Thema Account »
Auf der richtigen Seite
Die (technischen) Möglichkeiten von facebook sind vielfältig. Gerade für Einrichtungen aus der Medienpädagogik stellt sich zB. die Frage: „Personenprofil“ oder lieber doch eine Facebook-Seite? Wir haben jüngst unser „personalisiertes“ Facebook-Profil in eine Facebook-Seite umgewandelt. Unsere Motive waren:
- Wir achten die Privatsphäre unserer LeserInnen: Auch ohne die Einteilung der Kontakte in Listen sind die eigenen Inhalte geschützt. Ein „personalisierter“ Account ist schließlich einE FreundIn und kann im Zweifelsfall alles sehen. Bei einer Seite ist das nicht so.
- Es ist leichter, unsere Inhalte zu bekommen. Ein Klick auf „like“ genügt, vorher war eine Freundschaftsanfrage notwendig.
- Es herrscht mehr Transparenz: Unsere Bloginhalte werden auf der Seite gepostet, alles andere machen wir mit persönlichen Profilen. Darüber kann mensch uns auch jederzeit kontaktieren.
- Und – nebenbei – erfüllen wir auch noch die Facebook-AGBs.
Unabhängig von Pro und Contra: Die Umwandlung eines Profils in eine Seite ist denkbar einfach. Aus dem betreffenden Account heraus die Migrationsfunktion aufrufen. Anschließend nur noch die Migration bestätigen und der Account wird umgewandelt. Im ersten Moment sind noch keine Fans da (das Umstellen vom/von der FreundIn zum Fan scheint zu dauern), nach einigen Sekunden sollten aber alle Kontakte umgewandelt sein. Ohnehin empfiehlt sich vorher eine Datensicherung, da einige Informationen des Accounts verloren gehen.
Ist die Umstellung gut oder nicht sinnvoll? Sollte ein Jugendhaus oder eine medienpädagogische Institution per Account oder per Seite erreichbar sein? Ich bin gespannt auf Ihre Meinungen in den Kommentaren.
[Dank an Daniel Schueller für den Tipp!]
Digitaler Selbstmord
Nein, das ist kein unmoralischer Aufruf an MedienpädagogInnen, ihren Schützlingen die Verlockungen des Jenseits nahe zu bringen. Hier geht es vielmehr um Datenschutz, Jugendschutz, die Selbstbestimmung über die eigene (Daten)Identität, die Auseinandersetzung mit dem eigenen Medienkonsum und auch um Datensicherheit.
Auch wenn Jugendlichen nicht unbedingt nahegelegt werden kann, sämtliche Web2.0-Aktivitäten ad acta zu legen, gibt es sicher Gründe, sich gegen den eigenen Account bei Facebook oder Twitter zu entscheiden. Und dann bietet die neue „Web 2.0 Suicide Machine“ sowohl einen effektiven wie ästhetischen Weg, die eigenen Daten samt des Accounts zu löschen: Der/die NutzerIn kann den Löschvorgang beobachten und sieht so ’sein/ihr digitales Leben an sich vorbeiziehen‘. Das kann sicher auch ein guter Einstieg in einen Workshop zum Thema Web 2.0 sein.
Bisher werden Facebook, Twitter und MySpace ‚unterstützt‘, weitere Communities sollen folgen.