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Pfeiffer zum Abschuss freigegeben?
Vor fast einem Jahr haben wir die Post-Pfeiffer-Ära ausgerufen. MedienpädagogInnen und Gamer haben gejubelt, leider etwas verfrüht. Denn in den vergangenen Monaten hat sich Christian Pfeiffer wiederholt zu Wort gemeldet, ein Podium bekommen um seine bemerkenswerten erforschten Zusammenhänge kund zu tun. So zum Beispiel hat er jüngst belegt, was wir schon immer wussten: Shooter spielen ist der Einstieg in die Rockergruppe (Link).
Zuversichtlich im Hinblick auf die neue Zeitrechnung hat mich allerdings ein Artikel beim Stern, der, mehr noch als Der Spiegel, auf aktuell gehypten Wellen ganz oben mitschwimmt und dabei zusätzliche Gischt produziert, gestimmt. Dort taucht unser prominenter Widersprecher in der Serie „Geißeln der Talkshows“ auf.
Wir rufen an dieser Stelle zu einer Sammlung auf: „Pfeiffer-Dir-Einen: Best of Pfeiffers Welt“. Gesucht werden die „fundiertesten“ und medial präsenten Erkenntnisse der Forschungsfabrik KFN (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Pfeiffers Homebase).
Wir freuen uns auf zahlreiche Offenbarungen! Vorab für die richtige Stimmung noch eine kleine Lektüre, „Die hohe Kunst des Pfeifferns“ von Heinrich Lenhardt.
Ungenaue Begriffsnutzung und ihre Folgen
Je öfter Begriffe rezipiert und auch benutzt werden, desto fester sind sie mit Deutungen verbunden. Das ist insbesondere dann unerfreulich, wenn in der Einprägungsphase Begriffe wahllos genutzt und in unklare Zusammenhänge gestellt werden. So mehrfach geschehen rund um die Ego-Shooter Diskussion.
Dieser Beitrag auf Stigma Videospiele richtet sich zwar ausdrücklich an Journalisten, aber auch Eltern und besonders MedienpädagogInnen möchte ich die Lektüre und das Weiterdenken ans Herz legen. Denn hier wird schonungslos offenbart wie sinnfrei manche Äußerungen zu Killerspielen, Verbotsforderungen und angeblich wissenschaftlich nachgewiesenen Zusammenhängen zwischen dem Spielen von gewaltverherrlichenden Spielen und tatsächlichem gewalttätigem Verhalten sind.