Das beste Handy für die Medienpädagogik

"keys&display von yeno*dio auf photocase.com

"keys&display" von yeno*dio auf photocase.com

Ein Handy auszusuchen ist nie einfach, der Markt ist groß, die Entwicklung schnell – und wenn das Gerät in der Medienpädagogik eingesetzt werden soll kommt dazu, dass Werbebroschüren, Tests und VerkäuferInnen auf ConsumerInnen ausgerichtet sind und wenig auf professionelle SucherInnen.

Ich habe lange gesucht und schließlich gefunden und schreibe hier meine Suchkriterien und Entscheidungsgrundlagen auf, um MedienpädagogInnen in einer ähnlichen Lage eine Orientierung zu geben. Haben Sie Ergänzungen, andere Kriterien und Erfahrungen? Ich freue mich über Kommentare.

Die Kriterien

Das Handy soll vor allem bei Videoprojekten eingesetzt werden, aber auch für alle anderen mobilen medienpädagogischen Projekte wie Geocaching geeignet sein. Deswegen stelle ich folgende Anforderungen an das Gerät:

  • Die Videoauflösung soll maximal groß sein, idealerweise PAL (aber das hab ich mir schon abgeschminkt, nach dem katastrophalen Test des LG-Handys mit NTSC), aber sonst 640×480. Andere Auflösungen und Codierungen sind sehr wünschenswert.
  • Die Optik sollte gut sein, bspw. von Carl Zeiss.
  • Die Speicherkarte soll austauschbar und möglichst nicht-proprietär sein, idealerweise microSD.
  • Das Handy sollte möglichst einfach und alltäglich sein, um für die Jugendlichen die Übertragung auf ihr eigenes Handy zu vereinfachen. iPhone und Konsorten sind deswegen bspw. für mich raus.
  • Bluetooth ist eine triviale Anforderung, sollte aber nicht vergessen werden. WLAN wäre nett.
  • Eine GPS-Funktionalität auf dem Level eines einfachen GPS-Empfängers wäre wünschenswert. Insbesondere sollte sich die GPS-Funktion nicht auf Google Maps beschränken, um ohne Internet auskommen zu können.
  • Ein erweiterbares Betriebssystem wäre praktisch (Windows, Google,…), um ohne großen Aufwand weitere Software-Funktionalitäten installieren zu können.
  • Die Display
  • Der Preis ist für mich zunächst mal zweitrangig, sollte aber nicht aus dem Auge verloren werden

und um die Zahl der KandidatInnen zu verringern, habe ich noch folgende weiteren Kriterien angelegt:

  • die Bildauflösung für Fotos
  • die Displaygröße
  • eine eingebaute Navigationslösung
  • die maximale Größe der Speicherkarte.

Der Suchprozess

ist eine immense Fleißarbeit. Ich habe mir tatsächlich eine Excel-Tabelle angelegt, in der ich die Attribute der einzelnen Handys notiert habe, um sie entsprechend (aus)sortieren zu können. Bei der Auswahl der Geräte sind die beiden Seiten heise mobil (mit Galerie und gezielter Suche nach bestimmten Attributen) und Xonio (gute Tests und Übersichten) eine große Hilfe.

Die engere Auswahl

Ein Zwischenschritt auf dem Weg zur Kaufentscheidung war eine Auswahl der Handys, die meine Kernkriterien am besten erfüllten. Das sind

  • Nokia N96
  • Nokia N85
  • Nokia N86
  • Nokia N79
  • Nokia 5800
  • Nokia 6710

Alle anderen Marken sind wegen des proprietären Betriebssystems, der mangelnden Ausstattung oder schlechter Tests ausgeschieden.

Die Entscheidung

Schließlich ist das allerbeste, die Geräte gezielt und live in Augenschein zu nehmen. Dazu hab ich mich in ein Elektronikgeschäft meines Vertrauens begeben und die Handys einzeln ausprobiert mit Blick auf Handhabbarkeit und Qualität. Dabei haben sich nochmal ganz neue Erkenntnisse ergeben; das Nokia N85 ist als der Sieger hervorgegangen.

Andere Überlegungen und Erfahrungen

Das iPhone ist bei mir von vornherein ausgeschieden, weil es proprietär gestaltet ist und vor allem eine einmalige Bedienweise hat, die nicht auf andere Geräte übertragen werden kann. Die Projektschule Goldau in der Schweiz hat sich hier anders entschieden und begründet das gut.

Wie haben Sie sich entschieden? Welche Kriterien legen Sie an ein Handy für die Medienpädagogik an? Welche Erfahrungen haben Sie?

Eike Rösch Kurzbio
ist Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich und war zuvor mehrere Jahre als Medienpädagoge in der Jugendarbeit tätig. Er arbeitet an seiner Promotion an der Universität Leipzig zu Jugendarbeit in der digitalen Gesellschaft und hatte und hat Lehraufträge verschiedener Hochschulen.
Verfasst am 07.09.2009
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