Podcast entmystifizieren: Teil 1

von Dirceu Veiga für smashingmagazine.com

Wer kennt das nicht aus seinem medienpädagogischen Alltag: anfangs dominiert kollektive Ahnungslosigkeit, gepaart mit Euphorie etwas Grandioses zu machen, die dann Ernüchterung wenn nicht gar Enttäuschung weichen müssen. Ich beziehe mich mit dieser Erkenntnis auf das Thema Podcast, bei dem die Ernüchterung spätestens dann Einzug hält, wenn der Unterschied zwischen einer schnöden Audiodatei und einem Podcast erläutert wird. Und wenn dann noch das Stichwort XML-Code fällt, sprechen die meisten Gesichter eine deutliche Sprache.

Doch Schluss damit, jetzt kommt Abhilfe. Für die, die zu Beginn der Erläuterungen keine Ernüchterung mehr in der Mimik erkennen wollen. Aber auch natürlich für die potentiell enttäuschten TeilnehmerInnen einer Fortbildung oder eines Podcast-Projekts.

Zuerst RSS-Feeds: Ein Codeschnipsel eng verbunden mit einer Datei, der, sowie mit einem RSS- oder Feed-Reader abonniert, diesen veranlasst, die abonnierten Feeds auf meinen Rechner zu laden. Beispiel: Person X findet die Beiträge auf dem Medienpädagogik Praxis-Blog so hervorragend, dass sie keinen Beitrag verpassen möchte. Sie hat aber auch noch andere interessante Seiten, möchte diese aber nicht täglich abklappern. Das wäre zu zeitintensiv und manchmal sicherlich auch die Zeit nicht wert. Also die RSS-Feeds der tollen Seiten abonnieren (z.B. mit Thunderbird, einer Firefox-Erweiterung oder verschiedenen Webservices) und schon habe ich in meinem Reader einen Überblick, was wann auf welcher meiner favorisierten Seiten erschienen ist. Dazu Wichtig zu bemerken: Abo ist hier ein unglücklicher Begriff, denkt mensch doch gleich an Probeabos die letztendlich doch Geld kosten, meistens, weil mensch vergessen hat die Abos rechtzeitig zu kündigen. Ein Feed zu abonnieren kostet (i.d.R.) keinen Cent. Anschauliche Erklärungen liefert commoncraft.com für RSS und für Podcasts, außerdem hat Manuel mal einen Beitrag dazu geschrieben.

So, und wie kommt das jetzt mit dem Podcast zusammen? Ganz einfach: Das ist das gleiche, nur mit Audio- oder/und Videoinhalten. Also eine Audio- (Nachrichtensendung, Feature o.ä.) oder Videodatei (die How-To-Video-Podcast von uns oder PolitikerInnen richten sich an die Nation o.ä.) die abonniert werden kann. Und immer wenn ein neuer Beitrag online gestellt wird, wird dieser heruntergeladen und ich kann ihn mir on-demand auf der Parkbank zehn Tage später anhören oder sehen. Offline und z.B. auf einem entsprechend befähigten Handy oder MP3-Player.

Fazit: Der große Unterschied ist der kleine RSS-Schnipsel. Ein Podcast bedarf also keiner besonders ausgetüftelten Produktionskenntnisse, mensch benötigt keine besondere Hard- oder Software (wie z.B. Podcastmaker oder ähnlich). Von Nöten ist eine Audiodatei, erstellt und bearbeitet beispielsweise mit einer freien Software wie Audacity. Und entweder ein Tool, das mir das Erstellen eines XML-Codes erleichtert (kostenlos und leicht verständlich wie z.B. Easypodcast soll es sein) oder ein wenig Lektüre und anschließender Probierphase mit dem Editor (Bordmittel).

Wenn das geschafft ist wird der Feed noch kurz getestet, mit dem Feedvalidator geht das einfach und schnell. Doch dazu im zweiten Teil mehr, sonst wird der Text zu lang und schreckt wohlmöglich noch ab. Zeit zum Üben.

Mario von Wantoch-Rekowski Kurzbio
Mario von Wantoch-Rekowski zog es von Berlin nach Rheinland-Pfalz und er arbeitet hauptberuflich beim Landesfilmdienst RLP e.V.. Er studierte Medienkommunikation und kam über seine Studienschwerpunkte Medienpsychologie und -ethik zur Medienpädagogik. Neben seiner praktischen Arbeit versucht er sich auch immer wieder an neuen medialen Entwicklungen und deren möglichen medienpädagogischen Nutzen. Seine Schwerpunkte im Blog sind Medienpsychologie, Jugendschutz und (freie) Spiele.
Verfasst am 04.03.2010
Kommentare deaktiviert für Podcast entmystifizieren: Teil 1

Zusatzinfos

Pat-O-Meter

Monats-Archiv