Medienkompetenzerwerb a la Österreich

Screenshot mit Videos

Screenshot Seite https://www.schule.at/news/detail/schul-offensive-gegen-fake-news.html

Medienpädagogik zieht gerade massiv in die Schule ein. So ist nicht verwunderlich, dass immer mehr Materialien auch direkt auf den schulischen Kontext hin hergestellt werden. Mit etwas pädagogischer Fantasie sind die Materialien aber sicherlich auch in außerschulischen Bildungszusammenhängen einsetzbar.

Nachdem  wir erst kürzlich auf die Fake News-Check App hingewiesen haben, lohnt es sich auch einen Blick auf die Schul-Offensive gegen Fake-News aus Österreich. Die in Zusammenarbeit mit dem Österreichischem Bildungsministerium von saferinternet.at und mimikama hergestellten 16 Videos mit  Schüler- und Lehrerunterlagen stehen nicht nur unter CC Lizenz kostenfrei im Netz, sondern sprechen auch zwei unterschiedliche Altersgruppen an (10 – 14 Jahre und 14 – 19 Jahre).

Insgesamt werden neben einer Grundeinführung in Soziale Medien und einem Verabschiedungsvideo (könnte man auch am Anfang zeigen, da es größtenteils die Motivation und Haltung der Macher der Reihe darlegt), behandeln die Videos sieben Themen, jeweils für die entsprechende Altersgruppe ( Cybermobbing, Dein digitales Ich, Alles Fake?, Kettenbriefe, Onlinesuche und Impressum, Filterblase, Social Bots). Die Videos führen jeweil in 3 – 4 Minuten ins Thema ein, die Schülerunterlagen geben ergänzende Infos und stellen offen Fragen zum Nachdenken. Die Lehrermaterialien bieten Fragen und die didaktische Einbettung in ein Unterrichtsgespräch an.

Insofern ist der Titel „Offensive gegen Fake News“ etwas verwirrend, denn letztendlich geht es um die grundsätzliche Auseinandersetzung und den Kompetenzerwerb bezüglich sozialer Medien im Netz. Dafür bieten die Materialien eine gute Ausgangsbasis – wenn man auch aufpassen muss, dass rechtliche Grundlagen z.B. nicht einfach nach Deutschland übertragbar sind.

Als Kritik sei noch angemerkt, dass die Unterschiede der Materialien zwischen den Altersgruppen manchmal sehr marginal sind, zumindest in den von mir angeschauten Materialien. Hier hätte ich mir den Zuschnitt von Videos und Sprachstil noch mal differenzierter auf die Altersgruppen gewünscht. Insgesamt stellen sie aber ein gutes Angebot – nicht nur für Lehrpersonen in der Schule – dar, mit Jugendlichen über die genannten Themen in eine Auseinandersetzung zu kommen.

Lambert Zumbrägel Kurzbio
Jahrgang 1966, Dipl. Sozialpädagoge und Medienpädagoge aus Würzburg. Seit 1992 in der Jugendarbeit, seit 2008 Medienfachberater beim Bezirksjugendring in Unterfranken.
Verfasst am 11.01.2018
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