mb21 – die Preisträger des deutschen Multimediapreis für Kinder und Jugendliche 2015

Auch 2015 zeichnet der deutsche Mulitmediapreis für Kinder und Jugendliche mb21 wieder fantastische Projekte von Kindern und Jugendlichen aus.
Dabei gibt der Preis einen breiten Überblick aktuellen jugendlichen Medienhandelns sowie deren Themen und Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt.
Alle ausgezeichneten Projekte sind auf der neuen Website zu sehen, eine Auswahl hier nach Alterskategorie:

Im Vorschulbereich überzeugten die selbstgebastelten Dinos und deren Geschichte die Jury:

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In der Alterskategorie 7 – 10 Jahre haben zwei junge Tüftler mit LEGO-Mindstorms das Weltkulturerbe Zeche-Zollverein nachgebaut, inklusive beweglicher Teile – das ist nicht nur beeindruckende Fleißarbeit, sondern auch technisch höchst kreativ umgesetzt:

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Die Jugendredaktion des offenen Kanal Alex „Digga“ konnte durch ihre Themenvielfalt in der Alterskategorie 11 – 15 Jahre überzeugen, gerade die Themenreihe zu Homo-, Bi- und Transsexualität ist herausragend:

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„Neulandeuphonie“ beschäftigt sich mit staatlicher Zensur, indem es auf Webseiten negativ konnotierte Schlagworte durch positive ersetzt und Bilder gleich komplett durch Katzenbilder ersetzt und so Zensur „künstlerisch verdichtet“, wie die jungen Medienmacher ihre Installation beschreiben. Dafür wurden sie in der Alterskategorie 16 – 20 Jahre ausgezeichnet:

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Computeranimationen werden ebenfalls ausgezeichnet, stellvertretend dafür soll hier „SONAR“ stehen – eine dystopische Erzählung in VR, die ihre beeindruckend bedrückende Stimmung, auch unterstützt durch das ebenfalls selbst umgesetzte Sound-Design, erst mit einer Virtual Reality-Brille ganz entfaltet:

https://www.youtube.com/watch?v=QXTHELTL_9M


Auch bei den zahlreichen Sonderpreisen lohnt es sich, genauer hinzusehen – hier in der Auwahl sollen stellvertretend drei Jugendproduktionen stehen:

Die quietschbunte Welt von „Irrsinn“ überzeugt sofort, man will den Sonderpreis Games gleich selbst spielen, bricht es doch mit üblichen Beschränkungen von Games, bringt Bewegung, Witz und Humor und Gruppeninteraktion zu einem gemeinsamen Erlebnis zusammen:

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Für „Streets of Berlin“ geht Omid Mirnour auf die Berliner Strasse, um sozialen Randgruppen eine Stimme zu geben. Dabei gelingt ihm, respektvoll und empathisch den eigenen Blick zu weiten – dafür erhält er den Sonderpreis „Alles inklusive“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:

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Touch Technology“ nimmt die „Selfie-Kultur“ in den Blick – der Sonderpreis Medienkunst schafft es, einen Blick auf kulturelle Praxen der Selbstinszenierung und deren Oberflächlickeit zu provozieren, in dem Nähe und Distanz kritisch hinterfragt werden:

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Veranstalter Medienkulturzentrum Dresden und KJF sowie die Jury freuten sich wieder über ein tolles Wettbewerbsjahr mit Rekord-Einreichungen von >280 Medienproduktionen von weit mehr als 1500 Kindern und Jugendlichen. Sowohl die formale Bandbreite – von der interaktiven Games-Installation über zahlreiche YouTube-Channels bis hin zu VR-Produktionen – als auch die inhaltliche Tiefe – vom Hilfeportal für Geflüchtete bis hin zur kritischen Auseinandersetzung mit „Selfie-Kultur“ – der Einreichungen sind überragend und geben der Medienpädagogik Denkanstösse und Rückhalt zugleich.

 

Disclaimer: Der Autor ist Mitglied der Jury von mb21.

Foto: CC-BY Medienkulturzentrum Dresden, KJF, Foto: Philip Baumgarten

Daniel Seitz Kurzbio
lebt in Berlin, hat Mediale Pfade gegründet und brennt für eine freie, politisierte Gesellschaft, die ihre Verantwortung wahrnimmt. Als Medienpädagoge ist er überzeugt, dass Medienbildung einen wichtigen gesellschaftlichen Anteil zu politischer Teilhabe, Selbstentfaltung und Kreativität leisten kann.
Verfasst am 17.11.2015
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