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Fake News Check – App

Medienpädagogik wird häufig verwechselt mit rein präventiven Aktionen zu Dingen, die mit Medien schief laufen. Das dem nicht so ist, beweisen tausende von Kolleg*innen jeden Tag. Es geht um Lernprozesse mit und über Medien.

Und so ist die App Fake News Check für ios und android auch kein schnelles Nachschlagewerk (wie es der Name vielleicht vermittelt und viele der Kommentatoren im Play Store wohl erhofft haben), sondern eine Möglichkeit sich mit Fake News und Kriterien für guten Journalismus auseinander zu setzen. Es ist eine Lernapp. (Das sagt eigentlich schon der Name des herausgebenden Vereins „Neue Wege des Lernens e.V.,).

Die App stellt Fragen zu einer Nachricht die man sich selber aus dem Netz sucht. Via Schieberegler beantwortet man die 19 Fragen. Am Ende steht eine Bewertung, ob der Artikel seriöse journalistische Kriterien benutzt oder doch eher fragwürdig oder Fake ist. Dabei wird jede Frage noch mit Hintergrundinfos gefüttert (die man nicht zwingend wahrnehmen muss), so dass man viel über Journalismus und über die Psychologie von Fake News lernen kann.

Die App eignet sich nicht als schnelles Nachschlagewerk, sondern eher für einen Workshop oder eine Schulstunde zum Thema Journalismus oder Fake News. Wird es nicht nur einmal durchgeklickt, sondern häufiger mal verwendet und man wendet sich (im wahrsten Sinne des Wortes) auch den Hintergrundinfos zu, dann bleiben die Kriterien vielleicht auch haften, und man kann Nachrichten auch ohne die App kritisch hinterfragen. Dazu kann auch das begleitende Poster beitragen, welches man sichtbar im Gruppen- oder Klassenraum aufhängen kann.

Wer eine schnelle Antwort will, der sollte lieber das Angebot von mimikama.at, hoaxsearch, correctiv.org  oder einer der anderen zahlreichen Faktencheckseiten nutzen. Als Methode, um das Thema Fake News zu bearbeiten, ist die App sicherlich gut zu gebrauchen.

Lambert Zumbrägel Kurzbio
Jahrgang 1966, Dipl. Sozialpädagoge und Medienpädagoge aus Würzburg. Seit 1992 in der Jugendarbeit, seit 2008 Medienfachberater beim Bezirksjugendring in Unterfranken.
Verfasst am 12.12.2017
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Storytelling mit Knietzsche

Wer mit Kindern eigene Bilderbücher oder Comics gestalten möchte, ist mit Knietzsches Geschichtenwerkstatt bestens bedient. Das Tool ist überschaubar gestaltet, intuitiv bedienbar, und bietet so eine gute Lösung, um mit spielerischer Leichtigkeit tolle Ergebnisse zu produzieren.

Der Einstieg in den kreativen Prozess ist denkbar einfach gehalten: Neben vorproduzierten Beispielen findet sich ein Button, um ein eigenes Werk hinzuzufügen. Mit einem Klick öffnet sich ein leerer Hintergrund, der veränderbar ist und auf dem sich weitere Figuren oder Gegenstände ablegen lassen. Alle Objekte können frei platziert und in der Größe angepasst werden. Ist das Bild fertig komponiert, lässt sich dazu noch ein Text ergänzen, der bislang in einem weißen Balken unter dem Bild angezeigt wird. Für kommende Versionen des Programms ist wohl auch das Einfügen von Comic-Sprechblasen geplant, derzeit erinnert das Textfeld eher an ein klassisches Bilderbuch, was für die Arbeit mit Kindern aber durchaus von Vorteil sein kann. In den folgenden Schritten können weitere Seiten gestaltet werden: Ein leerer Hintergrund kann mit neuen Inhalten befüllt werden, alternativ lässt sich die vorherige Seite kopieren und als Vorlage für kleine Modifikationen und Weiterentwicklungen verwenden. Die fertige Geschichte kann dann im Programm betrachtet oder als PDF-Datei exportiert werden.

Das Programm ist als App für Android und iOS sowie als Software für Windows kostenlos erhältlich. Die App wurde im Auftrag des SWR produziert, sie ist somit gebührenfinanziert und werbefrei. (Die Figur „Knietzsche“ ist als „kleinster Philosoph der Welt“ bereits aus dem Kika bekannt.)

Einziger Wehmutstropfen ist, dass auf der Startseite des Programms Videoclips präsentiert werden, die falsche Erwartungen wecken, da sich mit dem Tool lediglich statische Bilder statt animierter Clips erzeugen lassen. Ansonsten ist „Knietzsches Geschichtenwerkstatt“ jedoch ein gelungenes Angebot, um mit Kindern Geschichten zu entwickeln und Storytelling-Projekte zu realisieren.

Björn Friedrich Kurzbio
Björn Friedrich arbeitet als Medienpädagoge im SIN - Studio im Netz, München, mit den Schwerpunkten Social Media, Games und Jugendpartizipation. Daneben ist er als Referent für Vorträge und Fortbildungen tätig. Mit Tobias Albers-Heinemann schrieb er mehrere Elternratgeber, zuletzt 2018 "Das Elternbuch zu WhatsApp, YouTube, Instagram & Co." (O'Reilly Verlag, Köln). Mit Michael Dietrich und Sebastian Ring veröffentlichte er 2020 den Sammelband "Medien bilden Werte. Digitalisierung als pädagogische Aufgabe" (kopaed, München).
Verfasst am 24.05.2017
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App-Tipp: Autodesk SketchBook und Paper 53 – digitales sketchbooking leicht gemacht

Paper 53Sketchbook

Name: Autodesk SketchBook
Link: https://www.sketchbook.com/
Preis: 0,00 €, jedoch werden zusätzliche Funktionen kostenpflichtig angeboten
Plattform: Android, iOS
Genre: Malen und Zeichnen

Name: Paper 53
Link: https://www.fiftythree.com/paper
Preis: 0,00 €
Plattform: iOS
Genre: Malen und Zeichnen

Eignung für die (medien)pädagogische Arbeit

Nicht immer kann man in Projekten Stift und Papier mit sich herumtragen, schon gar nicht, wenn man gerne mit mehr als nur einem Bleistift und einem weißen Zettel arbeiten möchte. Stattdessen bietet es sich an, mit dem jederzeit verfügbaren Smartphone oder Tablet als Ersatz für alle Zeichenutensilien zu arbeiten. Genau für diesen Zweck gibt es Apps wie Autodesk SketchBook und Paper 53. Mit diesen Apps kann man malen und zeichnen und Ideen überall und jederzeit zu „Papier“ bringen. Zudem gibt es die Möglichkeit die Bilder sofort mit der Welt zu teilen. Gelungenes kann natürlich auch noch ausgedruckt werden.

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Verfasst am 25.06.2015
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App-Tipp: Flickr – Digitale Karte mit verorteten Fotos erstellen

Eignung für die (medien)pädagogische Arbeit

Es ist nicht immer leicht in der pädagogischen Praxis mit neuen Medien auch mal raus zu kommen und Themen trotzdem digital zu erarbeiten. Eine digitale Karte mit verorteten Fotos kann da helfen: Mit mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets können die unterschiedlichsten Themen behandelt werden und in einer digitalen Galerie auf einer Karten online verortet werden. In diesem Zusammenhang können diverse Aspekte wie z.B. Datenschutz, Communitys, Öffentlichkeitseinstellungen, etc. behandelt werden und durch das Fotografieren von themenzentrierten Motiven bieten sich noch viele weitere Möglichkeiten für abwechslungsreiche Aktivitäten.

Was kann die App?

Flickr (https://www.flickr.com) ist eine Online-Fotocommunity, die es Nutzern erlaubt, ihre Fotos hochzuladen und zu organisieren. Durch Schlagwörter (sogenannte „Tags“, oder durch das Rautensymbol dargestellt: #Schlagwort) lassen sich Bilder kategorisieren, um entsprechend beim Durchstöbern der Seite gefunden zu werden. Außerdem können Fotos, welche mit Geotags (geographisch gespeicherte Informationen zu Längen- und Breitengraden) versehen sind, auf eine virtuelle Karte gesetzt und gefunden werden (https://www.flickr.com/map). Beschreibungen der Fotos umfassen nicht nur Informationen zum Aufnahmeort, sondern auch zur benutzten Kamera und den Einstellungen während der Bildaufnahme. Neben dem ansprechenden und benutzerfreundlichen Design bietet Flickr zahlreiche Einstellmöglichkeiten hinsichtlich der Privatsphäre und der Nutzungsrechte der eigenen Fotos. Zudem ermöglicht Flickr eine gute Einbindung in Webseiten und Blogs.

Für wen ist die App?

Für alle Menschen mit einer Begeisterung und Leidenschaft für Fotografie und für alle, die gerne an einer Online-Community teilhaben wollen, denn öffentliche Fotos können favorisiert und kommentiert werden. Beim Entdecken der zahlreichen Fotos von Nutzern aus der ganzen Welt kann man Inspiration für seine eigenen Motive finden oder einfach den Anblick vieler schöner und einzigartiger Fotos genießen.
Bei Kindern und Jugendlichen sollte darauf geachtet werden, dass diese besonders über die Einstellungen zur Privatsphäre Bescheid wissen, damit auch nur die gewünschten Fotos öffentlich sichtbar sind oder mit Freunden geteilt werden.

Wie funktioniert die App?

Mit der Flickr App lassen sich Bilder unterwegs betrachten, organisieren und hochladen. Außerdem bietet die App Filteroptionen für Aufnahmen und Werkzeuge zur nachträglichen Bearbeitung. Man kann die üblichen Verknüpfungen zu sozialen Netzwerken nutzen und die große Flickr-Community kennenlernen und aktiv daran teilhaben.

Die Verortung von Bildern auf einer digitalen Karte kann unter anderem dazu genutzt werden, mit Kindern und Jugendliche eine Gegend zu erkunden und sich mit einem bestimmten Thema zu beschäftigen, wie zum Beispiel im Graffiti Workshop der Projektreihe „Begegnungen im Offen Raum“ der Stiftung Otto Eckart und des MZM (http://www.jff.de/jff/aktivitaeten/praxis/artikel/art/graffiti-karten-workshop/). Die Teilnehmer dieses Workshops haben mit Smartphones die Graffitiwerke rund um die Kultfabrik München festgehalten und diese im Anschluss auf einer digitalen Karte gesammelt. In diesem Zusammenhang lassen sich beispielsweise auch Themen wie Datenschutz und Bildrechte themennah verdeutlichen. Bei der Durchführung eines ähnlichen Projekts über Graffitis empfehlen wir den Tag #graffitimap (https://www.flickr.com/photos/tags/graffitimap/map). Bedenkenswert ist, dass jeder unter dem Tag auch nicht zum Thema passende Fotos veröffentlichen kann. Statt (oder zusätzlich) zur Nutzung eines Tags kann man auch eine Gruppe gründen, bei der man Kontrolle über die Inhalte hat. Diese Gruppe kann man auch öffentlich schalten, wie in der Gruppe des Beispielprojektes. (https://www.flickr.com/groups/graffitimap/). Somit kann über Tags oder Gruppen eine gemeinsame Graffiti-Karte entstehen, welche stetig wächst und dadurch Kinder und Jugendliche motiviert, auch in ihrer Freizeit an diesem interaktiven Projekt teilzunehmen.

Besonders für die erwähnten Geotags ist die App interessant. Dazu muss jedoch die Ortungs- bzw. Standortfunktion der Kamera des mobilen Geräts (Smartphone, Tablet) aktiviert sein. Durch diese Funktion speichern die GPS-fähigen Geräte automatisch die geographischen Informationen und hinterlegen diese auf dem Foto. Hochgeladene Fotos können dann auf der Karte gefunden oder durch Schlagwörter gezielt gesucht werden.
Auf der Flickr App kann man sich diese Karte jedoch nicht ansehen. Dazu kann man entweder die oben aufgeführte Webversion der Karte oder eine der folgenden Apps (ohne Gewähr, da nicht getestet) für die mobilen Geräte nutzen:

Die offizielle Flickr-Karte limitiert in ihren Darstellungen die Bilder auf der Karte, wodurch nur eine bestimmte Zahl an ausgewählten Bildmarkierungen zu sehen ist. Eine Alternative bietet die Seite https://loc.alize.us. Hier wird die Kartendarstellung von Google Maps mit den Bildern von Flickr verbunden. Die Suchfunktionen umfassen Tags und Nutzernamen aus Flickr, es besteht aber auch die Möglichkeit, in die Karte zu zoomen und sich Bilder eines bestimmten Gebietes anzeigen zu lassen. Suchergebnisse lassen sich nach „Datum“ und „Interessantes“ sortieren. Im Gegensatz zur Karte von Flickr werden alle entsprechenden Bilder eines Gebiets dargestellt. Außerdem kann man mit dem Mauszeiger über die Bildmarkierungen gehen und erhält so eine Miniaturansicht des Bildes, was zugunsten der Übersichtlichkeit positiv hervorsticht. Für das Beispielprojekt sieht das dann so aus: https://loc.alize.us/#/tag:graffitimap/geo:48.146532,11.445350,11,/

Steckbrief

Name: Flickr
Preis: kostenlos
Plattform: iOS, Android
Genre: Fotografie

Ich bin Maximilian Vilser – Praktikant beim JFF  und arbeite dort in allen möglichen medienpädagogischen Projekten mit. Außerdem bin ich Student der Erziehungswissenschaft (MA) an der Universität Regensburg und beschäftige mich auch privat leidenschaftlich mit digitalen Spielereien und Medien aller Art.

Der App-Tipp des Monats ist vom JFF  – Institut für Medienpädagogik erstellt und dort ebenfalls veröffentlicht (http://www.jff.de/jff/aktivitaeten/weitere-aktivitaeten/projekt/proj_titel/apptipp-des-monats/). Er liefert Inspiration, Information und Hintergrundwissen aus der pädagogischen Praxis des JFF. In fast all unseren Projekten arbeiten wir mittlerweile auch mit mobilen Endgeräten, nehmen mit Hilfe von Apps Bild- und Tonmaterial auf, schneiden und experimentieren mit den kleinen Programmen. Besondere Fundstücke, die auch für andere medienpädagogisch Tätige interessant sein könnten, stellen die JFF-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen regelmäßig im AppTipp des Monats vor.

Verfasst am 03.03.2015
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