Gestalten mit Typografie

"Typografie in der Medienpädagogik" Die Teilnehmenden setzen sich spielerisch kreativ mit Typografie und mit der Vielfalt und der Anmutungsqualität verfügbarer Schriften sowie mit den Möglichkeiten von Sonderzeichen auseinander.

Je nach Zielgruppe und Vorerfahrung beginnt das Projekt mit einem Streifzug durch die Typografie (Kurzreferat, bei YouTube sind viele Animationen verfügbar, die auf unterhaltsame Art den ‚Charakter‘ von Schriften illustrieren). Es wird ein Einblick in die überwältigend breite Palette verfügbarer Schriften im Internet (www.dafont.com) sowie Hinweise zum Download und der Installation von Schriften gegeben.

Je nach Vorkenntnissen und Anforderungsniveau wählt man ein passendes Programm, um mit Schrift auf dem Bildschirm layouten zu können. Es bilden sich Zweier- oder Dreiergruppen. Jede Gruppe erhält ein anderes kurzes Musikstück (unterschiedliche!), das einen starken emotionalen Ausdruck hat (Soundtracks oder Theatermusik sind sehr geeignet) sowie passend zum Musikstück eine Szenenanweisung oder eine kurze Geschichte.

Die Aufgabe der Gruppen besteht nun darin, sich passend zum Charakter ihres Musikstücks und ihrer Szenenanweisung Schriften zu suchen, zu installieren und nur mit den Buchstaben der Schriften eine Grafik oder eine Serie aus mehreren Grafiken (im Fall einer Geschichte) zu gestalten. Die Hintergrundfarbe darf von der Gruppe festgelegt werden, in jeder Geschichte soll das für alle Bilder der gleiche Hintergrund sein. Sonstige gestalterische Mittel (Linien, Flächen, Formen, Fotos) außer den Zeichen der gewählten Schriften sind nicht erlaubt.

Die fertige(n) Grafik(en) werden als JPG abgespeichert und als Serie zu der Musik und der vorgelesenen Szenenanweisung präsentiert.


Zielgruppe

  • Jugendliche
  • Fachkäfte
  • SeniorInnen
  • Inklusiv

Eingesetzte Medien

  • Classic

Ziele

  • Exploration

Tipps & Tricks

Das Projekt kommt bei den Teilnehmenden meist sehr gut an. Besonders die Abschlusspräsentation am Beamer zeigt allen, welche Möglichkeiten zur kreativen Gestaltung mit Schriften es außer denjenigen, die einem selbst eingefallen sind, gibt. Durch die Abstraktion vom Gegenständlichen und die Konzentration auf die Anmutungsqualität von Musik, Farbe und Schrift werden die Möglichkeiten, eine Aussage diskursiv darzustellen, reduziert, stattdessen geht es um die emotionalen Qualitäten von Medienkompetenz, die man durch lange Erfahrung erworben hat (Stilempfinden, Stimmigkeit). Da es keine richtigen oder falschen Lösungen gibt, werden Bewertungsprozesse weitgehend außer Kraft gesetzt. Als Musik eignet sich Filmmusik. Ich verwende Ausschnitte aus der Musik für das Choreografische Theater von Pavel Mikulastik wegen ihrer Dramatik, zu der ich kurze Szenenanweisungen geschrieben habe.

Schwierigkeiten

Viele Teilnehmende bemühen sich, mit Hilfe von Icons (Piktogrammen), die in Schriften enthalten sind, gegenständliche Lösungen für die Aufgabe zu finden, anstatt sich auf die Wirkung von Farben und Typografie zu vertrauen.

Feedback

Der spielerische Charakter wurde gelobt. Explizit Stolz auf die eigenen Lösungen, wie es oft bei grafischen Aufgaben der Fall ist, wurde selten geäußert.

"Typografie in der Medienpädagogik"


Checkliste

  • Mindestens drei Stunden
  • Maximal 25 Teilnehmende
  • mehrere Computer mit Layoutprogramm (einfachst: PowerPoint, kostenlos: Inkscape, anspruchsvoller: Corel Draw oder Illustrator; je ein PC für zwei bis drei Teilnehmende)
  • Beamer
  • Möglichkeiten zur Wiedergabe von Musik, evtl. Kopfhörer
  • Internetzugang
  • vorbereitete Arbeitsmaterialien (Instruktion, Musikbeispiele, Geschichten, Hintergründe als Grafik)
  • Demobeispiele für die Möglichkeiten, die man mit Schriften hat

Links & Material

Khazael, Cyrus D. (2001). Crashkurs Typo und Layout, Reinbek b. Hamburg: Rororo.

Video: Eine kurze Geschichte der Typografie (www.youtube.com/watch?v=VEFjzBjqgz4)


About

Prof. Dr. Roland Bader
HAWK, Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim Holzminden Göttingen
bader@hawk-hhg.de
www.medialeproduktion.de

Prof. Dr. Roland Bader
Jahrgang 1958, Diplompsychologe. Seit 2003 Professor an der Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen der HAWK Hildesheim Holzminden Göttingen. Schwerpunkte: Medienpädagogik, Medienwissenschaft und Mediengestaltung, Kommunikation, Sozialpsychologie, Gestaltberatung, Didaktische Konzepte zu E-Learning.

Seit 1987 tätig als Medienpädagoge in der Jugendkulturarbeit, Jugendhilfe mit benachteiligten Jugendlichen und Erwachsenenbildung beim Medienzentrum PARABOL/Nürnberg, am Wissenschaftlichen Institut des Jugendhilfswerks Freiburg und in der Leitung des Weiterbildungsprogramms „Menschen am Computer“ im Studienzentrum Josefstal.

Verfasst am 14.12.2012
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