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Schwimmen lehren oder anleinen?

@ S/S Storskär von *Kicki* auf flickr.com

Die Neuauflage des Jugendmedienschutzstaatsvertrages (JMStV) ist noch nicht durch die Länderkammern gewunken worden, da wollen wir eine Studie aus den USA an den/die interessierte und ausdauernde MedienpädagogIn bringen. Sie heißt „Youth safety on a living internet„, ist auf englisch, allerdings nicht sehr schwer zu lesen und zu verstehen. Die Würze in Kürze: Jugendmedienschutz ist gut und wichtig, allerdings ist der beste Weg zu einem sicheren Umgang mit dem Internet das Veranwortungsbewußtsein zu schärfen – dem selbst und anderen gegenüber. Das dürfte PraktikerInnen und aufmerksame BeobachterInnen wenig verwundern, es ist dennoch wichtig, dass solche Erkenntnisse wissenschaftlich fundiert kommuniziert werden. Denn so gibt es eine gewichtige Grundlage für Argumentationslinien.

Noch ein interessanter Vergleich zum in Deutschland geplanten Jugendmedienschutz (ich weiss leider nicht mehr wo ich ihn gelesen habe, der Autor möge mir verzeihen und auf sich verweisen): Mensch bewohnt samt Familie und zwei Kindern ein Grundstück an einem See. Die Kinder, sagen wir 6 und 10 Jahre alt, spielen häufig im Garten, auch nahe am Wasser und füttern die Enten. Um die Kinder vor dem Ertrinken zu schützen haben die Eltern folgende Möglichkeiten:

  • sie ziehen um, ins Landesinnere
  • sie lassen eine dicke Mauer errichten, ein Zaun würde zwar erstmal helfen, aber das Bedürfnis ans Wasser zu gehen bliebe
  • sie bringen den Kindern schwimmen bei.

An dieser Stelle muss mensch vorsichtig sein, ausgenommen von dem Vergleich sind hier natürlich strafbare Handlungen im Internet wie z.B. Pädokriminalität oder -sexualität. Es geht mir eher um die Debatte der Medienkompetenz und die Bewahrung der Kinder vor den Möglichkeiten des Internets. Nur, dass ich hier nicht mißverstanden werde!

via wortgefecht.net

Mario von Wantoch-Rekowski Kurzbio
Mario von Wantoch-Rekowski zog es von Berlin nach Rheinland-Pfalz und er arbeitet hauptberuflich beim Landesfilmdienst RLP e.V.. Er studierte Medienkommunikation und kam über seine Studienschwerpunkte Medienpsychologie und -ethik zur Medienpädagogik. Neben seiner praktischen Arbeit versucht er sich auch immer wieder an neuen medialen Entwicklungen und deren möglichen medienpädagogischen Nutzen. Seine Schwerpunkte im Blog sind Medienpsychologie, Jugendschutz und (freie) Spiele.
Verfasst am 07.07.2010
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