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Menschine – Mein digitales Ich

BigData, Künstliche Intelligenz, Algorithmik und Medienethik sind riesige Themen, die uns in Zukunft nicht mehr loslassen werden. Das NLQ (niedersächsisches Institut für schulische Qualitätsentwicklung) hat mit dem Thema „Menschine – Mein digitales Ich“ ein Unterrichtsmaterial entwickelt, welches sich in 3 Modulen mit unserer (digitalen) Identität beschäftigt und am Ende ggf. Fragen an die Zukunft provozieren kann. Das Ganze ist nicht nur für den Politik- und Werte-Unterricht gut zu gebrauchen!

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Ekkehard Brüggemann Kurzbio
Jahrgang 1971, Medienpädagogischer Berater und Lehrer mit einer, sich seit den 80er Jahren im digitalen Untergrund (Demoszene) entwickelnden und noch immer gepflegten, Hassliebebeziehung zur Informationstechnik. An Energie gewinnt er z.B. durch Reibung an den heutigen und früheren technischen Herausforderungen diverser Systeme aber auch durch netzpolitische Themen. Heute ist Brüggemann als medienpädagogischer Berater des NLQ im Auftrag für niedersächsische Schulen und Lehrer unterwegs, ist Leiter des Medienzentrums des Landkreis Harburg im Speckgürtel von Hamburg und darf als Lehrer-Lehrer nur noch wenige Stunden in der Woche als Schüler-Lehrer unterrichten. Ehrenamtlich arbeitet Brüggemann für den Demoscene-Förderverein digitale kultur e.V. und der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Kommunikation und Medien e.V. (IAKM).
Verfasst am 09.07.2020
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Klick klick klick!

Jedesmal wenn ich die Installation sehe, bin ich wieder begeistert: «clickclickclick.click» nutzt die Möglichkeiten, die Browsertechnologie bietet, um zu zeigen, was mit Browsertechnologie möglich ist. Will heißen: Ich sehe, was Websiten über mein Verhalten wissen können.

Vielerorts wird die Website als beklemmende Visualisierung von Überwachung bezeichnet. Ich finde, sie zeigt die Möglichkeiten der Browsertechniken auf eine recht leichte Art und Weise auf. Und was mit leichter Verwunderung beginnt, führt fast automatisch zu einem Aha-Erlebnis bei den Besucher_innen – aber ohne Moralkeule.

Deswegen ist clickclickclick für mich eine schöne Empfehlung für die medienpädagogische Arbeit (nicht nur) mit Jugendlichen, wenn es darum geht, einen Anlass für die die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten von Browsertechnologien zu bieten – sowie über Tracking und Datenschutz zu diskutieren.

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 30.11.2016
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Das Escape Game “Humanus”

Escape Games sind zur Zeit extrem beliebt. In den großen Städten machen ständig neue Räume auf, in denen Besucher Rätsel lösen müssen, um wieder aus den Räumen heraus zu kommen. Das Erleben von neuen Situationen steht im Mittelpunkt der Escape Rooms. Der Ansatz ist nicht neu und reicht schon seit Jahrzehnten in verschiedene Bildungskontexte hinein. Escape Games können Teilnehmende von Bildungsveranstaltungen in neue Lernkontexte und Reflektionsprozesse führen. Besonders im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung können Escape Games eine Rolle spielen.

Auf dem Spiel- und Lernblog “A Playful Path” wurde vor kurzem ein sehr gutes Escape Game / Serious Game veröffentlicht. Es heißt „Humanus“ und kommt aus dem Jahr 1973.

Humanus ist ein unaufwendiges Escape Game, das Medienpädagog_innen schöne Ansatzpunkte bietet, um über verschiedenste politische und gesellschaftliche Themen ins Gespräch zu kommen (z.B. unser Verhältnis zu einer technisierten Welt, „Technikhörigkeit“ oder auch künstliche Intelligenz). Das „Spiel“ ist mit einer Gruppengröße von ca. 5 – 15 Teilnehmenden spielbar. Das gesamte Spiel läuft über eine einzige (digitale) Tonbandaufnahme, die von Spielleiter mit Unterbrechungen über Lautsprecher eingespielt wird.

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Anselm Sellen Kurzbio
Anselm Maria Sellen arbeitet als Studienleiter für das Europahaus Marienberg. In seiner Arbeit geht es um die Verbindung von politischer, kultureller und digitaler Bildung. Anselm "Pottkastet" zu Bildungstehemen unter EUducation I Anselm bloggt als Bildungsmensch unter amsellen und als Vater unter wortinfarkt
Verfasst am 08.11.2016
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“Register for CTRL” – Überwachung am eigenen Leib erfahren!

Die Enthüllungen Edward Snowdens haben nur kurz hohe Wellen geschlagen und sind mittlerweile zu einem konstanten Hintergrundrauschen in den Medien verkommen. Die Medien berichten weiter – ab und zu – aber das Thema “Überwachung” wurde schnell in den Bereich “Netzpolitik” exportiert und ist damit zu einem Nischenthema geworden.

Und trotzdem werden gerade Medienpädagogik und politische Bildung immer wieder von der Dringlichkeit zur Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Überwachung bewegt. Weil wir begriffen haben, dass die Entwicklungen in diesem Bereich unsere Gesellschaft nachhaltig verändern werden, tauchen dieselben grundlegenden Fragen immer wieder auf. Warum interessieren sich die Menschen nicht für den Schutz ihrer Daten? Warum ist es ihnen egal? Warum stehen sie nicht auf und wehren sich gegen die Abschaffung ihrer Rechte? Woher diese Gleichgültigkeit? Luxusproblem hin oder her – vielleicht hilft es, wenn das Thema Überwachung und Datensammlung einmal aus seinem digitalen Kontext gelöst und auf eine analoge Ebene überführt wird?! An dieser Stelle bieten sich Drama Games als Methode fast schon automatisch an. Aus dieser Idee ist mit “Register for CTRL” ein kleines Spiel entstanden, dass dem Themenkomplex die Abstraktion nimmt und einen unmittelbareren Zugang eröffnen soll. Den ganzen Beitrag lesen

Anselm Sellen Kurzbio
Anselm Maria Sellen arbeitet als Studienleiter für das Europahaus Marienberg. In seiner Arbeit geht es um die Verbindung von politischer, kultureller und digitaler Bildung. Anselm "Pottkastet" zu Bildungstehemen unter EUducation I Anselm bloggt als Bildungsmensch unter amsellen und als Vater unter wortinfarkt
Verfasst am 26.05.2016
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Who’s watching you? Aktionen zu Überwachung, Privatsphäre & Datenschutz

2014 war „Jahr 1 nach Snowden“, auch für die Medienpädagogik: Zahlreiche Veranstaltungen und Publikationen beschäftigten sich mit der Frage, welche Auswirkungen die NSA-Enthüllungen auf die pädagogische Praxis haben, beispielsweise mit Blick auf Projekte und zu vermittelnde Inhalte, aber auch hinsichtlich verwendeter Tools und Online-Dienste. Das Thema Datenschutz wird nun schon seit geraumer Zeit medienpädagogisch aufgegriffen, doch der durch Snowden bekanntgewordene Umfang der globalen Überwachung erforderte ein Umdenken und eine Neuorientierung.

Das Münchner Netzwerk Medienkompetenz, die AG Interaktiv, nahm diese Herausforderung an und gestaltete eine Aktionswoche für Jugendliche und pädagogische Fachkräfte, um den Themenkomplex „Überwachung, Privatsphäre & Datenschutz“ zu fokussieren. Unter dem Titel „Who‘s watching you?“ gestalteten zahlreiche Einrichtungen aus München eine Veranstaltungsreihe an der Schnittstelle von Medienbildung und politischer Bildung, die vom SIN – Studio im Netz koordiniert wurde.

Realisierung:

Bereits im Vorfeld stellte sich die Frage, wie diese (für die meisten Jugendlichen wenig spannende Thematik) so aufgegriffen werden kann, dass die Aktionen bei der jungen Generation auf Interesse stoßen und eine tatsächliche Auseinandersetzung mit den Inhalten angeregt wird. Wir konzipierten einen möglichst unverkrampften Ansatz und wollten das Thema alltagsnah aufbereiten, anstatt oberlehrerhaft über die Notwendigkeit von Datenschutz zu dozieren. Zudem wollten wir nicht nur die negativen Aspekte der technischen und medialen Überwachungsmöglichkeiten darstellen, sondern auch positive Anwendungsmöglichkeiten neuer Medientechnologien aufzeigen, um eine konstruktive Beschäftigung mit der Thematik zu fördern.

Durchgeführt wurde die Woche im Juli 2014 im Münchner Haus der Jugendarbeit. Um dort einen angemessenen Rahmen zu schaffen, gestalteten wir die Räumlichkeiten mit kleinen Kunstobjekte und Installationen zum Thema: So mussten die Teilnehmenden bei Betreten des Saals eine Lichtschranke durchlaufen, wurden von einer Verfolgungskamera beobachtet und saßen dann zwischen LED-Lichtschläuchen, Wand-Projektionen und einem leuchtenden „Heartbleed“-Kubus (bezugnehmend auf die Online-Sicherheitslücke „Heartbleed“). Als Logo für die Aktionswoche hatten wir eine Adaption der Figur Kilroy gewählt („kilroy is watching you“), die als Comicfigur an der Wand prangte.

Inhaltlich entschieden wir uns für ein abwechslungsreiches Angebot mit unterschiedlichen Formaten: Für Schulklassen gestalteten wir einen „Daten-Parcours“ mit medien-, theater- und erlebnispädagogischen Stationen. Für Jugendgruppen und Ganztagsklassen wurden Nachmittags-Workshops und eine Crypto-Party angeboten. Daneben standen für Erwachsene verschiedene Fortbildungen und Vorträge auf dem Programm, u.a. mit der Politikerin und Autorin Marina Weisband. Eine kleine Aktion am Rande, die sehr großen Anklang, war unsere „Safer Selfie“-Station: Dort lagen Masken bereit, um anonyme Selfies zu knipsen, die dann im eigens dafür angelegten Instagram-Account gepostet wurden.

Das positive Feedback der rund 400 Teilnehmenden zeigte uns, dass unser Ansatz aufgegangen war. Dank der Beteiligung zahlreicher Münchner Einrichtungen konnte ein vielseitiges und kurzweiliges Programm gestaltet werden, und das Ziel, über Überwachung zu informieren und für Datenschutz zu sensibilisieren, ist so erreicht worden.

Dokumentation:

Eine ausführliche Dokumentation der Konzepte, die im Rahmen dieser Aktionswoche realisiert wurden, finden sich im Projekte-Blog der AG Interaktiv.
Zudem wurden zum Projekt ein Animations-Clip und ein Flyer erstellt, die beide online verfügbar sind.

Björn Friedrich Kurzbio
Björn Friedrich arbeitet als Medienpädagoge im SIN - Studio im Netz, München, mit den Schwerpunkten Social Media, Games und Jugendpartizipation. Daneben ist er als Referent für Vorträge und Fortbildungen tätig. Mit Tobias Albers-Heinemann schrieb er mehrere Elternratgeber, zuletzt 2018 "Das Elternbuch zu WhatsApp, YouTube, Instagram & Co." (O'Reilly Verlag, Köln). Mit Michael Dietrich und Sebastian Ring veröffentlichte er 2020 den Sammelband "Medien bilden Werte. Digitalisierung als pädagogische Aufgabe" (kopaed, München).
Verfasst am 17.12.2014
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Datensammeln = Alternativlos ?

Waren die Reaktionen auf die Veröffentlichungen Edward Snowdens eher mager, scheint nun doch Bewegung in die Diskussion zu kommen und das Interesse am Thema Kommunikation und Verschlüsselung steigt. Für MedienpädagogInnen bedeutet dies, Fragen aus diesem Kontext beantworten zu müssen. Aus diesem Grund möchte ich auf die „I told you!!!“-Folge von Alternativlos hinweisen.

Felix von Leitner und Frank Rieger diskutieren in # 30 ihres Podcasts über die Geschichte der (verschlüsselten) Kommunikation und die Möglichkeiten diese zu brechen. Hier gingen mir an vielen Stellen „die Augen auf“ und ich staunte nicht schlecht, was so alles geht und wie viele Ressourcen aufgebracht werden, damit es geht. Auch werden einige Verfahren genannt, die beim Schutz der Privatsphäre helfen. In knapp drei Stunden bekommt man ein breites Spektrum an Wissen und Hintergrundinformationen, dabei liegt das Kernthema in den Tätigkeiten der Geheimdienste dieser Welt. Klar ist, allein das Wissen um die Möglichkeiten der Geheimdienste schützt noch nicht, aber gerade als MedienpädagogIn kann einiges Hintergrundwissen zum Thema nicht schaden. Also, wer gerade mal drei Stunden Zeit hat, um sich auf eine interessante und lustige Weise weiterzubilden – es lohnt sich! Und vielleicht hilft es ja, auch bei anderen Bewusstsein zu schaffen.

Ronny Krug Kurzbio
wohnt in Halle (Saale) und ist in der (aktiven) Medienarbeit und -weiterbildung tätig. Er studierte Sozialpädagogik an der FH Neubrandenburg sowie an der FH Erfurt und spezialisierte sich dabei auf Medienpädagogik. Seine Themenschwerpunkte liegen in den Bereichen Freie- und Open Source Software und Freie Bildungsinhalte (OER). Im Moment arbeitet er an seiner Promotion an der TU Dresden, zum Thema “Freie Bildungsinhalte und die Ökonomisierung des Bildungssystems".
Verfasst am 07.05.2014
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