„Was ist ein schönes Bild?“


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Im Rahmen des Projektes „Was ist ein schönes Bild?“ haben wir uns gemeinsam mit jugendlichen Mädchen im Alter von zwölf bis vierzehn Jahren mit den Themen Selbstdarstellung und Schönheitsidealen in sozialen Netzwerken beschäftigt. Das Projekt wurde mit der 7. Klasse einer Mädchen-Realschule durchgeführt. Die Teilnehmer:innen sollten u.a. dazu angeregt werden, die Bedeutung von Bildern in sozialen Netzwerken und deren Wirkung auf die Außenwelt zu reflektieren und zu vergleichen. Hierbei standen die Eigen- und Fremdwahrnehmungen im Fokus.

Nach einer ersten gemeinsamen Diskussion über die Frage „Was ist für Euch ein schönes Bild?“ hatten die Mädchen die Möglichkeit, ihr persönliches „schönes“ Bild zu erstellen. Anschließend wurden die erstellten Bilder auf freiwilliger Basis im Plenum vorgestellt und gemeinsam reflektiert. In diesem Rahmen wurde den Mädchen die Möglichkeit gegeben, über die Bedeutung von „Schönheit“ in sozialen Netzwerken ins Gespräch zu kommen und verschiedene Arten von Inszenierungen kritisch zu hinterfragen.

Ziele des Projekts

Soziale Netzwerke sind für junge Menschen mittlerweile ein sehr präsenter Teil der alltäglichen Lebenswelt. Ziel dieses Projekts war es, die Selbstdarstellung und Manipulation in sozialen Netzwerken zu diskutieren und zu reflektieren. Hierbei sollte ein besonderer Fokus auf die Unterscheidung von Eigen- sowie Fremdwahrnehmung der Teilnehmer:innen gelegt werden.

Ablauf

Zu Beginn des Projektes wurden die Teilnehmer:innen gebeten, sich kurz vorzustellen. Im Anschluss erfolgte eine Ideensammlung individueller Meinungen hinsichtlich der Frage: „Was ist für Euch persönlich ein schönes Bild?“. Hierbei sollten die Mädchen ihre Ideen auf Flipchartpapier festhalten und sichtbar in der Mitte des Stuhlkreises platzieren. Daraufhin wurden einige auffallende Punkte aufgegriffen und diskutiert.

Im nächsten Schritt folgte ein kurzer Input über Schönheitsideale im Wandel der Zeit seitens der Student:innen. Es wurden einige Beispiele aus den vergangenen Jahrzehnten präsentiert und die unterschiedlichen Darstellungsformen verdeutlicht. Dieser Teil wurde ebenfalls mit einer Diskussionsrunde abgerundet.

Anschließend wurde der Praxisteil durchgeführt. Dieser beinhaltete die Erstellung eines persönlich schönen Bildes. Dafür durften die Schüler:innen ihre Smartphones nutzen und sich sowohl innerhalb des Schulgebäudes als auch im Außenbereich aufhalten. Über die Art und Weise der Gestaltung der Bilder durften die Mädchen selbst entscheiden. Es bestand die Möglichkeit, die erstellten Bilder mittels einer Polaroidkamera auszudrucken, welche von fast allen Schüler:innen wahrgenommen wurde. Nachdem sich die Teilnehmer:innen nach einer kurzen Pause wieder in der Mensa eingefunden hatten, erfolgte eine Reflexion der Bilder.

Um den Aspekt der Selbstdarstellung in den sozialen Netzwerken und dessen Wirkung erneut aufzugreifen wurden schließlich drei fiktive Szenarien aufgeführt. Eine Beispielfrage war: „Du bist in den Sommerferien bei deiner Oma, hast dort viel Spaß, aber deine Freundin postet die ganze Zeit tolle Bilder vom Stand. Wie fühlst du dich?“ Hierbei sollten sich die Mädchen in das jeweilige Szenario hineinversetzten und ihre persönliche Umgangsform mit der dargestellten Problematik diskutieren. Abschließend erfolgte eine kurze Stimmungsabfrage mithilfe eins vorgefertigten Plakates, die anschließend besprochen wurde.

Fazit

Hinsichtlich der Durchführung lässt sich sagen, dass sich das Projekt eher für eine kleinere Gruppengröße eignen würde. Die Teilnehmer:innen meldeten zurück, dass sie sich bisher nicht bewusst mit der Thematik auseinandergesetzt hätten, jetzt jedoch einen geschärften Blick auf Selbstdarstellung und Schönheitsideale sowie deren Wirkung in sozialen Netzwerken hätten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Projekt von den Schüler:innen sehr gut angenommen wurde, da ein intensiver Austausch zustande kam.

[Ein Projekt von Deniz Dobhan, Eva Friedrich und Katja Kordowske im Rahmen des Seminars „Handlungsmethoden im Kontext der Mediatisierung“ an der Hochschule München, Master-Studiengang „Soziale Arbeit, Forschung und Digitalisierung“.]

Seminar Hochschule München Kurzbio
Wir veröffentlichen Ergebnisse aus dem Seminar "Handlungsmethoden im Kontext der Mediatisierung" (Leitung: Astrid Meckl, JFF, und Björn Friedrich, SIN), das an der Hochschule München im Master-Studiengang „Soziale Arbeit, Forschung und Digitalisierung“ durchgeführt wird.
Verfasst am 10.02.2022
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