OER-Selbstlernkurse Medienpädagogik für (angehende) Lehrer*innen

Das Kompetenznetzwerk digitale fachbezogene Lehrer*innenbildung (KdfL) der Universität Erfurt hat sich zum Ziel gesetzt, angehenden Lehrkräften Grundlagen der Medienpädagogik zu vermitteln. Es wurden praxisnahe Open Educational Ressources (OER) Selbstlernkurse erstellt, die einen Einblick in unterschiedliche Aspekte zum Thema digitale Medien und Lernen im schulischen Kontext geben. Von Grundlagen der Medienerziehung und -didaktik über spezifische Themen wie Cybermobbing bis hin zum Vertiefungskurs Reading in a Digital Age bieten die Kurse eine fundierte und kompakte Einführung. Die Gestaltungsprinzipien der Kurse orientieren sich an Edutainment-Formaten und nutzen eine informelle Sprache sowie popkulturelle Elemente, wie GIFs und Memes. Aktivierende Elemente wie Videos und Quizze bieten eine möglichst abwechslungsreiche Lernerfahrung.

Im Einführungskurs Medienpädagogik wird die Entwicklung der Medienpädagogik dargestellt. Es wird erklärt, was Medienkompetenz bedeutet und welche Erwartungen an Lehrer*innen in diesem Bereich gestellt werden. Der Kurs Medienerziehung wird die Perspektive der Schule etwas verlassen. Angehende Lehrer*innen erhalten wertvolle Impulse zur partizipativen und lebensweltlichen Medienerziehung. So zum Beispiel auch, wie Sie Eltern in ihrem medienerzieherischen Handeln unterstützen können. Das Thema Mediendidaktik, also der Einsatz von digitalen Medien im Unterricht, wird in zwei Kursen vermittelt. Unter anderem werden lehr- und lerntheoretische Ansätze in Verbindung digitaler Übungsformate vorgestellt. Kursteilnehmer*innen lernen außerdem, wie der Unterricht mit digitalen Medien effektiv geplant werden kann und wie digitale Medien zur Leistungsbewertung genutzt werden können. Darüber hinaus werden Gestaltungsprinzipien für digitale Lernangebote vorgestellt, wobei zur Inspiration verschiedene Good-Practice-Beispiele gezeigt werden. Im Kurs Schulentwicklung mit digitalen Medien wird nicht der individuelle Unterricht betrachtet, sondern es wird die Perspektive auf die Gesamtorganisation Schule eingenommen. In dieser Einheit liegt der Fokus auf der systematischen Integration von Medienbildung in den Schulalltag. Hier erfahren angehende Lehrer*innen mehr über günstige Bedingungen, die Rolle der Pädagogik und der kollegialen Kooperation in diesem Prozess.

Neben den einführenden Kursen gibt es die vertiefenden Selbstlernkurse Einführung in die Informationskompetenz, Cybermobbing im Schulkontext und Reading in a Digital Age. Im Kurs zur Informationskompetenz wird zunächst die veränderte Informationsbeschaffung im digitalen Zeitalter betrachtet und es werden mögliche Einflüsse von sozialen Medien und ihren Algorithmen in den Blick genommen. Der Kurs Cybermobbing im Schulkontext bietet ein grundlegendes Verständnis von Cybermobbing und die Unterschiede zum klassischen Mobbing werden aufgezeigt. Es werden präventive Maßnahmen und Interventionsstrategien vorgestellt, um einen sicheren Raum für Schüler*innen zu schaffen. Der Kurs Reading in a Digital Age (Kurs in englischer Sprache) richtet sich speziell an (zukünftige) Englischlehrer*innen. Die Veränderung der Lese- und Schreibkultur in der digitalen Gesellschaft wird betrachtet und die Bedeutung des Lesens in digitalen Zeiten und deren Anwendung im Fremdsprachenunterricht wird beleuchtet.

Die Kurse wurden durch ausführliche Evaluationen mit verschiedenen Datenerhebungsansätzen kontinuierlich verbessert. Weiterführende Informationen, unter anderem auch zur Evaluation und zum Design der Kurse, sind in der merz (Ausgabe: 2022/05) unter der Überschrift „Werkstattbericht medienpädagogischer Selbstlernkurse- Theorie, Design und Evaluation“ auf Seite 71-78 zu finden.

In allen Bildungsbereichen wird immer wichtiger, die medienpädagogische Kompetenz des Erziehungs- und Lehrpersonals zu fördern, trotzdem ist der Baustein in der Professionalisierung bisher kein verpflichtender Bestandteil des Lehramtsstudiums. Indem die Selbstlernkurse allen Interessierten ohne Anmeldung und kostenlos zur Verfügung stehen, können sich Studierende selbsständig damit weiterbilden. Sie sind über die Seite digill.de erreichbar. DigiLL ist ein Universitätsbündnis, das eine kostenlose Plattform betreibt, auf welcher verschiedene Selbstlernkurse zum Lehren und Lernen mit und über digitale Medien angeboten werden. Durch die modulare Gestaltung und die freie Lizenzierung können auch nur einzelne Kurse oder Kursteile für eigene Lehrveranstaltungen übernommen und adaptiert werden. Die OER-Kurse stehen unter einer Creative Commons „CC BY SA“-Lizenz, was bedeutet, dass die Kurse teilbar- und bearbeitbar sind. Für den Einsatz in der Hochschullehre ist eine Kombination aus synchronen und asynchronen Veranstaltungen zu empfehlen. Da in den Kursen insbesondere Wissen mit dem Ziel der Reproduktion vermittelt wird, wurden an der Universität Erfurt ergänzend in den Seminarsitzungen vor Ort unter anderem Diskussionen angeleitet und moderiert, in denen die Studierenden das erlangte Wissen in Gruppen anwenden, vertiefen und transferieren konnten.


Einführung in die…

Vertiefungskurse:

Max de Baey-Ernsten Kurzbio
studiert M. A. Kinder- und Jugendmedien an der Universität Erfurt, vorher B. A. Bildung, Erziehung und Kindheit / Childhood Studies in Darmstadt.
Lea-Marie Kornhaas Kurzbio
studiert seit 2018 an der Universität Erfurt Grundschullehramt mit den Fächern Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und Schulgarten. Seit Januar 2022 arbeitet sie im Kompetenznetzwerk KdfL als wissenschaftliche Hilfskraft.
Verfasst am 19.12.2023
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