Thema Elektroschrott »
Elektroschrott – ein Thema für die Medienpädagogik?
Ja, es ist wichtig, dass die Medienpädagogik die Herausforderung der Ressourcenverschwendung annimmt. Nahezu alle medienpädagogischen Konzepte sind auf Geräte angewiesen, die aus unzähligen Materialien (Coltan, Kupfer, Gold usw.) hergestellt werden. 2 Veröffentlichungen eignen sich hervorragend, um die Thematik theoretisch und praktisch in Gruppen und Teams zu besprechen.
Darunter das von mir selbst initiiert Projekt PING!-Station, welches auch auf dem #mppb17 zum ersten Mal vorgestellt wurde, und ein Comic der Plattform Handysektor.
Die Plattform Handysektor hat den spannenden Comic «Handy, Kongo, Müllalarm – Für die Umwelt mobil» als Arbeitsmaterial für Pädagog_innen veröffentlicht. In einem zielgruppengerechten Stil wird der Coltanabbau im Kongo thematisiert und dient hervorragend als Impuls und Einstieg in das Thema. Das Comic ist als pdf zum Download und kann auch kostenlos bestellt werden. https://www.handysektor.de/de/mediathek/flyer/handy-kongo-muellalarm.html
Die PING!-Station ist ein Nachhaltigkeitsprojekt zum Mitmachen, vergleichbar mit einem Bücherschrank. Ziel ist es, Geräte in einem möglichst langen Nutzerkreislauf zu halten. Dafür stellt das Projekt ein Plakat, Aufkleber und den #pingdeinding bereit. Gruppen, Teams oder AG´s können mit diesem Material direkt starten und viel für den Umweltschutz tun. Die Materialien gibt es unter http://www.pingstation.de – demnächst soll ein Starter Pack kostenlos zu beziehen sein.
Dieses Jahr war der Welterschöpfungstag am 5. August 2017 – und er ist jedes Jahr früher. Die beiden Arbeitsmaterialien helfen beim zeitgemäßen Einstieg ins Thema und sensibilisieren Mensch für das Thema. Teilnehmer_innen sind oft verwundert, wie viel Technik zu Hause rumliegt und bei den PING!-Stationen abgeliefert wird und reflektieren so ihre Techniknutzung. Durch die gute und Aufbereitung der Materialien, sowohl von Handysektor als auch die der PING!-Station entsteht Lust am Bearbeiten eines eher sperrigen Themas.
In meinen Augen ist der Comic ein gelungener Einstieg ins Thema und mit der PING!-Station erhält die Medienpädagogik eine praktische Unterstützung um das Thema nicht nur zu besprechen, sondern gleich tätig zu werden.
Auf dem Elektroschrottplatz
Digitalisierung ist super. Allerdings geht sie bisher einher mit einem teilweise rücksichtslosen Verbrauch von Ressourcen und gleichzeitig riesigen Müllbergen. Diese Kehrseite der Medaille sollte daher auch Teil der Auseinandersetzung mit Medien sein, denn auch die Nutzer_innen haben es in der Hand, mit ihrem Konsum die Müllberge zu reduzieren.
Mit der kurzen Videodokumentation «Regolith» gibt es für die Medienpädagogik nun gutes Material, um das Thema «Elektroschrott» insbesondere mit Jugendlichen zu thematisieren. In dem Film wird eine Gruppe von Jugendlichen auf dem riesigen Elektroschrott-Markt in der Hauptstadt Ghanas bei ihrer Arbeit begleitet. Dabei steht ihr persönliches Schicksal im Mittelpunkt und es werden bewusst keine Hintergründe geschildert. Gerade deswegen ist die Doku meiner Meinung nach hervorragend geeignet für einen Einstieg in eine Auseinandersetzung mit dem Thema.
[via Zeit Online]