Methoden für die Sprachförderung mit Medien

Logo "migrant liter@cies" (nicht unter freier Lizenz)

Der Einsatz von digitalen Medien bei der Sprachförderung hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Vor allem bei der Sprachförderung von Migrant*innen gibt es viele Einsatzmöglichkeiten, wie Medien das Lernen auf außergewöhnliche Weise unterstützen können.
Im Rahmen des dreijährigen EU-Projekts Migrant Liter@cies wurden zahlreiche Methoden des Spracherwerbs mit Medien getestet und zu Workshops zusammengefügt. Zum Projektabschluss wurden diese nun öffentlich zugänglich gemacht. Die Materialien richten sich an Medienpädagog*innen sowie Erwachsenenbildner*innen und Sprachlehrer*innen.

Das Projekt Migrant Liter@cies wurde von verschiedenen europäischen Partnern in Italien, Belgien, Spanien, Estland, den Niederlanden, der Slowakei, Polen und Deutschland von 2017 bis 2020 durchgeführt. Ziel des ERASMUS+-Projekts war die Entwicklung innovativer Ansätze in der Sprachförderung von Migrant*innen mithilfe von medienpädagogischen Methoden. Durch den kreativen Einsatz von Medien werden neue Praktiken erprobt, die den Sprachlernprozess in der formalen und nichtformalen Erwachsenenbildung unterstützen. Neben der Weiterbildung von Fachkräften in Form eines MOOC (Massive Open Online Course) stand die Veröffentlichung der international erprobten Methoden in einem nationalen Toolkit im Fokus. 

Das deutschsprachige Toolkit zur Sprachförderung mit Medien wurde vom JFF – Institut für Medienpädagogik zusammengestellt. Es umfasst 12 Workshops mit einem Umfang von je ca. 6 Stunden. Die modulare Umsetzung ist möglich. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf dem kreativen Einsatz von Medien und einem gebrauchsbasierten Sprachlernansatz. Die Workshops eröffnen den Lernenden attraktive Sprechanreize und unterstützen so den sprachlichen Ausdruck, den Abbau von Sprechhemmungen und die Erweiterung des Wortschatzes. Durch das gemeinsame Erstellen von Medienprodukten erfahren die Lernenden Medien als machbar und können diese als zusätzliches Kommunikationsmittel einsetzen. Sie erleben außerdem ihre eigene sprachliche Performance und können diese gezielt reflektieren. Durch die Arbeit im Team werden zahlreiche Sprechanlässe geschaffen. Die Auseinandersetzung mit alltäglichen Medien bietet viel konkretes Aushandlungspotential.

Weitere Ergebnisse:

Insgesamt entstanden während des Projekts 45 Workshops, die in englischer Sprache auf der Projekt-Website abgerufen werden können. Zudem entstanden neben dem deutschsprachigen sieben weitere nationale Toolkits in der Landessprache der europäischen Partner in Belgien, Italien, Polen, der Slowakei, Estland, Niederlande und Spanien.

Der kostenfreie MOOC, der die Thematik von Sprachförderung und Medienbildung von Migrant*innen vertiefend behandelt, steht weiterhin zur Teilnahme zur Verfügung. Er setzt sich zusammen aus 9 Modulen und ist auf Englisch bzw. mit englischen Untertiteln verfügbar.

Links

Über das Projekt migrant liter@cies

Das Projekt “migrant liter@cies” wurde von verschiedenen europäischen Partnern von 2017 bis 2020 durchgeführt. In Deutschland wurde es mitgetragen durch das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. Das Projekt ist im Rahmen der Erasmus+ Programme der Europäischen Union finanziert und wurde von Zaffiria (Italien) koordiniert.

Verfasst am 01.09.2020
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