Die Fähigkeit, Werbung und Suchmaschinen-Ergebnisse zu unterscheiden

Vergleicht mensch die Medienkompetenz von Kindern und ihren Eltern, wird oft gesagt, dass die ältere Generation hier eh nichts mehr beizusteuern hat und schon längst abgehängt wurde. Weit gefehlt, denn zu einem medienkompetenten Nutzungsverhalten gehört eben nicht nur die Fähigkeit, bestimmte Dienste zu nutzen, sondern auch ein kritischer Umgang mit den Themen und den Inhalten.

Dies zeigt beispielsweise eine neue Studie der britischen Medienaufsichtsbehörde OFCOM, wonach gerade mal 31% der 12-15 jährigen die Werbung in der Google-Suche erkennen und diese von den Ergebnissen unterscheiden können. Weitere Tests haben ergeben, dass 19% in dieser Altersgruppe davon ausgehen, dass detaillierte Suchergebnisse automatisch wahr sein müssen.

Diese Studie zeigt ganz klar, wie wichtig der medienkritische Ansatz in der Bildungsarbeit doch ist, denn Meinungsbildung findet heute zu einem großen Teil in digitalen Bereichen statt. An dieser Stelle ist es elementar wichtig, den Unterschied zwischen einer gefundenen (journalistisch aufgearbeiteten) Information und einer bezahlten Werbung zu erkennen.

Die Studie zeigt aber auch, dass vor allem ein Umgang mit Inhalten und Informationen im Internet erst gelernt werden muss und nicht einfach vorausgesetzt werden darf. Für viele Medienpädagogen sicher nichts Neues, aber vielleicht eine gute Argumentationshilfe für das nächste Eltern- und Lehrergespräch.

Tobias Albers-Heinemann Kurzbio
Hat 2006 mit Eike Rösch das Praxis-Blog gegründet und 10 Jahre lang als Herausgeber gearbeitet. Pressereferent und Medienpädagoge mit den Schwerpunkten: Eltern- und Lehrerbildung, Jugendbeteiligung, Erwachsenenbildung, digitale Kommunikation, Webvideo, Social Media und Öffentlichkeitsarbeit.
Verfasst am 24.11.2015
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