Thema Beispielfilme »
Wie Sand am Meer
Bei diesem Film ist mir einmal mehr bewusst geworden, dass die Möglichkeiten für StopMotion-Animationen unglaublich vielfältig sind. „Bottle“ von Kirsten Lepore zeigt außerdem, dass die einfachsten Ideen manchmal die effektvollsten sind: Die Filmemacherin erzählt die Liebesgeschichte zwischen einem Sand- und einem Schneewesen, die sich per Flaschenpost kennenlernen.
Das Prinzip, Sand und Schnee zu animieren ist sehr einfach und schreit förmlich danach, auch in der Medienpädagogik ausprobiert zu werden. Vielleicht ja schon in der nächsten Schnee- oder Strandfreizeit.
Das Auge zur Welt
Eine „richtige“ Dokumentation gehört wohl zu den anspruchsvollsten Videoprojekten in der Medienpädagogik – filmen, verstehen, erzählen, das muss erst gelernt werden. Wie fast immer sind da Beispiele gut, um ein Gefühl zu bekommen, wie das gehen kann.
Die Website documentary.net kann da weiterhelfen – die MacherInnen sammeln dort, gut dokumentiert und sortiert, online verfügbare Dokumentationen zu verschiedensten Themen. Leider sind fast alle englischsprachig, was aber in manchen Settings durchaus passen kann – und einige auch ohne Sprache, wie „Light painting WiFi„. Ein Blick auf die Website lohnt also in jedem Fall.
Kreationen für die eigene Kreativität
(Kunst)Werke zu betrachten ist der erste Schritt zur eigenen Kreativität. Material zuhauf für eigene Inspirationen bietet das neue KünstlerInnennetzwerk „ARTE creative„. Dort werden, redaktionell betreut, internationale Arbeiten aus den Bereichen Kunst, Film, Popkultur, Design und Architektur veröffentlicht.
Für die Medienpädagogik besonders interessant sind die beiden Kategorien Fotografie und Film, aber sicher auch Gaming. Insgesamt bietet die Community ein schier unerschöpfliches Repertoire an Inspirationen für Projekte mit Kindern und Jugendlichen. Und das Beste: Viele Arbeiten sind CreativeCommons-lizensiert, können also für eigene Arbeiten verwendet werden!
Die Verlassenen
Dass ich dazu nicht schon früher was geschrieben habe, ist auch mir unverständlich. 🙂 Die einzige Erklärung ist, dass es die Videos von „Die Verlassenen“ bisher noch nicht online gab. Das hat sich aber nun geändert.
Die Serie ist eine Produktion der Video-AG des Goethe-Gymnasiums Bensheim, die sich an „Lost“ anlehnt und inhaltlich, stilistisch und technisch sehr gelungen ist. Die kurzen Episoden haben alle eine mysteriöse, mitreißende Spannung, die SchauspielerInnen sind voll dabei. Was die Produktion für mich aber zur medienpädagogischen Inspiration macht, ist das Konzept des Projektes. Insbesondere finde ich den Ansatz eine Serie zu produzieren sehr passend zu den Gegebenheiten in einer Schule.
Wer schnell einen eindrücklichen Einstieg sucht, dem/der sei die Episode V „Der Auftrag“ empfohlen. Viel Spaß!
Die Kunst des Spickens
Ehrlichkeit im Bildungssystem ist in diesen Tagen ein großes Thema und dazu gehört auch das klassische Spicken in der Schule und anderswo. Wie mensch auch immer zu der kreativen Aufbereitung von Informationen auf Linealen, Handflächen oder dem klassischen Spickzettel stehen mag – Abgucken gehört irgendwie zum Schulsystem, wird teilweise in großer Perfektion betrieben und kann Kultstatus erreichen.
Entsprechend anerkennend hat sich die Film-AG einer Schule mit dem Thema auseinandergesetzt und mit dem Film „Die Kunst des Spickens“ ein kurzweiliges, lustiges, inhaltlich und stilistisch gleichzeitig astreines Produkt zum kreativen Abschauen geschaffen – das damit gleich aus mehreren Gründen das Beispielvideo der Woche ist.
Girls vs. Boys
Wenn in der Medienpädagogik inhaltliche Dichte Kreativität trifft und das ganze in einem authentischen Rahmen, dann kann das Produkt nur gut werden. Das beweist „Girls | Boys“ aus dem WeTube-Projekt: Die beteiligten Jungs und Mädels haben sich offen und durchaus selbstkritisch und augenzwinkernd mit Genderrollenklischees auseinandergesetzt und ein sehr, sehr gutes Musikvideo mit exzellentem Timing produziert. Eine schöne medienpädagogische Inspiration zum Wochenende.
[Dank an Prof. Dr. Franz Josef Röll]
Bodenständige Inspirationen
Auch Liegevideo-Projekte können zusätzliche Inspirationen gut gebrauchen. Einige haben wir schon geliefert, neues Futter gibt es nun mit dem Musikvideo „Double Vision„. Dessen aufwändige Umsetzung, die im MakingOf zu sehen ist, ist zwar weit von den Realitäten in der Medienpädagogik entfernt (und das Video ist leider reichlich sexistisch), im Kleinen lassen sich jedoch viele schöne Ideen abschauen.
[Dank an Stefan Oberst für den Tipp!]
Videos im Liegen updated
Endlich: Wir haben einen weiteren „Videopunk“-Workshop gemacht und diesmal unter anderem mit Videos im Liegen/Liegevideos gearbeitet. Das nutzen wir als Anlass, unseren HowTo-Artikel zu überarbeiten und mit unseren neuen Erfahrungen zu ergänzen. Wir bieten damit eine Anleitung für die Umsetzung in der Medienpädagogik – inklusive einer Materialliste. Den ganzen Beitrag lesen
Die Menge machts
Kollektiv produzierte Videos haben eine besondere Faszination. Sie machen nicht nur den (Mit)ProduzentInnen Spaß, sondern sind auch besonders spannend anzusehen, weil jeden Moment eine neue Idee der Community die andere toppen kann.
Google hat das schon mit seinem Behind-the-scenes-Projekt gezeigt, „DaWanda“ setzt noch eins drauf: Bild für Bild haben Mitglieder der Community einen Trickfilm nachgemalt, -gebastelt, -gestellt. Das Produkt ist nicht nur schön und hält in jedem Frame neue Werke bereit, sondern ist auch eine schöne Inspiration für die Medienpädagogik.
[Dank an Kati Struckmeyer für den Tipp!]
Tetris – mal anders…
Jeder, der sich in der Medienpädagogik schon einmal mit Machinimas auseinandergesetzt hat, weiß auch, dass ein Projekt oftmals mit der erzählten Geschichte „steht oder fällt“… Hier unterscheiden sich Machinimas auch nicht von der etablierten aktiven Video-Film-Arbeit (JA, mir ist der schmale Grat zwischen Prozess und Produkt durchaus bewusst ;)). Dennoch fokussieren sich viele TeilnehmerInnen in den meist kurzen Projektzeiträumen mehr auf die Technik, als auf eine gute Geschichte. Wenn dann noch eher actionlastige Games als Tools genutzt werden, liegen auch die Ergebnisse meist im Action-Film-Bereich.
Dass es auch anders geht, beweist der Film „GTA Tetris“ von Florian Hohmann, einem Teilnehmer des Spiel-Film-Festival 2010 in Erfurt. Da der Film eigentlich für sich spricht, bleibt mir nur auf die anderen Ergebnisse des Workshops hinzuweisen, welche zugleich als Inspirationsquellen und Anhaltpunkte, was in 1,5 Tagen Workshop (mit Anfängern) im Bereich Machinima möglich ist, dienen können. Viel Spaß!