Schiff ahoi mit Tinkercad (Handbuch Making-Aktivitäten)

Mit dem Auftrag Schiffe zu gestalten, gelingt die Einarbeitung mit Tinkercad leicht und schöne Ergebnisse werden möglich: eine ganze Flotte kann entstehen.

Setting Projektarbeit in der Schule oder Jugendeinrichtung
Dauer ca. eine Unterrichtsstunde
Zielgruppe Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren
Zielsetzung Einarbeitung im Umgang mit dem Online-CAD Tinkercad (alternativ auch SketchUp)
Notwendige Ausstattung
  • 1:1-Computer-Ausstattung und Internetzugang, der die Nutzung von Tinkercad möglich macht, d.h. Google Chrome oder Mozilla Firefox müssen installiert sein.
  • FDM/FFF3D-Drucker (z.B. Ultimaker Original)
Aufwand Hoher Aufwand; die Schiffe müssen gedruckt werden.

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Vorbereitung

Den Schülerinnen und Schülern müssen Rechner mit entsprechenden Browsern und Internetverbindung zur Verfügung stehen. Zur Registrierung ist eine E-Mail-Adressen erforderlich, und die Kinder müssen mindestens 13 Jahre alt sein, um selbständig ein Benutzerkonto zu erstellen. Bei Jüngeren ist es notwendig, dass die gesetzlichen Vertreter mit dem Kind zusammen das Benutzerkonto anlegen. Das Anlegen eines Kontos geht hingegen schnell und unkompliziert.

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Ablauf

Das Projekt ist ein guter Einstieg, um erste Bekanntschaft mit dem Thema 3D-Modellieren und 3D-Drucken zu machen. Der Arbeitsauftrag lautet, 3D-Modelle für kleine Frachter zu gestalten, damit sie im Anschluss am 3D-Drucker ausgedruckt werden können. Den Kindern wird dazu eine webbasierte Anleitung zur Verfügung gestellt und die Schritte gemeinsam durchgegangen. Zudem kann den Schülerinnen und Schülern als Vorgeschmack eine Auswahl an Objekten mitgebracht werden, die auf dem Drucker hergestellt wurden.

Bei jüngeren Kindern ist es evtl. sinnvoll, wenn diese zu zweit ein Modell erstellen.

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Damit die Schüler/innen sehen, ob die Sachen, die sie zeichnen, gedruckt werden können, und um die Motivation hoch zu halten, werden im besten Falle schon im Laufe des Unterrichts Arbeiten ausgedruckt. Die gedruckten Objekte dürfen die Schüler/innen dann mit nach Hause nehmen. Alle Objekte sind auf Tinkercad zugänglich und veröffentlicht und können auch wiederholt gedruckt werden.

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Mögliche Varianten und Ergänzungen

Die Schiffe können auch als Spielfiguren bei einem (zu entwickelnden) Spiel oder für eine Variante von „Schiffe versenken“ eingesetzt werden. Dazu müssen dann entsprechend passende Spielpläne gemalt erstellt werden.

Anstelle der in der Anleitung vorkommenden Symbole wie Stern, Fragezeichen oder Herz, können auch die eigenen Initialen eingeprägt werden. Dies schafft oft einen noch persönlicheren Bezug zu einem ersten gedruckten 3D-Objekt, und man erkennt direkt, wem welches gedruckte Objekt gehört.

Wenn sie sich erst mal mit den Grundlagen von Tinkercad vertraut gemacht haben, kann man die Jugendlichen auch freier ein Schiff erstellen lassen. Ebenfalls lässt sich jeder beliebige Gegenstand in Tinkercad ungefähr mit den Körpern nachzeichnen.

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Tipps und Tricks

Wenn keine (stabile) Internetverbindung vorhanden ist, sollte auf ein anderes Werkzeug ausgewichen werden, z.B. SketchUp oder 123D Design. Ist kein 3D-Drucker vorhanden, kann für den 3D-Druck auch gemeinsam ein FabLab besucht werden oder die Daten an einen 3D-Druck-Service (industriell oder privat) übergeben werden. Natürlich dauert es länger, bis alle Schiffe gedruckt sind, aber es wird spannend sein, zu sehen, wie es funktioniert. Noch wichtiger scheint uns aber das Beherrschen des gesamten Prozesses von der Idee über die Skizze und das 3D-Modell bis hin zum gedruckten Objekt.

Es ist möglich, vorhandene Designs in Tinkercad zu kopieren und das kopierte Design anschließend nach seinen eigenen Wünschen anzupassen. Tinkercad kann auch deshalb als einfaches und leicht zu erlernendes Werkzeug angesehen werden, da es auf einem spielerischen Ansatz beruht und die meisten Befehle (wie z.B. auch Copy/Paste) bereits aus anderen Anwendungen bekannt sind.

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Raum für kreatives Gestalten

Die Aufgabe selbst gibt nur eingeschränkt Möglichkeiten für kreatives Gestalten, auch weil sie als erste Übung gedacht ist, bei der die grundlegenden Funktionen von Tinkercad kennengelernt werden sollen. Den Schülern und Schülerinnen kann bei der Gestaltung auch größerer Spielraum gegeben werden, allerdings ist darauf zu achten, dass die Grundfläche des Schiffs eben ist und keine Elemente überhängend oder frei hängend konstruiert werden.

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Weitere Materialien dazu

  • Die Arbeitsanweisungen für die Schüler/innen finden sich hier: http://bit.do/tinkercadschiff
  • Die Idee zu diesem Projekt stammt von einem schon länger existierenden Video-Tutorial zu Tinkercadin Englisch: https://youtu.be/KCaenAGeK_Q. Zudem bietet Tinkercad eingebaut einige einführende Lektionen im Stil von Tutorials (in Englisch), welche als zusätzliche Übungen betrachtet werden können.

cover_handbuch_klein Dieser Beitrag ist ein Ausschnitt aus dem Buch „Making-Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen. Handbuch zum kreativen digitalen Gestalten“ (herausgegeben von Sandra Schön, Martin Ebner und Kristin Narr, März 2016). Das Buch steht seit 1.3.16 komplett als PDF offen lizenziert zur Verfügung (http://bit.do/handbuch) und ist auch als Printausgabe im Buchhandel erhältlich (ISBN 9783739236582). Das Handbuch entstand im Rahmen einer Kooperation des BIMS e.V., der Technischen Universität Graz, von Kristin-Narr.de, des Medienpädagogik Praxisblog, des fsm e.V. und seinem Projekt „Medien in die Schule“ sowie mit Unterstützung der HIT-Stiftung.

Gregor Lütolf Kurzbio
Wir sind Gregor und The Crazy Rooster vom Institut für Weiterbildung und Medienbildung an der PHBern. Seit Anfang 2012 beschäftigen wir uns nun intensiv mit dem Thema 3D-Drucken in der Schule, und allgemein mit der Maker-Bewegung. Wer mehr wissen möchte kann sich gerne auf 3drucken.ch ein Bild davon machen, oder uns direkt fragen.
Verfasst am 25.05.2016
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