Schulkinder Online – Wir machen unseren Surfschein

abcDas Projekt „Schulkinder online“ richtet sich an Schüler/innen der Klassen 3 bis 6 und verfolgt mit drei Komponenten (Elternabend, Schülerworkshop, Abschlusstermin mit allen Beteiligten) das Ziel, die Internetkompetenzen der Kinder nachhaltig zu fördern, sowie Eltern und Lehrkräften für das Thema Medienkompetenz zu sensibilisieren und als Partner in das Projekt mit einzubeziehen. So werden sie darin bestärkt, die Kinder dauerhaft bei der Eroberung des Mediums Internet zu begleiten und zu unterstützen.

Das Projekt findet in der Regel im Laufe einer Schulwoche von Montag bis Freitag statt. Zum typischen Ablauf gehört ein zweistündiger Eltern-Informationsabend, vier Doppelstunden mit den Schüler/innen und abschließend eine gemeinsame Veranstaltung mit den Schulkindern, ihren Lehrer/inne/n und Eltern. Geleitet werden die Veranstaltungen von einer Medienpädagogin/einem Medienpädagogen.
Zur Projektvorbereitung erfolgt im Voraus ein Gespräch mit der Lehrkraft, in deren Unterricht der Schülerworkshop durchgeführt wird. Dabei werden die Vorkenntnisse der Kinder erfasst und Themenschwerpunkte abgesprochen.

Als Bausteine für die individuelle thematische Ausgestaltung werden im Kern die vielfältigen Unterrichtsmaterialien des Vereins „Internet-ABC e.V.“ verwendet. Diese umfassen folgende Themen: Surfen und Internet – So funktioniert das Internet; Achtung! Die Gefahren – Darauf solltest du achten!; Lesen, Hören, Sehen – Medien im Internet; Mitreden & Mitmachen – Selbst aktiv werden!

Das Projekt startet mit einem Klassenelternabend. Hier geht es um Chancen und Risiken des Mediums und die Rolle der Eltern bei der Medienerziehung. Es wird viel Raum für Meinungsäußerungen und Fragen eingeräumt und dargelegt, welche Ziele das Schülerprojekt verfolgt. Häufig ergeben sich so weitere Anregungen für die konkrete Inhaltliche Planung der Unterrichtseinheit die im nächsten Schritt erfolgt.Diese umfasst vier Doppelstunden, es wird mit dem Medium aber auch in wechselnden Sozialformen und mit Papier und Stift gearbeitet.

Die Lehrkraft nimmt während der Schülerworkshops in der Regel eine assistierende Rolle ein, je nach Wunsch und Kompetenz ist auch Teamteaching möglich und sinnvoll. Neben der Vermittlung von Kompetenzen an die Schüler/innen erlebt die Lehrkraft exemplarisch, wie das Internet mit der an der Schule vorhandenen Ausstattung zum Unterrichtsthema gemacht werden kann. Als Starthilfe erhält jede Lehrkraft das Handbuch des Internet-ABC e.V. mit Arbeitsblättern und didaktischen Hinweisen für den Unterricht (2. – 6. Schuljahr.).

Der Projektabschluss steht unter dem Motto „Mama und Papa – wir erklären euch das Internet“. Während der Veranstaltung sitzen die Eltern gemeinsam mit ihrem Kind vor dem Computer und müssen knifflige Aufgaben zum Thema bewältigen. Zum Glück haben die Kinder dank der besuchten Schülerworkshops bereits den „Durchblick“ und können helfen, wenn die Eltern mal nicht weiter wissen sollten. Zur Inhaltlichen Ausgestaltung der Eltern-Kind-Veranstaltung werden ebenfalls zu einem großen Teil die Inhalte des Internet-ABCs herangezogen (z.B. wird von Eltern und Kindern gemeinsam der dort angebotene Surf-Schein absolviert).


Zielgruppe

  • Kinder
  • Lehrer
  • Eltern

Eingesetzte Medien

  • Web

Ziele

  • Reflexion
  • Exploration
  • Artikulation
  • Medienanalyse und -kritik

Varianten, Erweiterungen, Modulationen

Wie beschrieben, werden die Projektinhalte mit Hilfe eines Baukastensystems stets auf die jeweilige Schule und Klasse abgestimmt.

Tipps & Tricks

Die Kinder finden es sehr spannend, dass eine Internetexpertin / Internetexperte in die Schule kommt. Allein durch das Thema hat man die Schüler/innen sofort auf seiner Seite. Das gilt auch für die Eltern, die einerseits erkennen, dass es wichtig ist kompetent im Internet agieren zu können, andererseits aber auch für mögliche Risiken sensibilisiert werden. Lehrkräfte werden durch das Projekt erfahrungsgemäß motiviert, das Thema Internet-Medienkompetenz als regelmäßigen Bestandteil des Unterrichts zu integrieren.

Schwierigkeiten

Wichtig ist in jedem Fall, dass die Lehrkraft während des Projektes immer anwesend ist. Schon für die Disziplin in der Klasse ist dies, insbesondere bei schwierigen Klassen, entscheidend. Aber auch um der Heterogenität der Klassen gerecht zu werden:  Die Lehrerin kennt die  Kinder am besten und kann auf ihre Lernbedürfnisse eingehen. Die Heterogenität von Gundschulklassen ist generell ein wichtiger Punkt, der bei der Planung zu berücksichtigen ist. Hier muss an qualitative und/oder quantitative Differenzierung der Anforderungen gedacht werden. In vielen Klassen gibt es auch Kinder mit besonderem Förderbedarf. Hier sollte mit der zuständigen Förderlehrerin kooperiert werden.

Feedback

Das Projekt findet bei allen Beteiligten in der Regel große Zustimmung. Besonders der Projektabschluss wird von sehr vielen Eltern besucht (diese Zielgruppe ist erfahrungsgemäß am schwersten zu mobilisieren). Die Lehrkräfte wünschen meistens eine Fortsetzung des Projektes im nächsten Schuljahr.


Checkliste

räumliche Rahmenbedingungen:

  • ein der Gruppengröße entsprechender Raum in der jeweiligen Schule

zeitliche Rahmenbedingungen:

  • 1x Elternabend; 4 Einheiten zu 90 Minuten mit den Schüler/inne/n; Abschlusstermin gemeinsam mit Eltern & Kindern

Gruppengröße:

  • Schulklassen (Kl.3-6) (8-28 Kinder)

nötige Vorkenntnisse und Anforderungen an die Projektdurchführenden:

  • Kenntnisse zu Chancen und Risiken der Internetnutzung durch Kinder

benötigte Hard- und Software:

  • für mindestens 2 Kinder ein Computer/Laptop mit Webzugang

weitere obligatorische oder nützliche Materialien:

  • Video-Projektor; Arbeitsblätter

Links & Material

www.internet-abc.de/eltern/cdrom-unterrichtsmaterialien.php
Lehrerhandbuch, Unterrichtsmaterialien, Methodenbausteine für die praktische Medienarbeit (Internet-ABC)


About

Thomas Schulgen
Landesmedienanstalt Saarland
mkz@LMSaar.de
www.mkz.Lmsaar.de

Die Landesmedienanstalt Saarland hat als einzige Institution im Saarland den gesetzlichen Auftrag, Medienkompetenz zu fördern. Das MedienKompetenzZentrum der LMS bietet Qualifizierungsmöglichkeiten im Medienbereich für alle Bevölkerungskreise in einem inhaltlich breit gefächerten, übersichtlich strukturierten und gut zugänglichen Schulungsangebot. Die Angebote werden jährlich an die sich ständig verändernden Bedürfnisse der Seminarteilnehmer/innen angepasst. Seit der Abordnung von zwei Lehrkräften an die LMS konnten zahlreiche Medienkompetenz-Projekte an Schultypen aller Art sowie Fortbildungen für Lehrkräfte und diverse Elternabende umgesetzt werden.

Als Grundschullehrer bin ich seit dem Schuljahr 2009/2010 mit halber Stelle zur LMS abgeordnet und konzipiere und organisiere seither Angebote zur Förderung von Medienkompetenz an Grundschulen.

Verfasst am 21.12.2012
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