Twittern in Schule und Jugendarbeit

Twitter in Schule und Jugendarbeit in der Medienpädagogik

„twitter“ von xotoko auf flickr.com

Der Kurznachrichtendienst Twitter ist wohl doch mehr als eine mediale Modeerscheinung, er hat sich zu einem ernstzunehmenden Kommunikationstool der Netzgemeinde entwickelt.

Ein klassisches „Jugendmedium“ ist Twitter zwar nicht, wie Studien zeigen, da sich die Jugendlichen derzeit lieber in Online-Communities wie Facebook&Co. tummeln. Gleichwohl lässt sich Twitter als medienpädagogisches Werkzeug nutzen, um im Schulunterricht oder in der außerschulischen Bildungsarbeit spannende Medienprojekte zu kreieren.

Einige Projektideen und –beispiele für Schule und Jugendarbeit:

Fortsetzungsgeschichten

Der Regisseur Tim Burton hatte im November/Dezember 2010 ein Online-Projekt initiiert, das er selbst als „story-making adventure“ bezeichnete. Entsprechend diesem Ansatz lassen sich gemeinsam Fortsetzungsgeschichten schreiben, die Story für einen Film, eine Fotostory oder ein Hörspiel erfinden o.ä.

Kurzgeschichten

Eine Geschichte in 140 Zeichen zu erzählen ist höchst anspruchsvoll, wie z.B. der Kanal @Tiny_Tales beweist. Dieses unterhaltsame Format lässt sich hervorragend übertragen, beispielsweise in Form eines „Short-Story-Contests“ in der Schule oder im Jugendzentrum.

Twitterlyrik

Auch lyrische Erzählstrukturen lassen sich auf 140 Zeichen übertragen, das beweisen u.a. @raventhird und @kurzdielyrik. Für den Deutsch- oder Fremdsprachenunterricht sicherlich eine interessante Methode!

365 Project

Für das „Twitter 365 Project“, das auf der Fotoplattform Flickr archiviert ist, veröffentlichten die teilnehmenden User ein Jahr lang jeden Tag ein Selbstportrait. In Anlehnung daran kann täglich ein Foto vom Schulgarten, ein Blick aus dem Juz-Fenster o.ä. veröffentlicht werden. Denkbar ist auch, täglich einen themenbezogenen Tweet zu verfassen, z.B. im Gesellschaftskundeunterricht die Top-Nachricht des Tages, im Mathe täglich eine kleine Aufgabe oder in Sport eine Fitnessübung.

Rollenspiel

Ebenso spannend sind Twitter-Rollenspiele mit mehreren Accounts. Ein Vorreiter dieser Entwicklung ist das amerikanische Portal TwHistory, das geschichtliche Ereignisse in Tweet-Form nacherzählt. In Deutschland ist u.a. der Koblenzer Geschichtslehrer Daniel Eisenmenger sehr aktiv auf diesem Gebiet, der in seinem Blog über die Twitter-Projekte berichtet. Natürlich lassen  sich Rollenspiele nicht nur im Geschichtsunterricht umsetzen, sondern können auch im Rahmen von Medien-AGs, Ferienworkshops oder anderen Projekte gespielt werden.

Zu Twitter allgemein

Hier noch zwei allgemeine Einführungen in das Twitterversum:

Damit wünsche ich viel Spaß beim Zwitschern!

Dies ist ein Gastbeitrag von Björn Friedrich, Medienpädagoge M.A. Der Autor arbeitet für medien+bildung.com im Büro Kaiserslautern mit den Schwerpunkten Internet/Social Media, E-Learning, Mobile Learning und Games. Er studierte Medienpädagogik, Politik- und Kommunikationswissenschaft an der Uni Augsburg und arbeitete im SIN – Studio im Netz München sowie im Institut für Jugendarbeit Gauting. 2007 zog es ihn in die Pfalz, um am Fuße des Betzenbergs medienpädagogisch aktiv zu werden.

Hinweis:

Dieser Artikel wurde bereits im „Medien-Adventskalender“ von medien+bildung.com veröffentlicht.

Verfasst am 10.01.2011
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