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Internet für alle und zwar einfach
Alle sind im Internet. Alle? Nein, es gibt immer noch einige Menschen auch im deutschsprachigen Raum, die noch nicht online sind. Um hier den Einstieg zu erleichtern, hat die Bundeszentrale für politische Bildung gemeinsam mit Piksl zwei Broschüren herausgegeben, die wichtige Informationen und Erklärungen bieten:
- Der Leitfaden «Einfach online» bietet Unterstützung auf dem Weg zum Zugang zum Internet: Welche Zugangswege gibt es? Wie sind Tarife gestaltet? Was ist ein Router? etc.
- In der Broschüre «Einfach Internet» geht es um die erste Schritte im Internet, wird der Browser erklärt, Suchstrategien erläutert und der Weg zum Mailverschicken beschrieben.
Beide Publikationen konzentrieren sich nicht nur auf grundlegende Themen, sondern sind auch in einfacher Sprache geschrieben. Beste Voraussetzungen also, um möglichst vielen Menschen den Einstieg ins Internet zu erleichtern und damit die Teilhabe an digitaler Kommunikation zu ermöglichen.
Die Broschüren stehen unter einer CreativeCommons-Lizenz und können kostenlos bei der bpb heruntergeladen werden. Gute Materialien für die Medienpädagogik also.
eBooks selbst machen (2/4): im Browser
Sich mit den Basics der eBook-Erstellung auseinander zu setzen ist sicher gut – noch wichtiger ist aber, die elektronischen Bücher auch wirklich zu produzieren. Und für einen schnellen, einfachen und niedrigschwelligen Einstieg in die eBook-Produktion gibt es seit Kurzem ein schönes Angebot: Der «E-Book-Creator» ist ein browserbasierter eBook-Editor aus Österreich, der kostenlos und nach nur sehr rudimentärer Registrierung genutzt werden kann.
Der erste Blick lässt ein Webangebot aus den 1990er Jahren vermuten, aber der E-Book-Creator bietet ein durchaus souveränes Nutzungserlebnis und schnelle Ergebnisse: Formularbasiert können nach und nach die Inhalte Klick für Klick zusammengestellt werden. Das ist anfangs super und leicht, je komplexer die Inhalte werden, desto sperriger gestaltet sich die Bedienung allerdings. Daher ist der E-Book-Creator gut für den Einstieg zu empfehlen und für Produktionsprozesse, wo ein promptes Ergebnis im Vordergrund steht.
Die fertigen eBooks lassen sich in gängigen Formaten ausgeben und auch direkt auf der Plattform veröffentlichen. Entgegen der Selbstbeschreibung ist kein wirkliches «Multimedia» (Film, HTML5-Quizzes) im EPUB3-Format möglich, allerdings können Links auf solche (Online-)Angebote eingebunden werden.
eBooks selbst machen (1/4): die Basics
eBooks sind in der Medienpädagogik sicher nicht mehr der neue heiße Scheiß, aber wir machen unser Blog schließlich nicht wegen der Trends, sondern wegen der Praxis. 🙂 Und gerade im Zusammenhang mit der Arbeit mit Tablets bekommen eBooks durchaus wieder eine stärkere Relevanz: Kinder und Jugendliche können damit Inhalte selbst aufbereiten – für andere, sich dabei aber auch selbst Gegenstände aneignen bzw. den eigenen Blick auf die Dinge artikulieren. Und Pädagog_innen können umgekehrt auch Inhalte bereitstellen.
Bis es soweit kommt, ist die Einstiegshürde meiner Meinung nach nicht unbedingt niedrig, denn gerade wenn verschiedene Plattformen berücksichtigt werden sollen und die späteren eBooks am Ende frei und kostenlos verfügbar sein sollen, dann finden sich die Ersteller_innen in einem Wust von Dateiformaten, Produktionsumgebungen und Leseprogrammen. Ein Grund für mich, eine kleine Artikelserie zu produzieren, in der ich mein Wissen und meine Quellen ein wenig systematisiere. Ich bitte ausdrücklich um Ergänzungen in den Kommentaren, denn mein Überblick kann nur ein Anfang sein.
Am Anfang steht für mich die Orientierung im Dschungel von Formaten, Produktionsweisen und auch Akteur_innen. Und hier empfehle ich mehrere Quellen:
- Die Lehrer_innenfortbildung Baden-Württemberg bietet auf ihrer Website einen sehr guten Einstieg, der die Basics behandelt, aber auch schnelle Ergebnisse verspricht. Besprochen werden wichtige Hintergründe, vor allem aber auch Softwaretools.
- Matthias Andrasch beschreibt auf pb21 ebenfalls die eBook-Produktion in nachvollziehbaren Schritten.
- Sehr tiefgehend, aber gleichzeitig leicht verständlich (wenn auch auf Englisch) ist „From Print to Ebooks: a Hybrid Publishing Toolkit for the Arts“, eine Publikation von Margreet Riphagen vom renommierten Institute of Network Cultures. Das eBook bietet Hintergründe, beschreibt Dateiformate und Herstellungsweisen und ist unter einer CC BY-NC-SA-Lizenz hier als Download verfügbar (EPUB, 5MB).
- Der größte Knackpunkt ist sicher der EPUB3-Standard, der mit der Einbindung von HTML5 und Multimedia-Elementen am meisten (pädagogisch) verspricht, aber bisher fast nicht umgesetzt wird, außer in einer proprietären Variante von Apple. Hier kann das kostenlose Buch von O’Reilly einen Überblick schaffen.
Und in weiteren Artikeln werde ich verschiedene Möglichkeiten skizzieren, wie eBooks selbst hergestellt werden können.
Fotogedichte „Vergnügungen“
Mit diesem Praxisbaustein sollen Jugendliche für die produktive und kreative Arbeit mit Gedichten motiviert werden. Sie erhalten zunächst einen Überblick über verschiedene Gedichtformate und entwickeln dann in Anlehnung an das Gedicht „Vergnügungen“ von Berthold Brecht ein eigenes Gedicht, das sie mit Hilfe der App Book Creator grafisch umsetzen. Den ganzen Beitrag lesen
Fotoprojekt «Tableaux vivants» mit Medienikonen
Fotografische Abbilder prägen unser Weltbild. Viele Ereignisse der Menschheitsgeschichte sind uns in Form von Fotos präsent. Durch Globalisierungsprozesse zirkulieren solche Medienikonen weltweit und lassen Menschen in verschiedensten Ländern an einem kollektiven Bildwissen und Bildgedächtnis teilhaben. Über das Nachstellen von Bildern („tableaux vivants“) werden Medienikonen lebendig und in die aktuelle Lebenswelt geholt. Über diesen spielerischen Zugang können sich junge Menschen historischen Dokumente aneignen. Den ganzen Beitrag lesen
Computerkunst selbst machen
GlitchArt ist faszinierend: Die Kunstwerke, die aus Software-, Technik- oder Rechenfehlern entstehen oder mit ihnen gemacht werden, sind ein herrlich unperfekter Gegenpol zur Überästhetisierung, die oft rund um digitale Produkte anzutreffen ist. Gleichzeitig eignet sich GlitchArt-Verfremdung auch generell, um etwa scheinbar perfekten Fotografien, Filmen oder Motiven (aber auch allen anderen digitalen Produkten) ihren Heile-Welt-Charakter zu nehmen. Und obendrein erlaubt oder erfordert der Produktionsprozess tiefe Einblicke in Technik, Software, Dateiformate – und spätestens da sind wir dann auch bei der Medienpädagogik.
Nun sind mir Anleitungen über den Mauszeiger gelaufen, die konkrete Anknüpfungspunkte für die aktive Medienarbeit wie auch für andere (medien)künstlerische Projekte mit Jugendlichen liefern: Jamie Boulton beschreibt in einem Blogartikel ausführlich, wie sich Bilddateien mit Hilfe der Audio(!)software Audacity verfremden lassen. Allein die zahlreichen Beispiele inspirieren zum Sofort-Loslegen – und die Anleitung liefert die Mittel dazu (gemeinsam mit der von Antonio Roberts). So kann das nächste Fotoprojekt schnell auch eine Computerkunst-Ebene bekommen, in der die eigene Stadt, Selbstportraits oder auch Werbefotografien in abstrakte und perfekt unperfekte Glitch-Kunstwerke verwandelt werden.
Wer übrigens einen Einblick in die Möglichkeiten von GlitchArt bekommen möchte, dem/der sei der sehr inspirierende Vortrag von Rosa Menkman beim Gautinger Internettreffen 2014 ans Herz gelegt. Und wer sich ohne großen Aufwand mit Fotos warmexperimentieren möchte, der/die kann mit dem browserbasierten OpenSource-Tool «jpg-glitch» sofort loslegen. Happy glitching!
Welche Anleitungen, Tools oder Materialien zum Selbermachen von GlitchArt kennen Sie noch? Ergänzen Sie mit einem Kommentar.
Schritt für Schritt Anleitungen online erstellen
Mit stps.co möchte ich Ihnen heute ein simples, kostenloses und werbefreies Tool vorstellen, mit dem mensch sehr schnell Schritt für Schritt Anleitungen erstellen kann. Diese können nicht nur Texte beinhalten, sondern auch Bilder, Orte, YouTube Videos oder anderen Code und sind dann über eine separate URL öffentlich im Netz einsehbar.
Sofort ist es mir recht eigennützig in den Sinn gekommen, Anleitungen für einen Bekannten zu erstellen, wie er seinen OwnCloud Kalender in seinem iPhone oder sein Adressbuch mit seinem PC synchronisieren kann. Nach der zweiten Betrachtung kamen mir allerdings einige nette medienpädagogische Projektideen in den Sinn. Stadtralleys mit unterschiedlichen Aufgaben, Jugendliche erstellen Anleitungen für Senioren, ein Projekt zur Sozialraumerkundung, in dem Jugendliche Ihre Orte vorstellen, eine thematische Reihe aus Videos, Texten und Bilder und so vieles mehr.
Informationen im Netz: Wahrheit oder nicht?
Wahrheit oder Fake? Die Verifikation von Informationen und Inhalten sind im Zeitalter von Social Media – und angesichts nicht immer zwingend vorhandener journalistischer Recherche auch bei etablierten Medien – zu einem gefragten Thema der Medienpädagogik geworden: Wie kann ich herausfinden, ob die online entdeckte Information wirklich stimmt? Wie verifiziere ich ein Foto oder ein Video? Wie funktioniert journalistische Verifikation überhaupt? Diese Fragen sind nicht nur für Journalist_innen, sondern immer mehr auch für alle Userinnen und User, die sich mündig in der Welt bewegen möchten.
Es ist kaum zu glauben, aber wahr – und auch kein Aprilscherz: Im «Verification Handbook» werden nicht nur alle genannten Fragen beantwortet, es ist außerdem auch kostenlos online zum Download verfügbar! Die Leserinnen und Leser lernen darin nicht nur grundlegende journalistische Prinzipien kennen, sondern finden auch haarkleine Anleitungen und konkrete Anlaufstellen für die Verifikation etwa von Bildern im Netz – selbstredend mit vielen Links für die Überprüfung spezieller Informationen. Das Buch ist von erfahrenen Journalist_innen verfasst.
Einziger Wermutstropfen ist einmal mehr, dass das Handbuch nur auf Englisch verfügbar ist, aber für Medienpädagog_innen sollte es als Grundlage für die Vorbereitung von Seminaren und Workshops genügen – und für Jugendliche ist es vielleicht ein Lernanlass. Bei Konrad Weber findet sich allerdings auch eine Zusammenfassung auf Deutsch – inklusive zumindest einer umfangreichen Linkliste. Viele gute Materialien also für das nächste Projekt.
Gesammelte Erfahrungen mit MOOCs
So genannte MOOCs – Massive Open Online Courses, waren 2013 sicher eins der Hypethemen in der (Medien)Pädagogik. Mittlerweile hat sich der Wirbel des Hypes etwas gelegt und Pädagoginnen und Pädagogen können von den gemachten Erfahrungen lernen und schauen, wann das Konzept für wen in welchen Ausprägungen geeignet ist. Denn dass es sinnvolle Szenarien für MOOCs gibt, das ist unbestritten.
Das Team vom #mlab13 hat hier bei uns dankenswerterweise schon von seinen Erfahrungen berichtet. Vor kurzem ist darüber hinaus das Buch „MOOCs – Offene Bildung oder Geschäftsmodell?“, herausgegeben von Rolf Schulmeister, erschienen. Darin sind weiter Erfahrungen von namhaften MOOC-Anbieter_innen zu finden, zusammen mit weiteren grundsätzlichen Betrachtungen. Und vor allem – sehr „open“ – ist das Buch auch kostenlos als PDF zu haben.
Mit iMooX existiert seit neuem auch eine deutschsprachige MOOC-Plattform, auf der ausdrücklich nur Kurse mit freien Bildungsmaterialien zu finden sind – ein vielversprechendes Projekt.