Praxisbericht Langzeitbelichtung

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In den letzten beiden Monaten habe Ich nun zwei Projekte mit Jugendgruppen zum Thema Langzeitbelichtung gemacht. Dieses Thema lässt mich einfach nicht los, es ist für die Jugendlichen komplett neu, interessant, motiviert sie zur Mitarbeit und benötigt nicht wirklich viel Material. Das Prinzip der Langzeitbelichtung ist relativ simpel, erzeugt aber riesige Effekte.

Daher möchte Ich gerne einen kleinen Praxisbericht verfassen, der vielleicht einige Leser und/oder KollegInnen anregt, zur Kamera zu greifen und einfach zu experimentieren.


Material:

  • Fotoapparat (Canon Powershot und Pentax K100D); wichtig ist, dass die Blende, Empfindlichkeit und Belichtungszeit manuell verstellbar sind (Programm M)
  • Stativ
  • schwarze Tücher und Klebeband für den Hintergrund
  • Lichteffekte (LED Taschenlampen, UV Lampen, Laserpointer, Knicklichter, Handydisplays … alles was leuchtet)
  • Ideal: kleiner Monitor oder Fernseher, der an die Kamera angeschlossen wird, so kann die Gruppe sofort die Resultate sehen

Einstellungen Kamera:

  • manueller Fokus
  • ISO Empfindlichkeit auf kleinste Einstellung
  • Blende einstellen (hell/groß: 4 ; dunkel/klein: 20)
  • Belichtungszeit: 10-15 Sekunden

Bei den Einstellungen lohnt es sich auszuprobieren. Da auch bei uns kein Profi-Fotograf dabei war, entstanden die schönsten Fotos beim experimentieren. Je länger die Belichtungszeit ist, desto mehr Zeit bleibt, um Effekte in das Bild zu „malen“. Allerdings müssen dann auch die Personen länger stillsitzen.

Gruppengröße:

Jeder sollte bei diesem Projekt etwas zu tun haben, keiner soll sich langweilen. Daher sollte sich die Größe der Gruppe auf 6-9 Personen beschränken.

Projektdauer:

zwischen 1,5 und 4 Stunden, danach war etwas die Luft draussen. (Vor allem aus dem abgehängten und geschlossenen dunklen Raum)

Vorbereitung der Gruppe:

10 bis 30 Sekunden ruhig sitzen ist für viele Menschen eine echte Herausforderung. Aus diesem Grund mache Ich gerne als Einstiegsübung eine „Gewöhnung an die Kamera“. Es werden ganz normale Portraitfotos gemacht, mit einer Belichtungszeit von 10 Sekunden. Die Jugendlichen sehen dann direkt am Bildschirm, ob sie wirklich ruhig gesessen haben oder nicht.

Langzeitbelichtung:

Nachdem den Jugendlichen gezeigt wurde, wie die Kamera zu bedienen ist, konnten die ersten Aufnahmen getätigt werden. In der ersten Stunde wurde wild fotografiert und getestet, damit klar wurde, welche Möglichkeiten in dieser Methode stecken. Danach wurde in der Gruppe ein Motiv erarbeitet und verschiedene Aufgaben verteilt.

Auch lassen sich solche Angebote wunderbar in einen inhaltlichen oder thematischen Umhang stecken. Mögliche Themen könnten z.B. sein „Licht und Schatten“, „Selbst- und Fremdwahrnehmung“, „Licht der Welt“, etc.

Tobias Albers-Heinemann Kurzbio
Hat 2006 mit Eike Rösch das Praxis-Blog gegründet und 10 Jahre lang als Herausgeber gearbeitet. Pressereferent und Medienpädagoge mit den Schwerpunkten: Eltern- und Lehrerbildung, Jugendbeteiligung, Erwachsenenbildung, digitale Kommunikation, Webvideo, Social Media und Öffentlichkeitsarbeit.
Verfasst am 25.05.2009
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