Thema Amoklauf »
Ungenaue Begriffsnutzung und ihre Folgen
Je öfter Begriffe rezipiert und auch benutzt werden, desto fester sind sie mit Deutungen verbunden. Das ist insbesondere dann unerfreulich, wenn in der Einprägungsphase Begriffe wahllos genutzt und in unklare Zusammenhänge gestellt werden. So mehrfach geschehen rund um die Ego-Shooter Diskussion.
Dieser Beitrag auf Stigma Videospiele richtet sich zwar ausdrücklich an Journalisten, aber auch Eltern und besonders MedienpädagogInnen möchte ich die Lektüre und das Weiterdenken ans Herz legen. Denn hier wird schonungslos offenbart wie sinnfrei manche Äußerungen zu Killerspielen, Verbotsforderungen und angeblich wissenschaftlich nachgewiesenen Zusammenhängen zwischen dem Spielen von gewaltverherrlichenden Spielen und tatsächlichem gewalttätigem Verhalten sind.
Amokläufe von Jugendlichen und die Computerspiele
Wer „Amoklauf“ sagt, sagt heutzutage auch schnell mal „Computerspiele“ – ein Schnellschuss, der der Komplexität der Ursachen von Amokläufen nicht im Entferntesten gerecht wird. Das sagen nicht nur MedienpädagogInnen: Arte hat mit der Reportage „Amokläufer im Visier“ fundiert und breit nach Ursachen gesucht, dabei viele ExpertInnen (und nicht nur die üblichen Verdächtigen) befragt und damit ein differenziertes Bild gezeichnet. Der 43minütige Beitrag ist noch bis Mitte März in der Arte-Mediathek online zu sehen.