Storytelling mit Knietzsche

Wer mit Kindern eigene Bilderbücher oder Comics gestalten möchte, ist mit Knietzsches Geschichtenwerkstatt bestens bedient. Das Tool ist überschaubar gestaltet, intuitiv bedienbar, und bietet so eine gute Lösung, um mit spielerischer Leichtigkeit tolle Ergebnisse zu produzieren.

Der Einstieg in den kreativen Prozess ist denkbar einfach gehalten: Neben vorproduzierten Beispielen findet sich ein Button, um ein eigenes Werk hinzuzufügen. Mit einem Klick öffnet sich ein leerer Hintergrund, der veränderbar ist und auf dem sich weitere Figuren oder Gegenstände ablegen lassen. Alle Objekte können frei platziert und in der Größe angepasst werden. Ist das Bild fertig komponiert, lässt sich dazu noch ein Text ergänzen, der bislang in einem weißen Balken unter dem Bild angezeigt wird. Für kommende Versionen des Programms ist wohl auch das Einfügen von Comic-Sprechblasen geplant, derzeit erinnert das Textfeld eher an ein klassisches Bilderbuch, was für die Arbeit mit Kindern aber durchaus von Vorteil sein kann. In den folgenden Schritten können weitere Seiten gestaltet werden: Ein leerer Hintergrund kann mit neuen Inhalten befüllt werden, alternativ lässt sich die vorherige Seite kopieren und als Vorlage für kleine Modifikationen und Weiterentwicklungen verwenden. Die fertige Geschichte kann dann im Programm betrachtet oder als PDF-Datei exportiert werden.

Das Programm ist als App für Android und iOS sowie als Software für Windows kostenlos erhältlich. Die App wurde im Auftrag des SWR produziert, sie ist somit gebührenfinanziert und werbefrei. (Die Figur „Knietzsche“ ist als „kleinster Philosoph der Welt“ bereits aus dem Kika bekannt.)

Einziger Wehmutstropfen ist, dass auf der Startseite des Programms Videoclips präsentiert werden, die falsche Erwartungen wecken, da sich mit dem Tool lediglich statische Bilder statt animierter Clips erzeugen lassen. Ansonsten ist „Knietzsches Geschichtenwerkstatt“ jedoch ein gelungenes Angebot, um mit Kindern Geschichten zu entwickeln und Storytelling-Projekte zu realisieren.

Björn Friedrich Kurzbio
Björn Friedrich arbeitet als Medienpädagoge im SIN - Studio im Netz, München, mit den Schwerpunkten Social Media, Games und Jugendpartizipation. Daneben ist er als Referent für Vorträge und Fortbildungen tätig. Mit Tobias Albers-Heinemann schrieb er mehrere Elternratgeber, zuletzt 2018 "Das Elternbuch zu WhatsApp, YouTube, Instagram & Co." (O'Reilly Verlag, Köln). Mit Michael Dietrich und Sebastian Ring veröffentlichte er 2020 den Sammelband "Medien bilden Werte. Digitalisierung als pädagogische Aufgabe" (kopaed, München).
Verfasst am 24.05.2017
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