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Gaming und Hate Speech – eine Annäherung

„Bei allem was wir machen, steht der Spaß an erster Stelle. […] Jeder Member hat sich gegenüber seinen Teamkollegen oder anderen Spielern im Netz und im Teamspeak respektvoll und loyal zu verhalten.
Der Clan distanziert sich von jeglichen politischen, jugendgefährdenden und obszönen Gedankengut.“ [von: www.lokiclan.de]

Regeln, wie sie hier Auszugsweise von einer Online-Spielgemeinschaft dargestellt sind, sind eine feine Sache. Natürlich gibt es auch im Netz Verhaltensregeln, die zumeist unter dem Begriff Netiquette subsumiert sind. Jedoch nicht erst seit den hitzige geführten Debatten zum Thema Flüchtlingspolitik und Einwanderung in Deutschland, wird offenbar, dass zum Teil alle Regeln des Miteinanders über Social Media außer Kraft gesetzt scheinen… Das dieses Phänomen nicht nur auf die sogenannten „sozialen Netzwerke“ beschränkt ist, sonders auch in weiten Bereichen der Video- und Computerspielcommunities verbreitet ist, ist auch kein neuer Fakt. Dennoch wird diesem Bereich medienpädagogigischen Wirkens noch zu weinig Aufmerksamkeit geschenkt.

Die nun veröffentlichte Broschüre „Gaming und Hate Speech – Computerspiele in zivilgesellschaftlicher Perspektive“ der Amadeu Antonio Stiftung gibt einen Einblick in die Szene und schafft damit Ansätze sich in Bildungskontexten mit dem Thema zu beschäftigen. Ausgehend von der Frage, wie in schulischer und außerschulischer Bildung mit Computerspielen gearbeitet werden kann, werden die Themen Gender, Videospiel-Communities, Jugendschutz, Rassismus und Rechtsextremismus im Kontext Gaming thematisiert.

Gerrit Neundorf Kurzbio
studierte in Leipzig und in Darmstadt Sozialpädagogik, wo er u.a. durch Prof. Dr. Franz-Josef Röll von der Medienpädagogik infiziert wurde. Von 2002 bis Mai 2009 war er als Medienpädagoge beim Landesfilmdienst Thüringen e.V. angestellt und betreute dort mehrere landesweite Projekte. Seit 2007 ist er einer der Leiter von Spawnpoint - Instituts für Spiel- und Medienkultur e.V. Für das Land Thüringen ist er seit 2011 als Jugendschutzsachverständige bei der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) tätig.
Verfasst am 07.03.2016
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Alles in Game-Life-Balance oder was?

Dein Spiel. Dein Leben.Die Kampagne „Dein Spiel. Dein Leben. – Find your level!„, von Beginn an als Peer-to-Peer Projekt konzipiert, bekam ihr Gesicht durch die Zusammenarbeit von über 100 Jugendlichen. Offline [in Workshops] und Online [per EtherPads] machten sie sich Gedanken darüber, was eine adäquate Balance des Computerspielens zum sonstigen Alltag auszeichnet, um damit einem exzessiven bzw. missbräuchlichen Spielen vorzubeugen. Wie können Prioritäten erkannt und gesetzt werden? Gibt es Tipps und Erfahrungswerte und wie können diese vermittelt werden? Ein Ergebnis dieser Arbeit war der Aufruf zu einem Multimediawettbewerb, in dem jugendliche Spielerinnen und Spieler aufgefordert waren ihre ganz persönliche Game-Life-Balance zu skizzieren, um damit das Gesicht und die Message der Kampagne zu formen. Die Beiträge sind seit einigen Tagen Online und können wertvolle Impulse in medienpädagogischen Projekten aber auch im Familienalltag und natürlich in der Peergroup liefern.

Ein weiteres Ergebnis sind die sozialen Gütekriterien für Computerspielgemeinschaften (Teams, Clans, Gilden usw.). Wo sonst kann ein Peer-Projekt besser wirken, als in den Gemeinschaften, die sich zunächst vor allem wegen des gemeinsamen Interesses am Spielen zusammengeschlossen haben? In deren potentiellen Funktion als „Vereine 2.0“ übernehmen diese Gemeinschaften auch Verantwortung für ihre Mitglieder, die über das Spiel hinaus wirkt – die Gütekriterien können dies nun auch für Außenstehende erkenntlich machen.

Für die direkte medienpädagogische Arbeit mit Jugendgruppen hat das Institut Spielraum zudem ein Arbeitsmaterial erstellt, welches (auch ohne den Wettbewerbsbezug) aufbauend auf den Intentionen der Kampagne eingesetzt werden kann.

Gerrit Neundorf Kurzbio
studierte in Leipzig und in Darmstadt Sozialpädagogik, wo er u.a. durch Prof. Dr. Franz-Josef Röll von der Medienpädagogik infiziert wurde. Von 2002 bis Mai 2009 war er als Medienpädagoge beim Landesfilmdienst Thüringen e.V. angestellt und betreute dort mehrere landesweite Projekte. Seit 2007 ist er einer der Leiter von Spawnpoint - Instituts für Spiel- und Medienkultur e.V. Für das Land Thüringen ist er seit 2011 als Jugendschutzsachverständige bei der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) tätig.
Verfasst am 22.04.2013
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