Präsentieren mit dem iPad

Tablets werden immer beliebter. Nicht nur Personen, sondern auch immer mehr Einrichtungen und Schulen statten sich mit Android und iOS Gerätschaften aus. Der Frage nachgehend, wie ein sinnvoller Einsatz aussehen kann, möchte ich in diesem Artikel meine Erfahrungen in Bezug auf „Präsentationen mit iPads“ zusammenfassen. Leider ist es mir nicht möglich, vergleichbares mit Android-Tablets anzubieten, freue mich aber immer über ergänzende Kommentare und Hinweise

Warum mit iPads präsentieren?

IPads bieten meiner Meinung nach ganz klare Vorteile gegenüber Laptops bei einer Präsentation. Als Referent bin ich mobil und flexibel, kann den Vortragsraum ausfüllen und mehr auf die Zuschauer eingehen. Durch die „pinch to zoom“ und „Multitouch“-Fähigkeiten eines Tablets bin ich mehr in der Lage, die zu präsentierenden Inhalte vorzuheben und kann diese flexibler handhaben. Daneben steht mir bei einem sehr leichten Tablet direkt ein Browser mit einem Eingabegerät zur Verfügung.

Hardwarelösung: Adapter

Für das iPad gibt es eine Vielzahl von Adaptern auf VGA, DVI oder HDMI, um einen Beamer anzuschliessen. In den letzten Jahren hatte ich recht viele davon. Der Vorteil liegt eindeutig in der Übertragungsgeschwindigkeit und der Unabhängigkeit von W-Lan-Netzen. Leider sind die Adapter von Apple mit ca. 40 EUR recht teuer. Es gibt zwar von Fremdherstellern eine Vielzahl von günstigen Nachbauten, allerdings sind meine Erfahrungen was die Qualität angeht eher schlecht. Ein weiterer Nachteil ist, dass es bei einem iPad zwei unterschiedliche Anschlüsse gibt, den alten 30-poligen Anschluss (iPad 1-3) und den Lightning Anschluss (iPad Mini, 4 und Air). Es gibt also nicht „DEN“ Adapter für das iPad.

Die Hardwarelösung ist somit sehr gut für Personen geeignet, die in Beamer-Nähe stehen, vom geringen Gewicht des Gerätes profitieren und die Multitouch und pinch to zoom Fähigkeit nutzen wollen.

Apple TV

Eigentlich wurde die knapp 100 EUR teure Apple TV Box entwickelt, um mit dem Fernseher auf Medieninhalte zugreifen zu können. Filme in der  iTunes Mediathek, YouTube oder andere Video on Demand Dienste können somit komfortabel genutzt werden. Bild und Ton werden per HDMI sehr schnell in guter Qualität an den Fernseher oder Beamer übertragen.

Das meiner Meinung nach Geniale an dieser Box ist das Zusammenspiel mit der OS-X und iOS Airplay-Funktion. Das bedeutet konkret, dass mit einem Klick jedes Gerät, egal ob iPhone, iPad, Macbook oder iMac im gleichen Netzwerk auf dem Fernseher oder Beamer gespiegelt werden kann. Die Apple TV Box nutze ich sehr gerne, wenn ich in einem Vortrag teilweise das Macbook benutze und beim Thema Apps das iPhone oder iPad auf die Leinwand projiziere. Mit dem iPad bin ich dann auch ungebunden und kann mich auf der Bühne frei bewegen. Ein anderes Anwendungsgebiet sind die Tablet-Schulungen, wo bei Bedarf jeder Schüler sein iOS Gerät schnell und unkompliziert mit dem Beamer verbinden kann, ohne Kabel zu ziehen oder sich umsetzen zu müssen.

Der Nachteil der Apple TV Box kommt zu Tage, wenn mensch sich in einem instabilen oder langsamen W-Lan Netzwerk befindet und beispielsweise Videos zeigen möchte. Ab und zu kommt es vor, dass die Präsentation dann ins Stocken gerät. Das kann mensch aber recht einfach berücksichtigen, indem ein eigener Router und qualitativ kleinere Videos verwendet werden. Darüber hinaus ist zu auch noch zu erwähnen, dass die Box lediglich einen HDMI Anschluss besitzt. Wer also sein Apple TV an einen VGA Beamer anschliessen möchte, benötigt einen separaten VGA-HDMI Wandler, der zusätzlich mit etwa 40 EUR zu Buche schlägt.

AirServer

ist eine etwa 10 EUR teure Software für den Mac und Windows, die einen virtuellen Airplay-Server installiert. Das bedeutet konkret: Ist das Tool auf einem Computer installiert, erscheint bei anderen OS-X und iOS Geräten im Netzwerk das Airplay-Symbol und ich kann die jeweiligen Bildschirme ohne Apple TV direkt auf dem Monitor spiegeln. Die Vorteile gegenüber einer Apple-TV Box sind,

  • dass ich keine extra Box brauche und ein iOS oder OS-X Gerät auf einem Windows-Laptop spiegeln kann,
  • dass die Fenstergröße des gesiegelten Gerätes auf dem Monitor variabel ist und beliebig verkleinert und vergrößert werden kann.
  • dass der AirServer einen integrierten Screenrecorder hat, mit dem ich das angezeigte Fenster aufnehmen kann. So bin ich auch in der Lage, recht unkompliziert iOS-Screencasts zu erstellen.

Mein Fazit

Mein Favorit seit einiger Zeit ist der AirServer. Ich nutze bei meinen Vorträgen gerne mehrere Geräte und laufe viel auf der Bühne herum. Wenn ich über Apps rede, verwende ich ungern Screenshots, sondern zeige direkt am Gerät was ich meine. Oftmals kommen dann aber auch Fragen zu Browsereinstellungen, die ich dann direkt am Laptop vorführen kann.

AirServer ist für mich die ideale Möglichkeit, meine Geräte zu verbinden und die Vorträge mobil und flexibel zu gestalten.

Aber wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie andere Erfahrungen und welchen Weg nutzen Sie? Gibt es vergleichbare Möglichkeiten für Android Tablets?

Tobias Albers-Heinemann Kurzbio
Hat 2006 mit Eike Rösch das Praxis-Blog gegründet und 10 Jahre lang als Herausgeber gearbeitet. Pressereferent und Medienpädagoge mit den Schwerpunkten: Eltern- und Lehrerbildung, Jugendbeteiligung, Erwachsenenbildung, digitale Kommunikation, Webvideo, Social Media und Öffentlichkeitsarbeit.
Verfasst am 23.01.2014
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