Digitale Kultur leben

Digitale Kultur in der Medienpädagogik

"BarCamp Vancouver 2009 – The Schedule" von miss604 auf flickr.com (cc by-c-sa)

Ohne Konflikt keine Entwicklung – in diesem Sinne ist das terminliche und dadurch inhaltliche Aufeinandertreffen des Educamps in Bremen (aka #echb11) und des Medienpädagogischen Kongresses in Berlin (aka #kbom11) vielversprechend. Mir persönlich hat es zumindest bewusst gemacht, dass ich einige Technologien und Standards auf solchen Veranstaltungen nicht mehr missen möchte, weil sie Kommunikation, Kollaboration, Austausch, Transparenz und Dokumentation immens fördern.

Hier kommt daher meine TOP4 der must-haves für medienpädagogische Tagungen, auf dass sie sich weiter etablieren:

  • twitter/facebook/identi.ca: Twittern bei Veranstaltungen ist weitaus mehr als Schwätzen in der letzten Reihe – durch die Kommunikation in Sozialen Netzwerken entsteht meiner Meinung nach eine zusätzliche Ebene des inhaltlichen Austauschs. Die Tweets geben einen Überblick über das Geschehen, ermöglichen kollektive Intelligenz („wie war nochmal der Link zum Beispielprojekt?“) und ermöglichen auch eine Partizipation von Außenstehenden.
  • EtherPad: Dokumentation und Kollaboration in Arbeitsgruppen und Diskussionen per EtherPad ist qualitativ hochwertig, geht schnell – und ist nebenbei bequem für die Beteiligten, weil alle nur ein bisschen mitschreiben müssen. Und auch hier können Menschen auf der ganzen Welt mitarbeiten und profitieren.
  • UStream macht eine leichte und permanente Videodokumentation möglich und schlägt eine weitere Brücke nach außen.
  • Und wenn doch mal ein klassischer Vortrag her muss, dann geht an Prezi kaum ein Weg vorbei.

…und das alles selbstverständlich mit funktionierendem W-LAN mit mindestens zwei Zugängen pro NutzerIn. 🙂

Was mir wichtig ist: Hier geht es nicht nur um pure technische Standards und schon gar nicht sind diese Technologien ein Selbstzweck: Mit ihrer selbstverständlichen Nutzung und Einbindung in die Veranstaltung verändert sich die Tagung selbst, weil dadurch Hierarchien aufgebrochen werden und eine neue Art der Kommunikation entsteht. Mit der Nutzung hält eine andere Kultur Einzug. Dazu bald mehr.

Hab ich was vergessen? Ergänzen Sie einfach mit einem Kommentar.

[Danke an @sondala und @quergedanken fürs gemeinsame Brainstormen]

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 06.04.2011
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