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Mit FlappyBird und anderen programmieren lernen

code.org hat sich gemausert! Was am Anfang nach einem Papiertiger aussah, ist mittlerweile ein breites und wertvolles Angebot geworden, das ich für die Medienpädagogik empfehlen kann: Auf der Website finden sich zahlreiche Übungen bzw. Kurse, mit denen Programmieren gelernt werden kann.

Bei allen Angeboten handelt es sich um Schritt-für-Schritt-Tutorials vor allem zum Selbstlernen, bei denen spezifische Aufgaben gelöst werden müssen. Zusätzlich gibt es Komplett-Kurse mit kompletten Unterrichtssequenzen, die (auch Kindergarten-Kinder) Schritt für Schritt an die Online-Umgebung heranführen. Dabei gibt es auch Einheiten, die ohne Technik («unplugged») funktionieren.

Wie so oft gibt es bei den Angeboten deutliche Anleihen bei Scratch, allerdings sind sie bei weitem nicht so offen. Vieles ist dennoch schön motivierend, etwa die FlappyBird-Aufgabe –   und im PlayLab kann am Ende frei ein eigenes Spiel programmiert werden.

code.org ist daher zwar keine so flexible und einladende und offene Plattform wie etwa Scratch, aber sicher ein gutes Werkzeug, mit dem Interessierte Kinder und Jugendliche innerhalb eines größeren Angebots in mehr oder weniger kurzen Selbstlernphasen Aspekte von Programmieren lernen können.

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 17.03.2015
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(Nicht) mit dem Programmieren starten (können)

Diesen Artikel habe ich zweimal geschrieben. Vor vier Wochen stand hier noch ein Totalverriss (dabei mache ich das eigentlich nie), heute ist es «nur» noch ein halber: Die Website «start-coding.de» hat nur wenige sinnvolle Angebote und macht weiterhin einen so unausgereiften Eindruck, dass ich mich frage, wieso sie schon online ist.

Namhafte Hersteller_innen und Promis beschwören beim Start in Hochglanz, dass mensch ja programmieren können solle. So weit, so gut. Wenn der/die Nutzer_in dann aber wirklich und voll motiviert chauf das zentrale «Lerne jetzt programmieren» klickt, erscheint eine Übersicht von Lektionen für verschiedene Altersgruppen. Davon sind alle bis auf zwei von anderen Anbieter_innen (einer sogar sehr gut, dazu in einem anderen Artikel mehr), und die meisten davon wiederum allgemeine Videotutorials oder Websites (zum Raspberry Pi, zu Arduino allgemein)! Bleiben zwei eigene Angebote von «start coding», wovon eines ein – teilweise recht gut gemachtes, teilweise anstrengendes – Tutorial ist, das zweite eine pädagogische Programmierumgebung ohne klares Ziel und mit fehlenden Links, die es an anderer Stelle ohnehin besser gibt. Zudem funktioniert nicht alles in gängigen Browsern.

Mein Fazit ist daher: Gut gemeint (das ist es sicher) ist nicht gut gemacht. Bleibt abzuwarten, wo die Website in einem halben Jahr steht. Aber bis sie gut ist, muss sie nicht unbedingt online sein.

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 05.02.2015
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Game based coding

Coding ist der neue heiße Scheiß in der Medienpädagogik. Deswegen ließe sich allein mit den Angeboten zum Programmieren lernen ein eigenes Blog füllen. Das mache ich nicht ganz, aber werde in nächster Zeit einige (Online-)Angebote zum Coden vorstellen.

Eine beliebte (und sehr sinnige) didaktische Herangehensweise sind gameifizierte Umgebungen. Eine besonders aufwändig gestaltete ist dabei CodeCombat. Die Spieler_innen in diesem Code-«Adventure» bestehen mit kleinen (und immer komplexeren) Programmen gegen die Feinde.

Zur Auswahl stehen dabei gleich mehrere Programmiersprachen (etwa Javascript und Python) und verschiedene Umgebungen, in denen sie gelernt werden können. Ehrlich gesagt bin ich nach den ersten Leveln aber etwas frustriert, weil ich ständig stupide Befehlsketten aneinanderreihen musste und dabei keine Möglichkeit gefunden habe, zu einer anspruchsvolleren Aufgabe zu wechseln. Ansonsten ist die Idee aufwändig und liebevoll umgesetzt, die Programmierumgebung selbst leicht zu bedienen, die jungen Programmierer_innen finden außerdem einige Hilfequellen, die zudem meist übersetzt sind (Deutsch und Schweizerdeutsch!). Einzig die hüpfenden Hinweispfeile nerven etwas. 🙂

Insgesamt ist CodeCombat eine Überlegung wert, wenn es für Einsteiger_innen darum geht, Programmierbasics in spezifischen Sprachen zu lernen.

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 29.01.2015
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