
Publikationen zu Medienkompetenz und Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen
Rund um Medienkompetenz und Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen wird viel geforscht und publiziert. Da fällt es nicht immer leicht den Überblick zu behalten. Eine Hilfe dabei ist die umfangreiche Studie, die GESIS-IZ nun veröffentlicht hat: Die AutorInnen stellen theoretische und empirische Ansätze, konkrete Behandlungen von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen, sowie computerbezogene medienpädagogische Ansätze und ihr Einsatz in Jugendeinrichtungen/Schulen auf beeindruckenden 150 Seiten zusammen. Da bleibt kaum ein Wunsch offen und die Studie wird zum Referenzwerk, wenn es um die Recherche von medienpädagogischen Publikationen zu den genannten Themen geht.