„Kunst & Kabel“ – kostenlose Publikation über pädagogisches Making
Making als das eigene Entwickeln und Erstellen mit elektrischen und digitalen Hilfsmitteln wird im pädagogischen Kontext immer beliebter und bekannter. Neue, spannende Methoden und Formate kommen hinzu. Gleichzeitig finden sich bekannte Haltungen und Prinzipien der Medienpädagogik im Making wieder.
Viele Workshops mit Makey Makeys, einfachen Programmierumgebungen oder kleinen Stromkreisen bilden gerne auch einen ersten Einstieg und werden erfolgreich als Anreiz angeboten, um erste Berührungen mit Elektronik und dem Tüfteln zu ermöglichen.
Vielen mögen sich auch fragen: Was hat zum Beispiel das Musizieren mit Bananen und einer Leitplatine eigentlich genau mit Pädagogik zu tun?
Eine Antwort darauf bietet das Buch „Kunst & Kabel: Konstruieren, Programmieren, Selbermachen“, denn hier steht die pädagogische Aufbereitung von Making im Zentrum.
Die Herausgeberinnen Henrike Boy und Gerda Sieben haben eine umfangreiche und tiefgreifende Publikation zum sogenannten „pädagogischen Making“ erstellt – eine Begrifflichkeit, die mir übrigens sehr zusagt.
Die Buch ist seit 2017 bei kopaed verfügbar und steht seit kurzem auch zum kostenlosen Download (PDF) zur Verfügung. Die Lizenz CC BY NC-SA ermöglicht eine verhältnismäßig vielfältige Weiternutzung. Darüber hinaus bietet die Website von Kunst & Kabel noch zahlreiche weitere Anregungen.
Als besonders wertvoll empfinde ich die umfangreiche Auseinandersetzung mit dem Making als Bildungsansatz und dem Heranziehen verschiedener pädagogischer, psychologischer oder auch lerntheoretischer Ansätze in Bezug auf pädagogisches Making. Darüber hinaus werden die Forschungsergebnisse aus dem Praxisforschungsprojekt „Fablab mobil“ nachvollziehbar und praxisorientiert aufbereitet. Enthalten sind sehr hilfreiche Beispiele für Verbindungen von Praxis und Forschung sowie zahlreiche Tipps, Methoden, Ideen und Anlaufstellen. Unterstützt durch das vorgestellte Vier-Phasen-Modell, nach dem man strukturiert Lernprozesse bei Kindern und Jugendlichen ohne eigene Erfahrung im Making anregen kann, ermöglicht das Buch die eigene Auseinandersetzung und Umsetzung von pädagogischem Making.